Power-Punk 

Sexy Straßenkeilerei: Mike Krol spielt im Monarch

Alles neu macht der Powerchord: Mike Krol zieht sich heraus aus einem tiefen Loch

Foto: Brian Guido

Man sieht dem Mann deutlich an, dass er keine einfachen Zeiten hinter sich hat. Mit einem blauen Auge, blutiger Nase und geröteten Handknöcheln sitzt Mike Krol auf der Bettkante, als käme er geradewegs von einer kleinen Straßenkeilerei. Derart zugerichtet (beziehungsweise geschminkt) ist der kalifornische Musiker auf dem Cover seines neuen Albums „Power Chords“ zu sehen. Die Gitarre hat er im Anschlag, er greift, dem Titel entsprechend, einen Powerchord – also den Rock- und Punkrock-Dreiklang schlechthin.
Mike Krol erzählt auf seinem vierten Album eine Geschichte des Hinfallens – und des Wiederaufstehens. Nachdem er in den Jahren 2011 bis 2015 drei vom Underground gefeierte Alben mit einem Sound zwischen Garage Rock, Power-Pop und Punk aufgenommen hatte, fiel er in ein Loch. Der in Wisconsin aufgewachsene Musiker, Jahrgang 1984, musste sein Leben neu ordnen, seine Beziehung zur Musik hinterfragen.

„Power Chords“ ist eine eindrucksvolle Antwort auf diese Neujustierung. Die elf Stücke strotzen vor wieder gewonnener Kraft, das Wörtchen „Power“ in „Power Chords“ ergibt hörbar Sinn. Geschult ist der Sound an Bands wie den Ramones und Weezer, nur klingt Krol schrammliger, schräger, schmutziger. „With a couple power chords/ I‘m gonna let you know/ That revenge is better/ When you come from down below“, singt Mike Krol im Titelstück. In der Tat, so gut klang es selten, wenn jemand angezählt war und nun zurückschlägt.

Monarch Skalitzer Str. 134 , Kreuzberg, Di 9.4., 20 Uhr, VVK 13 € zzgl. Gebühren

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