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Tropical Islands in Brandenburg: Südsee gleich ums Eck

Tropical Islands ist in der größten freitragenden Halle der Welt zuhause. Die Erholungs- und Erlebniswelt ist ein Ort der Superlative und beeindruckt auch wegen ihrer Künstlichkeit. Gerade für Kinder ist die Anlage im Landkreis Oder-Spree ein großer Spaß. Alle Infos zum beliebten Ausflugsziel gibt es hier.

Beste Aussichten in der Traglufthalle von Tropical Islands. Foto: Imago/Rainer Weisflog

Ach, diese Rutsche, deren Kunststoffröhren sich durch die Luft schlängeln wie ein riesiges Getier, in einer Gesamtlänge von 200 Metern: Sie ist weltweit die größte Abfahrt ihrer Art. „Double Racer“-Rutsche heißt diese Konstruktion im Spaßbadsprech, was bedeutet, dass dort zwei Abenteuerlustige gleichzeitig durch parallel verlaufende Pipelines schlittern können. Der Superlativ, der dieses Gerät prädestiniert fürs „Guinness-Buch der Rekorde“, ist ganz normal in der Welt von Tropical Islands. Dieser Freizeitpark, der allein 2022 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher verbucht hat, ist berühmt für seine Gigantomanie.

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Noch eindrucksvoller ist das Bauwerk, das die künstliche Erholungslandschaft im Landkreis Oder-Spree überwölbt: eine zweckentfremdete Werfthalle, wo Fachleute in der Nachwendezeit ursprünglich den Cargolifter herstellen sollten – ein Lufttransportschiff im Stil eines Zeppelins. Der Plan scheiterte zu Beginn der 2000er-Jahre aus wirtschaftlichen Gründen. Danach kaufte die malaysische Unternehmensgruppe Tanjong die Anlage. Und ließ die Tropical Islands, wie wir sie kennen, in dieses Monstrum von Gebäude zaubern. Bis zu 107 Meter ragt das Dach in die Höhe. Es ist Bauteil der größten freitragende Halle auf diesem Planeten. Seit Januar 2019 gehört Tropical Islands zum spanischen Firmenkonsortium „Parques Reunidos“.

Wer diesen Ort im Umland von Berlin besucht, verliert sich in einem Themenpark, der Topoi aus „Dschungelcamp“ und „Truman Show“ variiert: alles so schön künstlich hier!

Da ist etwa der große Swimming Pool, der in der lingua franca dieses Retortenparadieses schlicht „Südsee“ genannt wird: Der Himmel am Horizont ist nur ein Wallpaper, versehen mit blauer Unendlichkeit und ein paar Wolken. Das „Tropendorf“ dagegen ist Bauten aus Thailand, Borneo, Samoa und Bali nachempfunden. Auf 27 Grad ist das Raumklima temperiert.

Und es gibt eine Gesellschaftsgruppe, die von dieser Exotik-Simulation im Dauerbetrieb magisch angezogen wird. Man muss nur einen Blick in die Teilbereiche dieses Paralleluniversums werfen: Dort sind überall begeisterte Kinder. Sie kreischen, toben, planschen – und sind dabei selbstvergessen.

Tropical Islands: Weltweit größter Indoor-Regenwald

Nicht nur im Indoor-Bereich vergnügen sie sich übrigens. Auch auf dem rund 35.000 Quadratmeter großen Außenbereich finden Menschen unter 14 Jahren jede Menge Anlass für Spaß und Spiel. „Amazonia“ nennt sich diese Länderei. Dort gibt es einen Wildwasserkanal sowie einen Surf-Simulator. Außerdem locken ein paar Standards der Naherholungslogistik – etwa Beachfuß- und -volleyballfeld, Hüpf- und Kletterburgen.

Tropical Islands bietet Familienbespaßung de luxe – falls man mit künstlichen Welten Vorlieb nehmen möchte. Foto: Imago/Tagesspiegel/Kitty Kleist-Heinrich TSP

Jene Kinder, die von so viel Budenzauber überfordert sind, lassen sich einfach von Leuten aus dem „Tropical Islands“-Team anleiten. Beispielsweise, wenn zur „Schatzsuche“ gerufen wird: Ein Animateur, verkleidet als Jack Sparrow, der verpeilte Freibeuter aus der Hollywood-Saga „Fluch der Karibik“, begleitet dann Kids auf einer Schnitzeljagd nach verborgenem Tafelsilber.

Noch eine Überraschung: So artifiziell „Tropical Islands“ daherkommt – nicht überall ist dieser Ausflugsort ein Best-of der Imitation. Echt sind die Palmen in der Halle, ebenso der hauseigene Tropenwald, der in der Gewächshaus-Atmosphäre ganz gut gedeiht. Dort sprießen 50.000 Pflanzen und 600 Arten bei hoher Luftfeuchtigkeit. Es handelt sich weltweit um den größten Indoor-Regenwald, noch so ein statistisches Highlight. Im Mangrovensumpf leben Schildkröten, Drachenfische, Flamingos und Fasane. Über als ein Dutzend Gärtner:innen kümmert sich um die örtliche Botanik. Und noch ein Superlativ: Mehr Südsee bei weniger CO2 geht nicht.

Ein bisschen Klatsch & Tratsch: Zu den prominenten Gästen, die an diesem wundersamen Ort einkehren, zählt der TV-Moderator Klaas Heufer-Umlauf („Joko & Klaas gegen Pro Sieben“, „Late Night Berlin“). Mit Kind im Schlepptau, versteht sich.

Übernachten kann man in diesem Tempel auch. Ob in Suites, die in Hütten mit karibischem Flair untergebracht sind, oder draußen in einer Unterkunft im Bungalowpark. Wer weniger betucht ist, kann auf einem Camping-Platz zelten. Für Besitzer von Wohnmobilen sind Stellplätze angelegt worden.

Mütter oder Vater, die groggy von diesem reizstarken Urlaubsziel sind, können übrigens im Inneren in einer Sauna & Spa-Landschaft regenerieren. Was ein Glück!


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