Die Band besiedelt eine seltsame Zwischenwelt aus Jazz, Soft-Rock und Folk
Das in diesem Sommer erschienene fünfte Album von Mega Bog trägt den Namen „Dolphine“. Frontfrau und Songwriterin Erin Elizabeth Birgy bezieht sich damit auf die Legende, Delfine seien Wesen, die sich im Verlauf der Evolution nicht fürs menschliche Leben auf dem Land, sondern fürs Wasser entschieden hätten. Das „e“ am Ende hängte sie zum Zwecke der Verfremdung hinten dran.
Die mythische, amorphe Qualität des Albumtitels passt zu Mega Bog. Das vor zehn Jahren in der Seattler Di-It-Yourself-Szene entstandene und heute in New York City ansässige Projekt ist weniger Band als ein Kollektiv aus Musikern, die Birgy über die Jahre um sich geschart hat, darunter ihr Partner James Krivchenia, sonst bei den Kritikerlieblingen Big Thief, und Gitarristin Meg Duffy, auch als Hand Habits aktiv.
Musikalisch bewegen sich Birgy und Co. in einer wundersamen Zwischenwelt aus Jazz und Soft-Rock, Psychedelic und Folk. Die Songs fließen frei assoziativ vor sich hin, schlagen immer wieder Haken. Spacige, schimmernde Synthies, dissonante Gitarrenläufe und warme Bläser treffen auf entrückte Chöre, Bossanova-Rhythmen oder mysteriöse Hintergrundgeräusche. Dazu mäandert Erin Birgys hauchzarte Stimme durch surrealistisch anmutende Bilder. Und zwischendurch schälen sich auch noch eine luftige Indie-Pop-Nummer oder ein niedlicher Akustik-Singalong aus dem Geschehen. Welch ein kurioses Wesen, dieses Mega Bog.
Monarch Skalitzer Str. 134, Kreuzberg, Mi 20.11.,
20 Uhr, VKK 11,50 € zzgl. Gebühren