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Außergewöhnliche Verkehrsverstöße in Berlin: Mehr als nur Raser

In Berlin ist immer etwas los. Von Demonstrationen über Festivals bis hin zu den verschiedensten Ausstellungen gibt es hier einfach alles. Viele Menschen zieht es nach Berlin zu den zahlreichen kulturellen Aktivitäten. Wenig verwunderlich also, dass auch Verkehrsverstöße in Berlin keine Seltenheit sind. Zusammen mit den Verkehrsrechtsexpertinnen und -experten von freem haben wir uns außergewöhnliche Verkehrsverstöße Berlins einmal genauer angesehen.


Außergewöhnliche Verkehrsverstöße in Berlin: Unterwegs mit 254 km/h

Erfassen die nicht seltenen Raser in Berlin: Blitzer. Foto: Imago/Marius Schwarz
Erfassen die nicht seltenen Raser in Berlin: Blitzer. Foto: Imago/Marius Schwarz

Die uniformierte Besatzung eines Videomessfahrzeuges konnte nachts in Charlottenburg einen besonders dreisten Raser beobachten, der gerade stadtauswärts fuhr.

Laut Bericht der Polizei soll ein 21-jähriger Autofahrer mit „deutlicher Beschleunigung“ einen links fahrenden Pkw von rechts überholt haben. Zudem nutzte der Fahrer zusätzlich die Fahrstreifenbegrenzung und beschleunigte auf 254 km/h. Erlaubt waren auf dieser Strecke lediglich 80 km/h.


Wie im Film: Verfolgungsjagd nach Diebstahl und Tankbetrug

Im Hansaviertel fand die Verfolgungsjagd statt. Foto: Imago/Joko
Im Hansaviertel fand die Verfolgungsjagd statt. Foto: Imago/Joko

Echte Verfolgungsjagden gib es nur im Film? Dieser 40-Jährige beweist das Gegenteil. Zunächst wurde er von der Polizei im Hansaviertel beobachtet, wie er zuvor entwendete Kennzeichen an einem Pkw befestigte und mit diesem davonfuhr. Die Polizei beobachtete den verdächtigen Mann weiter und sah, wie er an einer Tankstelle halt machte, tankte – und seinen Weg, ohne zu bezahlen, fortsetzte.

Die Polizei folgte dem Mann natürlich, was dieser nun aber bemerkte. Bei einer versuchten Polizeikontrolle täuschte der Verkehrsrowdy vor stehenzubleiben, um sich dann mit überhöhter Geschwindigkeit aus dem Staub zu machen.

Dieses Vorhaben sollte ihm nur bedingt gelingen. Nachdem der Möchtegern-Stuntfahrer zwei rote Ampeln überfahren hatte, kam er bei einem Zusammenstoß mit einem VW Lastwagen und einem Poller endgültig zum Stehen.


Instant Karma: Dieser Raser wird in Zukunft vorsichtiger sein

Blitzmarathons finden ein Mal im Jahr in einigen Städten statt, darunter Berlin, München, Eberswalde und mehr. Foto: Imago/HMB Media/Heiko Becker
Blitzmarathons finden ein Mal im Jahr in einigen Städten statt, darunter Berlin, München, Eberswalde und mehr. Foto: Imago/HMB Media/Heiko Becker

Dieser 26-jährige Autofahrer muss einen besonders wichtigen Termin zum Ziel gehabt haben. Anders lässt sich seine auffallende Eile nicht erklären. Auf der Kleiststraße, wo gerade einmal 50 km/h erlaubt sind, war er mit Tempo 110 unterwegs.

Was er nicht wusste: Die Polizei veranstaltete zu diesem Zeitpunkt einen sogenannten „Blitzmarathon“. Mit diesem wollte die Berliner Polizei darauf aufmerksam machen, dass Autofahrer:innen ihr Tempo senken und somit den Verkehr sicherer machen sollen.

Der Fahrer wurde natürlich erwischt und bei solch einem dreisten Vergehen musste er von einem Bußgeld in Höhe von mindestens 280 Euro, einem zweimonatigen Fahrverbot und vier Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister ausgehen.

Wenn ihr euch fragt, wie euer Punktestand im Zentralregister aussieht, dann könnt ihr mit der Punkteabfrage von freem kostenlos euren Fahreignungsregisterauszug vom Kraftfahrtbundesamt abfragen.


Strafbehörden sind machtlos, Diplomaten genießen Immunität

Leicht zu erkennen: Diplomaten-Fahrzeuge beginnen mit einer „0”. Foto: Imago/Michael Gottschalk/photothek.net
Leicht zu erkennen: Diplomaten-Fahrzeuge beginnen mit einer „0”. Foto: Imago/Michael Gottschalk/photothek.net

Die wohl außergewöhnlichsten Verkehrsverstöße Berlins: 12.570 Ordnungswidrigkeiten, darunter 46 Unfälle mit leicht verletzten Personen, und Verwarngelder in Höhe von 251.596,50 Euro, die die Berliner Behörden 2020 nicht einfordern konnten. Und auch Strafbehörden sind häufig machtlos.

Wie das sein kann? Ganz einfach: Diplomatinnen und Diplomaten! Botschaftsmitarbeitende genießen diplomatische Immunität. Das bedeutet, sie sind vor strafrechtlicher, zivilrechtlicher oder administrativer Verfolgung in einem fremden Staat geschützt.

Allein im Jahr 2020 verursachten sogenannte Diplomaten-Autos mehr als 12.000 Ordnungswidrigkeiten. Am häufigsten darunter Park- und Geschwindigkeitsverstöße. Registriert sind – Stand 2021 – aber lediglich 2.593 Fahrzeuge. Die meisten Fahrzeuge fallen dabei auf die USA, mit 233, Russland, mit 160 und China, mit 123 Fahrzeugen. Diese könnt ihr meist an der vorangehenden „0“ am Kennzeichen erkennen. 

So bleiben Verstöße wie Falschparken und zu schnelles Fahren größtenteils ungestraft.


Übern Fuß gefahren: Versuchte Fahrerflucht endet abrupt

Mit Fahrerflucht versuchen einige tatverdächtige Personen den Konsequenzen aus dem Weg zu gehen. Foto: Imago/Travel-Stock-Image
Mit Fahrerflucht versuchen einige tatverdächtige Personen den Konsequenzen aus dem Weg zu gehen. Foto: Imago/Travel-Stock-Image

Der Fahrer dieses Porsches beging nicht nur mehrere Verkehrsverstöße am Hohenzollerndamm, er hielt bei der darauffolgenden Polizeikontrolle zudem auch seine Dokumente zurück.

Als die Polizeibeamtin den 67-Jährigen kontrollieren wollte, fuhr dieser mit durchdrehenden Reifen einfach davon – und dabei der Beamtin über den Fuß. Wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelte die Polizei daraufhin weiter. Die Polizistin wurde glücklicherweise nur leicht verletzt – unerhört ist das jedoch trotzdem.


Sportlich: Mit 200 km/h über die Stadtautobahn

Auf der Stadtautobahn passieren immer wieder Verkehrsverstöße in Berlin. Foto: Imago/Stefan Zeitz
Auf der Stadtautobahn passieren immer wieder Verkehrsverstöße in Berlin. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Ob es am Sportwagen liegt? Dieser Fahrer wollte das Klischee scheinbar bedienen und überholte mit seinem Ferrari und Tempo 230 einen Videowagen der Polizei. Diese folgte dem Ferrari in Richtung Innenstadt und stoppte ihn.

Gerüchten zu Folge soll der Profi-Boxer Arthur Abraham am Steuer gesessen haben. Dieser bestreitet aber, den Wagen am betreffenden Abend gefahren zu haben. Es sei wohl ein Freund gewesen. Selbst sei er zu dieser Zeit bei der Verleihung der „Goldenen Henne“ am Potsdamer Platz gewesen.

Die beteiligten Polizistinnen und Polizisten berichteten jedoch, ihn erkannt haben. Dieser Fall kam nicht vor Gericht. Bei Verurteilung würde eine Strafe aber in etwa so aussehen: Über 1.300 Euro Bußgeld, vier Punkte im Verkehrszentralregister und ein Fahrverbot von drei Monaten.


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