Eine Wasserwand, die über eine Schanze schießt. Bis zu 1.60 Meter hoch, bis zu 30 Km/h schnell. Darauf wird gesurft, so wie im Meer, aber ohne das anstrengende Gepaddel. In Berlin gibt es jetzt eine künstliche Welle zum Surfen. Redakteur Martin Schwarzbeck hat sie im Wellenwerk geritten
Wie sieht’s aus? Zu Beginn der feierlichen Eröffnung des Wellenwerks in Lichtenberg ist das Wasser noch glatt, dann werden die Pumpen angeworfen, der Boden der Halle beginnt zu vibrieren. Das Wasser schäumt, dann kristallisiert sich langsam die Welle heraus. Zu Beginn zeigen ein paar Profis, was darauf möglich ist: waghalsige Wenden, Sprünge, Drehungen. Wenn einer stürzt, springt der nächste aufs Brett.
Wie ist es? Mir und den anderen Versuchskaninchen ist etwas mulmig zumute. Das Wasser schießt ganz schön schnell da durch, der Wellenberg ist auch gar nicht klein und dahinter drückt das Wasser gerade nach unten. “Wenn einer länger als acht Sekunden unter Wasser bleibt, schalten wir die Welle aus”, beruhigt der Surf-Instructor. Für die erste Runde bekommen wir eine Haltestange gestellt, dann kommt die Stange weg und siehe da: es ist ziemlich leicht und die Lernkurve enorm steil. Schnell fahre auch ich Wenden und kann zwischendurch auch mal ganz entspannt grade auf dem Brett stehen – denn: die Welle bricht ja nie. Im Prinzip kann man sie endlos lange reiten. Aber irgendwann brennen die Oberschenkel und dann ist die Teststunde auch vorbei. Danach schaue ich noch anderen Surfern zu. Auch das: voll schön. Fast wie ein Tag am Meer.
Wellenwerk, Landsberger Allee 270, Lichtenberg, Kosten: eine Stunde ab 38 Euro, Tel. 204 56 226, www.wellenwerk-berlin.de