Der „Thaimarkt“ im Preußenpark, oft schlicht „Thaipark“ genannt, war lange ein wichtiger Treffpunkt für Menschen der asiatischen Community in Berlin. Aus den familiären Treffen in Wilmersdorf entstand ein Ausflugsziel für alle, die Street Food der südostasiatischen Küche lieben oder probieren möchten. Mit dem Treffen im Park ist es vorbei, der Streetfood-Markt ist umgezogen: auf der Württembergischen Straße findet nun jedes Wochenende der „Thaimarkt“ statt. Und auch für die Thai Bridge läuft die Saison. Alles Wichtige lest ihr hier.
Von der Wiese auf die Straße: „Thaipark“ ist auf die Württembergische Straße gezogen
Der „Thaipark“ zist umgezogen, die Saison 2023 war die letzte im Preußenpark. Die Zählgemeinschaft aus Grünen und CDU in Charlottenburg-Wilmersdorf hatte schon seit 2023 Pläne verfolgt, das Streetfood-Event aus dem Preußenpark zu verlegen und die Grünfläche wiederherzustellen. Für den „Thaipark“ ist also kein Platz mehr – obwohl eine Verkleinerung des Marktes, fest angemeldete Stände und ein „Zero-Waste-Prinzip“ mit Pfandsystem längst erfolgreich durchgesetzt wurden. Bevor der Umzug endgültig beschlossene Sache war, hatte die Petition zur Rettung des Thaimarkts fast 41.000 Unterschriften: rund 16.000 vor Ort und 25.000 online gesammelt. (Stand 22.2.24).
Neuer Standort: Thaimarkt an der Württembergischen Straße
Die Verlagerung soll in zwei Phasen stattfinden. Der Umzug an die Württembergische Straße sorgte für Streit im Stadtteil, der Saisonstart hatte sich bis in den Juni verzögert. Nun findet der Thaimarkt in der Württembergischen Straße neben dem Preußenpark aber endlich statt. Einzige direkte Nachbarn: das Parkcafé und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Rund 50 Stände können hier aufgebaut werden, fast so viele wie im Preußenpark. Außerdem sollen mobile Toiletten installiert werden.
Auftakt war am 8. Juni, mit rund 30 Händler:innen soll dann in der Saison bis Ende September jeden Samstag und Sonntag von 11 bis 21 Uhr der Markt stattfinden. Die Straße wird gesperrt, auch Parkplätze fallen weg – Foodstände brauchen Platz. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtete, sollen die Gerichte großteils weiter weniger als zehn Euro kosten. Das Mehrweg-System bleibe erhalten, am neuen Standort würde aber der kulinarische Fokus ausgeweitet: Neben Thai-Gerichten seien auch koreanische, indische und chinesische Küche Teil des Konzepts.
- Thaimarkt Württembergische Straße, Wilmersdorf, Sa+So 11–21 Uhr, bis 30.9.2024, mehr Infos hier
2026 soll ein weiterer Umzug folgen: Der Thaimarkt soll dann auf den Gehwegen der Barstraße und Teilen des Fehrbelliner Platzes stattfinden. Kritik gab es für den zweiten Standort bereits von Seiten der BVG, die die Barstraße als Buswendeplatz nutzt, und vom Thailändischen Verein, der seit 1972 in Berlin tätig ist und den „Thaipark“ nachhaltiger gestaltet hatte. Insgesamt dürfte mitten im Straßentrubel nicht viel vom alten Charme des „Thaiparks“ übrig bleiben.
Thai Bridge im Gleisdreieckpark: Saison 2024
Auch an anderer Stelle geht es mit thailändischem Streetfood weiter: Im Jules B-Part im Gleisdreieckpark fand schon 2023 immer freitags die „Thai Bridge“ statt und hat ein wenig vom „Thaipark“-Gefühl an einen anderen Ort transportiert. Die Saison begann mit einem Festival rund ums buddhistische Neujahrsfest Songkran Mitte Mai, seither geht es jeden Freitag weiter.
- Jules B-Part am Gleisdreieck Thai Bridge freitags 15–22 Uhr, Instagram
Der „Thaipark“ war ein wichtiger Treffpunkt und eine Attraktion
Der „Thaipark“ in seiner früheren Form entstand aus wöchentlichen Treffen der thailändischen Community in Berlin. Was vor Jahren als Picknick begann, wandelte sich zu einem Markt: Bald fingen die Köch:innen an, ihre Speisen auch an andere zu verkaufen. Für kleines Geld gab es hier thailändische Hausmannskost, viele Menschen in Berlin schätzten den „Thaipark“ als Bereicherung der Gastrowelt der Stadt. Auch Reiseführer berichteten über die besondere und natürlich gewachsene Attraktion.
Zusätzliche Renaturierung des Parks in Arbeit
Vor allem in den vergangenen Jahren haben Dürre, Hitze, Schädlinge und Sturmschäden den Baumbestand im Preußenpark enorm belastet. Die Kronen vieler kranker Bäume haben sich so verkürzt, dass einige Bäume sogar gefällt werden mussten.
Damit der Park noch lange erhalten bleibt und die im Sommer oft viel zu trockene Wiese wieder an Grün gewinnt, soll die große Grünflache als zentraler Freiraum des Parks angelegt werden, der die Parkanlage insgesamt mit dem neu angelegten Wegesystem miteinander verbinden soll. Im Mittelpunkt und somit Schwerpunkt der Neugestaltung steht die Regenwasserbewirtschaftung, wodurch zum einen die Bewässerung des Parks und speziell die zentrale große Grünfläche profitieren soll. So überlebt der Preußenpark. Ob der „Thaipark“ die Umzüge überlebt, ist eine andere Frage.
Auf den Spuren eines Sehnsuchtsortes: Wir zeigen euch, wo ihr in Berlin noch ein Stück Thailand findet. Immer Neues zu Essen und Trinken in Berlin findet ihr hier. Vor allem der Thaimarkt machte den Preußenpark besonders: Berlin hat jede Menge schöne Parks, die sich auch ohne kulinarisches Angebot lohnen. Trotz aller Entspannung trifft man gelegentlich diese nervigen Parkcharaktere in Berlins Grünanlagen. Bäume kühlen die Stadt im Sommer runter und spenden Schatten. Diese Bäume in Berlin sind besonders. Was ist sonst in der Gegend los? Alles zum Stadtteil Wilmersdorf.