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Chinesisches Essen

ChungKing Noodles in Kreuzberg will uns mit Nudelsuppen einheizen

Mit ChungKing Noodles läutet Ash Lee ein neues Kapitel der Berliner Gastronomieerzählung ein: radikaler Minimalismus für maximalen Geschmack.

Unbedingt zur Nudelsuppe trinken: das korrespondierende Pale Ale von Motel Beer. Foto: Fanette Guilloud

Die Leute aus Chongqing in Zentralchina haben ihren Ruf weg: Sie reden, so sagt man, nicht groß um den heißen Brei herum. Kennt man ja aus Berlin. Dort soll das aber an den Unmengen an Chili und Sichuanpfeffer liegen, die der kalten, nebligen Megacity einheizen. Pünktlich zum Berliner Winter hat nun mitten in Kreuzberg eine kleine Enklave Chongqings eröffnet: ChungKing Noodles. So manchen dürfte der Name bekannt vorkommen, in den vergangenen zwei Jahren hat Gründerin Ash Lee mit ihren Chong Qing Xiao Mian, so die chinesische Bezeichnung des namensgebenden Gerichts, fast jede Ecke der Stadt mit einem Popup beehrt und sich eine ergebene Fangemeinde erkocht. Ein wenig erinnerte das daran, wie eine Dekade zuvor die japanischen Ramen über Gastspiele des Cocolo-Gründers auf Partys und Galerie-Eröffnungen nach Berlin schwappten.

Einen Namen gemacht hatte sich Lee zwar schon mit ihrem auf die Küche Shanghais fokussierten Supperclub Chi Fan, den Hype aber, den lösten ihre Nudeln aus. Im eigenen Laden auf der Reichenberger werden sie nun täglich aus Demeterweizenmehl frisch gewalzt und in drei, mittwochs vier Varianten auf den Tisch gebracht: klassisch mit Schweinehack, vegan mit Shiitakepilzen und Tofu, mit geschmorter Rinderwade und einmal in der Woche für Kenner mit Hähnchenmagen. Alle so scharf, dass die Lippen taub werden, man aber trotzdem einfach nicht aufhören kann zu essen. Daneben stehen auf der Karte noch drei kleine Beilagen, dünn geschnittene Kartoffeln mit Chili, süß eingelegte Gurken und Sichuan-Wurst, die der allseits beliebte Metzger The Sausage Man Never Sleeps für Lee nach ihrem Familienrezept produziert. Zudem gibt es korrespondierende Weine und ein in Kollaboration mit Motel Beer gebrautes Bier, dass ebenfalls perfekt auf das Hauptgericht abgestimmt ist.

So minimal wie die Karte ist auch der auf das Nötigste heruntergebrochene und nicht unbedingt gastliche, aber dafür hyperschicke Gastraum, der sich hinter der knallrot gekachelten Theke am Eingang erstreckt. Mit ChungKing Noodles läutet Ash Lee ein neues Kapitel der Berliner Gastronomieerzählung ein: radikaler Minimalismus für maximalen Geschmack. Herausragende Restaurants brauchen eben keine ellenlange Karte, die alle Wünsche befriedigt. Manchmal reicht auch nur eine Spezialität – die aber in exzellenter Qualität. Wir sehen uns über der Suppenschüssel!

ChungKing Noodles Reichenberger Str. 35, Kreuzberg, Di–Sa 18–22 Uhr, keine Reservierungen, www.chungkingnoodles.berlin

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