Pop

Alma wandelt souverän zwischen den Welten

Wo Alma früher nur mit einem DJ und Background-Sängerinnen auftrat, lässt sie sich nun von einer Band begleiten. Nun tritt sie im Kesselhaus auf

Alles Potenzial der Welt: Alma-Sofia Miettinen. Foto: Alexandra Gavillet

Das erste internationale Lebenszeichen von Alma im Sommer 2016 war zugleich bemerkenswert und ein bisschen ärgerlich. Bemerkenswert war „Bonfire“, weil man schon erkannte: Diese Frau hat alles Potenzial der Welt. Die besitzt eine Stimme, die ausdrucksstark und variabel ist, die von Verletzungen erzählt, aber selbst als Waffe verwendbar ist. Ärgerlich, weil das auf einer Single von Felix Jaehn stattfand, einem Mann, der für allglatte Gebrauchsmusik steht. Aber zunächst einmal schob die Finnin den Song so kraftvoll über die Ziellinie, dass man den, nun ja, technischen Urheber des Songs gerne vergaß.

Vor allem aber trat die mittlerweile 23-jährige Alma-Sofia Miettinen in den folgenden Jahren die Beweisführung an, dass sie variabel ist: Sie arbeitete mit Mainstream-Künstlern wie MØ und Charli XCX zusammen, ließ sich aber auch vom deutschen Elektro-Wizard Roosevelt remixen. Der nahm sich „Chasing Highs“ vor, versah den Song mit einer ebenso reduzierten wie pointierten Funk-Schlagseite. Von Liedern wie „Dance For Me“ und „Good Vibes“ veröffentlichte sie Akustik-Versionen. Und zuletzt sang sie mit „Starlight“ eine breit angelegte Jazz-Ballade für den „Moomin Valley“-Soundtrack ein.

Wo Alma früher nur mit einem DJ und Background-Sängerinnen auftrat, lässt sie sich nun von einer Band begleiten und greift dabei gleich auf zwei Drummer zurück. Einen herkömmlichen und einen, der auf ein E-Schlagzeug eindrischt. Es wird also laut. Aber mit Gebrauchsmusik hat das nicht mehr viel zu tun

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