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Baumkronenpfad über den Beelitz-Heilstätten: Alle Infos zum Besuch

Die Beelitz-Heilstätten gehören zu den berühmtesten Lost Places im Berliner Umland. Ein besonderes Highlight: Der 320 Meter lange Baumkronenpfad. Aus fast 40 Metern Höhe könnt ihr hier die denkmalgeschützten Gebäude und die mystische Parkanlage überblicken. Dazu gibt es Einblicke in die spannende Geschichte des Areals. Zu jeder Jahreszeit ein perfektes Ziel für einen Tagesausflug. Hier erfahrt ihr alles, was ihr über den berühmten Waldpark wissen müsst.

Sicht vom Turm des Baumkronenpfades über die damaligen Heilstätten in Beelitz. Foto: Imago/Emmanuelle Contini

Die Geschichte der Beelitzer Heilstätten

Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Beelitzer Heilstätten erstmals als ein Modell-Arbeiter-Sanatorium zur Behandlung von Tuberkulose gebaut. Da die Waldgebiete um Beelitz herum etwa 50 Kilometer von der Berliner Innenstadt entfernt sind und die Luft dort somit reiner ist, eignete es sich sehr gut dafür.

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Über die Jahre wurde das Krankenhaus immer größer und wuchs von einer Kapazität von 300 Betten auf mehr als 1.300 Betten. Männer und Frauen waren getrennt untergebracht, westlich der Landstraße die Frauen und östlich die Männer.

Zu Einbruch der Dunkelheit ist die Atmosphäre auf dem Baumkronenpfad in Beelitz besonders magisch. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Nachdem im Zweiten Weltkrieg das Gebäude schwere Schäden erlitt, wurde es 1945 von der roten Armee übernommen und diente bis 1994 als das größte Militärkrankenhaus der sowjetischen Armee außerhalb der Sowjetunion.

Heute ist das ehemalige Sanatorium nur noch eine Ruine und einer der berühmtesten Lost Places im Berliner Umland. die Hauptattraktion des Parks ist der Weg aus Stahl, der oben durch das Gelände führt. Die Gesamtlänge des Baumkronenpfades misst mehr als 700 Meter und das Gesamtgewicht der Stahlkonstruktion liegt bei etwa 690 Tonnen Stahl.

Beelitzer Heilstätten: Der Anblick vom Baumkronenpfad auf das frühere Sanatorium. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Die Natur rund um den Baumkronenpfad und die Heilstätten beeindruckt

Der Baumkronenpfad befindet sich in einer der flächenmäßig größten Waldparkgebiete Brandenburgs mit rund 65 verschiedenen Baum-, Strauch und Gehölzarten. Trotz der Gartengestaltungen, die während des Baus der Heilstätten vor mehr als 100 Jahren auf dem Waldgebiet durchgeführt wurden, blieben drei Viertel des Waldes erhalten. Außerdem wurden Laubbäume und Nadelgehölze angepflanzt, sodass ein üppiger Wald daraus wuchs. Zusätzlich wuchsen Kiefern in den Ruinen des Daches des „Alpenhauses“, welches nach dem Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, sodass ein prächtiges Walddach entstand. Dieses grüne Dach besteht heute noch.

Es lohnt sich zu jeder Jahreszeit, den Heilstättenpark zu besichtigen; im Frühling und Herbst für die Farbspiele der Laubblätter und im Winter wegen der Motive des Gebäudes, die nur durch die nackten Äste zu sehen sind.

Der Baumkronenpfad bietet eine tolle Aussicht

Der Aussichtsturm des Baumkronenpfads. Foto:: Imago/Jürgen Ritter

Der Baumkronenpfad ist für seinen großartigen Ausblick bekannt. Der stählerne Aussichtsturm wurde am 11. September 2015 eröffnet. Er ist das Herzstück des Areals und ermöglicht den Besucher:innen einen einmaligen Ausblick über das Waldgebiet und den Fläming bis nach Berlin. 36 Meter ist die höchste Ebene, von der man das Gelände betrachten kann. Da lohnen sich die 200 Stufen (oder die Fahrstuhlfahrt) bis nach ganz oben.

Durch die Erweiterung des Baumkronenpfades im Jahr 2020 gibt es auch viel Neues zu sehen, unter anderem einen Rundgang mit Blick auf die Heino-Schmieden-Baute und auf die Südseite der Chirurgie. Für die Familie gibt es außerdem noch Attraktionen wie die Sky-Boa und die Riesenhängematte.

Besuch der Beelitzer Heilstätten

Die Beelitzer Heilstätten können besichtigt werden, allerdings nicht auf eigene Faust. Es muss vorab eine Tour gebucht werden, diese werden in verschiedenen Sprachen angeboten. Dabei lassen sich durchaus einige spektakuläre bis mysteriöse Fotos von den Ruinen des ehemaligen Sanatoriums machen – wobei die Veranstalter auch darauf hinweisen, dass keine Zeit für ausgiebige Fotoshootings ist. Instagram-Models können ja aber auf den Baumkronenpfad ausweichen.

Neben der Tour in die alte Chirurgie werden auch Führungen in den Untergrund (Tunnel und Technik), historisch Führungen (Zeitenwandel, draußen) sowie eine thematische Gebäudeführung mit Erläuterungen zu den Gesamtanlagen sowie der solitären Historie angeboten. Besonders atmosphärisch sind die Taschenlampentouren.

Die verlassenen Beelitzer Heilstätten können bei Führungen besichtigt werden. Ein bisschen gruselig ist es allerdings schon manchmal. Foto: Imago/Agephotostock/YAY Micro YAY Micro

Wichtige Infos für den Besuch des Baumkronenpfads Beelitz

Ticketpreise: Erwachsener 16 €, Kinder und Jugendliche (7-17 Jahre) 12 €, Ermäßigt 14.50 €, Gruppenticket ab 15 Personen 13,50 €, Familie (2 Erwachsene und max. 4 Kinder) 39 €, Familie klein (1 Erwachsener und max. 4 Kinder) 25 €, Kinder unter 7 Jahren erhalten freien Eintritt, ebenso die Begleitung Schwerbehinderter

Führungen in die Heilstätten müssen zusätzlich gebucht werden. Die Preise liegen zwischen 12,50 und 15 Euro pro Person.

Anfahrt: Mit dem Auto über die A9 oder B2, mit dem PlusBus 641, mit Zug RE 7 oder RB 33 oder mit dem Fahrrad über den R1 Europaradweg.

  • Beelitz-Heilstätten und Baumkronenpfad Straße nach Fichtenwalde 13, 14547 Beelitz, Tel. 033204/6058-0, [email protected], weitere Informationen, Ferienangebote und Öffnungszeiten findet ihr auf der offiziellen Website

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