So war es bei Berlin Art präsentiert von Mastercard Priceless Cities

Im Bauhaus-Archiv

Couragiert, rational, eine Funktion erfüllend. Als sich das Bauhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts als moderne Schule für Kunst, Design und Architektur entwickelte, distanzierte man sich vom dekorativen Jugendstil und propagierte stattdessen die einfache, geometrische Grundform. Architekt Walter Gropius, Vordenker und Gründer des Bauhauses, verfolgte das Ziel, Handwerk und Kunst zu vereinen.

Berlin ART präsentiert von Priceless Berlin hat am 23. Februar das letzte Mal vor der großen Renovierung die Dauerausstellung des Bauhaus Archiv e. V. / Museum für Gestaltung in Berlin besucht. Zu sehen gab es Dinge, die jeder Besucher, der sich für das Bauhaus interessiert, erwarten darf: Die Leuchten von Wilhelm Wagenfeld und Marianne Brandt, die Freischwinger von Marcel Breuer – aber auch Unbekanntes und Überraschendes, wie die Mappe führender Bauhaus-Schüler und -Künstler zu Walter Gropius’ 41. Geburtstag oder die Tafel, auf der sich Persönlichkeiten der Bauhaus-Community zum gleichen Anlass mit dem Abdruck ihres Kussmunds verewigt haben. „Ja, sie haben ihn verehrt“, sagte Kuratorin, Dr. Sibylle Hoiman, in ihrer letzten Führung durch die Ausstellung, an deren Inszenierung Walter Gropius seine helle Freude gehabt haben dürfte. Denn alle Exponate sind so präsentiert, wie von der Bauhaus-Philosophie vorgegeben.

Das Berliner Bauhaus-Archiv besitzt die weltweit größte Sammlung zur Historie des Bauhauses. In dem von Gropius selbst entworfenen Gebäude an der Klingelhöferstraße wird ausgestellt, dokumentiert, aber auch geforscht. Ständig kommen neue Stücke hinzu. „Das Haus platzt aus allen Nähten“, sagt Sibylle Hoiman. „Deswegen freuen wir uns ganz besonders auf den Neubau!“

Bund und Land finanzieren anlässlich des 100. Gründungsjahres der Kunstschule im Jahr 2019 nicht nur eine umfassende, denkmal-gerechte Generalüberholung des Hauses, sondern auch einen Museumsneubau. Das Architekturbüro Volker Staab erhielt den Zuschlag. Ein fünfstöckiger, lichtdurchfluteter, gläserner Turm fungiert als Eingangsbereich, der Ausstellungsbereich wird unterirdisch und dreimal so groß sein wie bisher. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude mit seinen markanten Shed-Dächern bleibt als Blickfang erhalten. Mehr noch: vom neuen Lichthof aus, wird der Blick der Betrachter geradezu darauf gelenkt. Sibylle Hoiman: „Die Aussicht, die Fülle und Vielseitigkeit der fantastischen Bestände unseres Hauses in Zukunft auf verschiedenen Vermittlungsebenen zugänglich zu machen, beflügelt das ganze Team des Bauhaus-Archivs.“ KIR

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