Stadtleben

Mein erstes Mal: SUVs blockieren

Aktivsten sperrten bei 36 Grad den Ku’damm, um Fahrer auf die Klimaschädlichkeit von SUV hinzuweisen. Shelley Masters war dabei

Menschen in orangenen Jumpsuits blockieren die Straße, um gegen SUVs zu demonstrieren.
Kein Platz für SUVs auf dem Ku’damm (Foto: Generationen Stiftung).

Wie geht’s? Wer den Prachtboulevard Kurfürstendamm für eine Aktion sperren will, meldet einfach online eine Demonstration an, überlegt sich eine gute Argumentationslinie, um sie mit der Polizei telefonisch abzusprechen – und schon hat man den Kudamm, zumindest für eine halbe Stunde, ganz allein für sich und seinen Belang. In diesem Fall ging es darum, gegen SUV, die schon in der Herstellung doppelt so viele Rohstoffe wie ein normaler PKW verbrauchen, anzugehen.

Wie war’s? Am Tag vor den Sommerferien lud der Jugendrat der Generationen Stiftung zusammen mit dem ADFC zur „Großen SUV-Blockade“. Die Aktivisten verteilten Aufkleber im Stile der Warnhinweise auf Zigarettenpackungen (Warnung: „SUV-Fahren erzeugt Fremdscham“, „SUV-Fahren verlängert NICHT bestimmte Körperteile“ und „SUV Fahren gefährdet die Zukunft ihrer Kinder und Enkel“), gaben an einem Info-Stand Sauerstoffduschen aus und schmetterten auf einem eigens zum Lautsprecher- Rad umgebauten mobilen Soundsystem den fröhlichen Gassenhauer „Das ist die Berliner Luft“. Das Dutzend Polizisten, das die 15 Aktivisten schützte, bekundete inoffiziell seine Sympathien: „Wir würden am Liebsten mitmachen.“ Die aufgehaltenen SUV-Fahrer schimpften ausgiebig.

Wie geht’s weiter? Wer sich gegen die freie Fahrt für SUV in Berlin engagieren möchte, kann sich in eine Unterschriftenliste eintragen (unter rausausunsererstadt.de) und ein Aktivistenset bestellen, um dann Flugblätter zu verteilen, Aufkleber zu kleben und so die große, noch anstehende Petition „SUV raus aus Berlin“ im Vorfeld unterstützen.

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