Am Anfang waren Falafel, Hummus und die umhergeraunte Erzählung, dass Tel Aviv doch die Stadt der Stunde sei. Sowohl das Nachtleben als auch das Kulinarische betreffend. Inzwischen ist die israelische Küche in Berlin so präsent, dass Klein-Tel-Aviv ein trefflicher Kosename für die damit verbundene Streetfood-Kultur wäre. Immer neue junge Restaurants mit weltläufigem Understatement-Schick sollten nach Berlin kommen. Das Gordon, das Night Kitchen, das Montraw. Smarter sowie jüngster Repräsentant: das Layla. Die Foodlocation am Anhalter Bahnhof in Kreuzberg inszeniert das Casual Dining für junge und junggebliebene Foodies und überhaupt Menschen, für die die kulinarische Abendgestaltung immer auch ein atmosphärisches Vergnügen ist. Und auch diesmal sind das Konzept wie auch der Gastgeber und Küchenchef Meir Adoni ein Direktimport aus Tel Aviv.
Layla bedeutet Nacht, literarisch gar die „Schönste aller Nächte“, das passt, wenn es später am Abend und ganz so wie in Tel Aviv (so wurde es uns jedenfalls versichert) auch im Layla hoch hergeht. Erst am runden Bartresen, dann rund um die offene Küche von Meir Adoni und seinem Team. Je größer die Runde, desto größer der Spaß. Von verschiedenen Tellern zu naschen ist nämlich, Sharing is Caring, unbedingter Teil der Layla-DNA. Jerusalem Sesambrot mit Paprika-Aioli und Doah mit Olivenöl läuten etwa das Mahl ein, bevor es mit geräucherten Forellen-Doughnuts nebst Medjoul-Datteln in die erste und mit gegrilltem Oktopus mit japanischen Auberginen und äthiopischem Tahini in die zweite Runde geht. Für die Süße der Nacht spinnt Layla dann noch Engelshaar mit kandierten Pistazien und Rhabarberkonfitüre. Und entlässt seine Gäste dann gerne wieder … an die Bar.Manuela Blisse
Layla BerlinMöckernstr./ Hallesche Str., Kreuzberg, Tel. 01512–25 63 654, Di–Sa 18–1 Uhr, So 18–24 Uhr, www.layla-restaurant.com