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Hochbeet selber bauen und pflegen: So klappt’s

Ein Hochbeet könnt ihr ganz leicht selber bauen – ihr braucht nur ein paar Europaletten und ein wenig handwerkliches Geschick. Wenn euch also der Platz zur Verfügung steht – im Innenhof, auf einem großen Balkon oder im Garten – dann steht dem Gärtnerglück nichts im Weg. Wie ihr ein Hochbeet selbst bauen könnt, erklären wir hier.

Ein Hochbeet könnt ihr selber bauen. Wir erklären, wie das geht. Foto: Imago/Westend61
Ein Hochbeet könnt ihr selber bauen. Wir erklären, wie das geht. Foto: Imago/Westend61

Hochbeet bauen – und aus Gartenabfällen Gartengold machen

Hochbeete sind gefragt, und das liegt nicht nur an der bequemen Arbeitshöhe beim Gärtnern: Bücken ist vor allem bei hüfthohen Hochbeeten nicht nötig, pflanzen, hegen und ernten geht stattdessen bequem im Stehen.

Doch die eigentliche Qualität von Hochbeeten liegt in ihrem „Herzen“, dem Erdboden, der aus unterschiedlichen Schichten besteht und mit dessen Hilfe lästige Gartenabfälle quasi in Gartengold verwandelt werden. In der untersten Schicht lagert man zerkleinerten Baum- und Strauchschnitt ab. Darüber kommen Grünabfälle wie etwa Rasenschnitt. Befestigt wird das Ganze mit einfacher Gartenerde, über die wiederum reifer Kompost und zum Abschluss Blumenerde kommt.

Je nach Größe des Hochbeets kann man staunen, wie viel von diesen vermeintlichen Abfällen man auf diese elegante Art los wird. Das Schöne dabei ist: Durch die Zersetzungsprozesse im Hochbeetinneren werden nicht nur wertvolle Nährstoffe freigesetzt, die zum Beispiel Tomaten, Basilikum, Feldsalat oder Zucchini besonders gut wachsen lassen. Es entsteht auch Wärme, die eine frühere Aussaat der Pflanzen und eine längere Pflanzzeit bis in den späten Herbst ermöglicht. Vor allem, wenn das Hochbeet an kälteren Tagen durch eine Konstruktion mit transparenter Plane geschützt ist.

Ökologisch denken und Hochbeet selbst bauen

Natürlich kann man Hochbeete in allen Größen und Variationen fertig kaufen. Doch wer konsequent ökologisch denkt, baut sich aus aussortierten Materialien lieber sein eigenes Hochbeet. Es fällt dann kein Verpackungsmüll an, außerdem ist der Selbstbau einfacher, als man denkt.

Wer ein bisschen Platz hat, kann sich beispielsweise ein Hochbeet aus alten Europaletten bauen. Die finden sich teilweise auf Bürgersteigen, man bekommt sie aber auch gut über Secondhand-Portale. Zum Selbstbau braucht man mindestens vier Paletten, je eine für jede Hochbeetseite, was ein Beet von den Maßen 1,20 Meter mal 1,20 Meter mal 80 Zentimeter Höhe ergibt. Die enger mit Latten beschlagene, obere Palettenseite zeigt dabei ins Beetinnere.

Wer ökologisch denkt, baut sich aus aussortierten Materialien am besten sein eigenes Hochbeet. Foto: imago images/Manfred Ruckszio

Wer ins Hochbeetgärtnern lieber gleich groß einsteigen will, nimmt sechs Paletten, je zwei davon auf den Längsseiten, was einen „Acker“ mit einer Fläche von 1,20 Meter mal 2,40 Meter ergibt. Miteinander befestigt werden die Paletten mit stählernen Winkel- und, bei dem großen Europaletten-Hochbeet, auch mit Flachverbindungen. Die gibt’s im Baumarkt. Dazu braucht man noch passende Schrauben, ein Akku-Bohrschrauber erleichtert das Zusammenbauen außerdem sehr. Eine über der Mitte des großen Hochbeets befestigte Latte verschafft der Konstruktion zusätzliche Stabilität.

Mithilfe eines Handwerkertackers wird außerdem über die gesamte untere Fläche Kaninchendraht befestigt. Dieser soll verhindern, dass Wühlmäuse eindringen. Steht das Hochbeet dann auf dem fest getackerten Drahtgeflecht, wird es an allen Seiten mit Teichfolie (gibt’s ebenfalls im Baumarkt) ausgekleidet. Die Teichfolie verhindert, dass die Bodenmikroben im Hochbeet auch die Europaletten kompostieren. Außerdem hält Bodenfeuchtigkeit so besser.

Abfall als Humus

Doch was, wenn man gar nicht so viele Gartenabfälle hat, wie man zur Befüllung des Hochbeetes braucht? Einfach Ausschau nach BSR-Laubsäcken halten, die vor allem rund um Kleingartenanlagen zur Entsorgung auf Bürgersteige gestellt werden. Im Frühjahr und Sommer sind die meistens mit Rasenschnitt und im Herbst mit aufgefegtem Laub befüllt, was beides unproblematisch zu verwenden ist. Vorsichtig sollte man indes sein, wenn sich in den Säcken von Pilzen oder Insekten befallene Äste und Blätter befinden: Damit riskiert man, sich Pflanzenkrankheiten und Schädlinge in den eigenen Garten zu holen. Die übrig gebliebenen BSR-Säcke, die neu pro Stück vier Euro kosten – was den Entsorgungspreis vom Straßenrand mit einschließt -,  lassen sich in Berlin zu reduziertem Preis übrigens gut auf Secondhand-Portalen wieder verkaufen. Und umweltfreundlich ist der mehrmalige Gebrauch dieser Plastiksäcke ebenfalls.

Schönes Gefühl: das eigene Gemüse aus dem Hochbeet ernten. Foto: Imago/Countrypixel

Übrigens: Durch den Zersetzungsprozess sinkt die Erde im Hochbeet langsam, aber kontinuierlich ab. Nach der letzten Ernte im Herbst oder zum kommenden Frühjahr einfach die obere Erdschicht abtragen, neu mit Gartenabfällen und Kompost auffüllen und die frühere Erdschicht plus Blumenerde wieder auftragen. Los geht’s in die nächste Saison.

Für den Bau eines Hochbeets braucht ihr

  • mindestens vier Europaletten
  • mindestens acht stählerne Winkelverbindungen, eventuell plus vier Flachverbindungen
  • Schrauben, Akku-Schraubbohrer (oder Schraubenzieher)
  • Kaninchendraht, der etwas mehr (zum Festtackern) als die Bodenfläche bedeckt
  • ausreichend Teichfolie, um die Innenseiten des Hochbeets abzudecken
  • einen Tacker
  • Füllmaterial: Baum- und Strauchschnitt, Grünschnitt, Kompost, Garten- und Blumenerde

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