Cockrock 

Die Eagles Of Death Metal spielen im Heimathafen Neukölln

Weiter, immer weiter: Trotz des Anschlagstraumas sind Eagles Of Death Metal Entertainer geblieben

Es ist selten, dass Bands aufgrund der Nachfrage noch einen zweiten Gig am selben Tag draufsatteln – so wie Jesse Hughes und seine Eagles Of Death Metal am 18. Juni im Heimathafen. Aber die Extra-Meile fürs Publikum passt zu Hughes. Der ehemalige Musikjournalist und Hardrock-Nerd lebt die Idee des überdrehten Cockrock-Theaters mit jeder Pore. So ging es Ende der 90er-Jahre los, als er mit seinem früheren Schulkameraden Josh Homme ein bekifftes Spaßprojekt gründete. Anders als Superstar Homme gönnt sich Hughes aber keine Pause.

Das änderte sich auch nicht, nachdem 2015 ein Konzert der Südkalifornier im Pariser Club Bataclan zum Ziel islamistischer Attentäter wurde. Ein Anschlag, den bekanntlich rund 80 Menschen nicht überlebten. Der Frontmann und seine rotierende Besetzung aus kalifornischer Rock’n’Roll-Prominenz sind danach auf eher unglückliche Weise in die Rockgeschichte eingegangen: Mit ihrem fröhlichen Mockrock-Namen wird seither vor allem das Blutbad in Paris assoziiert.

Verschiedene umstrittene Kommentare, die Hughes anschließend zugunsten der US-Waffenlobby machte, hinterließen nicht wenige Fans der Band ratlos. Der Rocker hat inzwischen reagiert und angekündigt, dass er seinen Twitter-Account fortan nur noch für Musikalisches nutzen will. Die richtige Idee. Denn live ist die Truppe nach wie vor famos und feiert herrlich überzogen die eigene Pop-Sozialisation zwischen ZZ Top und Duran Duran. Manchmal ruft Hughes:„Rock’n’Roll will never die!“ Im Falle dieser Band weit mehr als eine Floske.

Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Str. 141, Neukölln, Di 18.6., 19 & 22 Uhr, VVK 39,90 € zzgl. Gebühren (22-Uhr-Show ausverkauft)

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