HipHop

Kwam.e spielt im Cassiopeia

Der Hamburger Kwam.e positioniert sich als Alternative zu den Gangsta-Rappern

Kwam.e 2019, Foto: Jannik Plume

Eine Frage katapultierte ihn in Lichtgeschwindigkeit um die Welt: „Baby, bist du down?“ wollten 2016 die bis dato völlig unbekannten Hamburger Ace Tee und Kwam.e wissen. Das Netz war so was von down und konnte von diesem gechillten 90er-Oldschool-Vibe, den die beiden afrodeutschen Künstler mit ihrer Nummer fabrizierten, nicht genug bekommen. Vor allem in den USA mauserte sich der Song zum millionenfach geklickten Internet-Hype und rief sogar renommierte Zeitschriften wie „Vogue“ und das „People Magazine“ auf den Plan.

Auch wenn Sängerin Ace Tee mit ihrem auffälligen Modestyle den Großteil der Aufmerksamkeit auf sich zog, konnte auch Rapper Kwam.e manchen von sich überzeugen. Deutschrap-Altmeister Samy Deluxe zählt zu seinen Fans und Unterstützern. Auch er weiß den Stil von Kwam, der bürgerlich Lordin Stegemann heißt, zu schätzen. Dieser verbindet halbironische Punchlines mit tiefenentspannten Old-School-Beats und mixt das Ganze mit futuristischen Sounds. Damit stellt er einen krassen Kontrast zum codeinverseuchten Deutschtrap dar, wie er größtenteils die aktuellen Charts anführt.

Der Sound ist erfrischend warm und positiv. Ihn verdankt er seiner Familie. Sein großer Bruder habe früher viel Hardcore-HipHop gehört, seine Schwester R&B. „Dadurch ist Kwam.e  entstanden“, erinnert er sich im Interview mit dem „Frachtwerk“-Blog. Nun gilt es für den Sohn ghanaischer Eltern, den eigenen Platz in der deutschen HipHop-Szene weiter auszubauen. Der Hit an der Seite von Ace Tee und seine im letzten Jahr erschienene Debüt-EP „Whut Da Phunk“ sind jedenfalls vielversprechend.Dennis Agyemang

Cassiopeia Sa 12.10., 20 Uhr, Revaler Str. 99, Friedrichshain, VVK 21,90 € zzgl. Gebühren

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