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Berlinische Galerie zeigt ab 10.9. „Ferdinand Hodler und die Berliner Moderne”

Ferdinand Hodler (1853-1918) gilt neben Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Edvard Munch als Schlüsselfigur der modernen Kunst. Bereits zu Lebzeiten fanden die Figurenbilder, Berglandschaften und Porträts des Schweizers große Beachtung. Zuletzt war das Werk Hodlers in größerem Umfang in Berlin 1983 zu sehen.

Die Ausstellung „Ferdinand Hodler und die Berliner Moderne” bietet die Gelegenheit, den Maler in einem neuen Kontext kennenzulernen. Bisher war weitgehend unbekannt, dass die pulsierende Kunstszene Berlins um 1900 eine entscheidende Rolle bei seinem internationalen Aufstieg spielte.

Ferdinand Hodlers "Der Frühling", circa 1910 entstanden, wird unter anderen Werken in der Ausstellung in der Berlinischen Galerie zu sehen sein. Foto: Privatsammlung
Ferdinand Hodlers „Der Frühling“, circa 1910 entstanden, wird unter anderem in der Ausstellung in der Berlinischen Galerie zu sehen sein. Foto: Privatsammlung

Ferdinand Hodler: Figurenbilder, Berglandschaften und Portraits zu sehen in der Berlinischen Galerie

Die Berlinische Galerie präsentiert den Künstler als eine feste Größe der Berliner Moderne und zeichnet seine Erfolgsgeschichte an der Spree nach. Bis zum 17. Januar 2022 werden rund 50 zum Teil großformatige Gemälde des Künstlers gezeigt.

Zu entdecken sind eine Auswahl seiner bedeutendsten symbolistischen Figurenbilder, die Hodlers Erfolg in der deutschen Reichshauptstadt begründeten, seine unverwechselbaren Berglandschaften und herausragende Portraits, die schon das zeitgenössische Berliner Publikum begeisterten. Hinzu kommen Werke von Künstler:innen der Berliner Secession, die mit Hodler zusammen in Berlin ausgestellt haben, wie Lovis Corinth, Walter Leistikow, Hans Thoma und Julie Wolfthorn.

Das Werk "Fröhliches Weib" von Ferdinand Hodler ist wohl um 1911 entscheiden. Foto: Kunstmuseum Bern
Das Werk „Fröhliches Weib“ von Ferdinand Hodler ist wohl um 1911 erschienen. Foto: Kunstmuseum Bern

Zeitgenoss:innen sahen in Hodler vor allem den „Menschendarsteller, der durch den Körper die Seele zu gestalten weiß”, so der Künstler Paul Klee 1911. Hodler setzt mit seiner Kunst auf Vereinfachung und Größe. Die zeitlos eleganten Haltungen und zarten Gesichter seiner Tänzerinnen und Jünglinge fesseln bis heute. Sie wirken archaisch, oft ernst und doch auch beseelt, voller Leichtigkeit und Leben.

Für seine Kunst schöpft Hodler aus der Natur, als deren Teil er den Menschen verstand. „Der Künstler”, schrieb Hodler selbst in einem seiner programmatischen Texte, „zeigt uns eine vergrößerte, eine vereinfachte Natur, befreit von allen Details”.

Hodler: Der Wegbereiter von Expressionismus und Abstraktion

Das breite Publikum konnte Hodler zu Lebzeiten erst nach und nach gewinnen. Nach ersten Erfolgen in der Heimat, wo Hodlers Werk kontrovers diskutiert wurde, baute er Beziehungen nach Paris, München, Wien und Berlin auf und zeigt seine Werke dort im Umfeld führender Avantgarde-Vereinigungen.

Als der Berliner Galerist Paul Cassirer 1907 Hodlers naturalistisches Frühwerk sowie Porträts und Landschaften in eine Gruppenausstellung einbezog, erfuhr der Schweizer breitere Akzeptanz in der Stadt.

In der zweiten Hälfte der 1900er-Jahre kündigte sich in Berlin der Expressionismus an. Für die Kunstszene an der Spree führte dies 1910/11 zu einem Paradigmen- und Generationenwechsel. Hodler galt aufgrund seiner spannungsgeladenen Umrisslinien und seiner freien Farb- und Formensprache bereits damals als Wegbereiter von Expressionismus und Abstraktion.

Informationen zur Ausstellung und Tickets findet ihr hier: www.berlinischegalerie.de/ferdinand-hodler

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