So war das tip Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin

Im To the Bone

Sollte man das kulinarische Berlin auf eine Straße verdichten, in der auf einmal alles passt, die Aromen und die Atmosphäre, das Weltläufige und auch die typische Handschrift Berlins, vermutlich würde man dann in der Torstraße landen. Und es ist deshalb mehr als passend, das auch Giacomo Mannucci im Herbst 2018 in der Torstraße gelandet ist. To the Bone heißt sein italienischer Fleischeslustladen, der ganzunbedingt auch ein Gesellschaftslokal zu nennen ist. Ein ausnehmend schöner Ort, dunkles Holz trifft auf warme Farben und westdeutsche Designermöbel aus der Industriemoderne. Dazu Kunst an den Wänden, die einen Raum nicht nur dekoriert, sondern ihn als Teil einer Nachbarschaft verortet, die ja auch ein Galerienkiez ist.

Die Küche im To the Bone feiert derweil das Handwerk. Aus einer Freundschaft mit der toskanischen Metzgerlegende Dario Cecchini hat Giacomo Mannucci sein kulinarisches Konzept entwickelt, das bereits in der tiefenaromatischen Consommé vom Rind deutlich wurde, mit der unser Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin begann.

Klare, unverfälschte Aromen. Und eine Küche, die dafür da ist, ein Produkt zu feiern, nicht die eigene Könnerschaft. Weiter ging es mit Stracciatella zu gegrilltem grünem Spargel, ein so regionaler wie saisonaler Teller. Und einem schlonzigen, wiederum sehr puren Risotto, bei dem Honig und Hartkäse einzig das wohlige Risotto-Gefühl sekundieren sollten. Auch das ja ein Klassiker der italienischen Küche: die Kohlehydrate vor dem Hauptgang.

Und der hatte nur einen, nein, zwei Hauptdarsteller: perfekt gegrillte, raucharomatische Stücke vom Rind, einmal toskanisches Bistecca Panzanese, dazu irisches Flanksteak von unserem Weinmahleins-Partner-Havelland. Kein Schäumchen, kein ChiChi, nur das pure gute Produkt. Und danach: eine Safran-Panacotta.

Die begleitenden Weine, sie kamen an diesem Abend aus der noch jungen Fattoria Le Pupille in der südlichen Toskana. Einem noch jungen Familienbetrieb und Teil jener Bewegung, die sich gegen die Massenproduktion und für eine radikal bäuerliche Arbeit im Weinberg entschieden haben. Das Ergebnis sind Weine, die ihr Terroir auf der Zunge tragen, Rote vor allem, wobei gerade das schmelzige und doch mineralische Weißwein-Cuvée unsere Entdeckung des Abends war. Darüber hinaus eine Entdeckung: Die Fattoria Le Pupille hat ihre eigensinnige Erfolgsgeschichte vor allem einer Frau zu verdanken Elisabetta Geppetti, deren Tochter Clara Gentili durch diesen sehr italienischen Abend in der Torstraße führen sollte. 

Wir wagen jetzt mal die Prognose, dem handwerklichen italienischen Wein steht ein furioses Revival bevor. Und das To the Bone in der Torstraße ist ein Ort, in dem man das ganz unbedingt schon ganz bald feiern sollte. Ein Lieblingsladen, definitiv.

Text: Clemens Niedenthal
Fotos: Lena Ganssmann

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