Im Kamin prasselt ein kleines Feuerchen, während der Regen an den Scheiben eures Ferienhauses in Dänemark herunterrinnt. Der Himmel ist grau, der Wald rot-orange-gelb. Mit einer Decke über den Schultern habt ihr es euch auf dem Sofa bequem gemacht, in der Hand das Buch, welches ihr schon seit Monaten lesen wolltet. Auf dem Tisch steht eine dampfende Tasse Tee, die nur darauf wartet von euch vergessen zu werden. Daneben ein Stück des leckeren dänischen Kuchens, den ihr noch schnell aus der „Bageri“ geholt habt.
Mit dem Zug an die dänische Ostseeküste
So oder so ähnlich kann der dänische Begriff „Hygge“ aussehen. Entspannen, entschleunigen, genießen. In einer Stadt wie Berlin nicht immer ganz einfach. Warum also mal nicht einfach in den Zug steigen und alles für eine kurze Zeit hinter sich lassen?
Das geht sogar unerwartet einfach. Zweimal täglich gibt es Verbindungen der Deutschen Bahn, die euch mit nur einem Umstieg von Berlin an die dänische Ostseeküste bringen. Innerhalb von fünf bis sieben Stunden kann man den Trubel der Hauptstadt hinter sich lassen und in die Natur und Geschichte Ostjütlands eintauchen.
Die Ostküste unseres Nachbarlands ist immer noch für viele deutsche Urlauber Neuland. Die Region ist etwas ruhiger und entspannter als die Westküste, aber auch etwas moderner.
Von Fredericia bis Aarhus: Dänemarks unterschätze Juwelen
Nach dem Umstieg in Hamburg dauert es nicht mehr lange, bis der Zug unsere erste Station an der dänischen Ostküste, Fredericia, erreicht. Manchmal als „Festungsstadt“ bezeichnet, kann man auch heute noch die guterhaltenen Überreste der Wallanlage aus dem 17 Jahrhundert bestaunen. Es gibt gute Shopping-Möglichkeiten in der Altstadt und auch für Essenswünsche ist vom Sterne-Restaurant bis zum hyggeligen Café für jeden etwas dabei. Aber Fredericia hat auch noch andere Seiten. Gelegen im größten Naturpark Dänemarks, dem „Lillebælt“, lädt euch die Umgebung zum Wandern und Erkunden ein. Eine Wohlfühllandschaft, perfekt um die Seele baumeln zu lassen.
Etwas weiter nördlich und der nächste Stopp auf unserer Bahnreise ist Vejle. Die Stadt mit ihren ikonischen „Wellen“-Gebäuden vereint moderne Architektur mit Geschichte. Die alte Windmühle und die St. Nicolai-Kirche könnt ihr vor Ort bewundern und auch im Umland könnt ihr bei einem atmosphärischen Herbstspaziergang in die Vergangenheit abtauchen und alte Grabhügel entdecken. Die Runensteine von Jelling sind ein weiteres Highlight, denn die Steine aus dem 10. Jahrhundert zählen zu den wichtigsten der dänischen Geschichte. Aber auch wenn ihr euch eher nicht für Geschichte interessiert, die malerische Wandertour zwischen Vejle und Jelling lohnt sich auf jeden Fall!
Abseits der Küstenlinie kommen wir nun nach Skanderborg und auch wenn die Stadt keinen Zugang zum Meer hat, auf die Nähe zum Wasser müsst ihr trotzdem nicht verzichten! Die Stadt ist wunderschön am See gelegen und bezaubert mit ihrem verträumten Charme. Auch hier lässt sich die Umgebung bequem zu Rad oder zu Fuß erkunden, besonders lohnt sich der Himmelbjerget, der Himmelberg, der bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als größte natürliche Erhebung Dänemarks galt.
Endstation ist dann für uns in Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, gleichzeitig Dom- und Universitätsstadt. Aarhus bietet etwas mehr städtisches Flair, aber die Stadt hat auch durchaus ihre ruhigen Ecken, wie zum Beispiel der Mindepark, ein Gedächtnispark, der sich zwischen dem königlichen Schloss und der Aarhuser Bucht erstreckt. Für alle Geschichtsbegeisterten gibt es auch noch das Freilichtmuseum „Den Gamle By“, wo alten Traditionen ein neues Leben eingehaucht wird. Besonders empfehlenswert ist auch das prähistorische Museum „Moesgård“. Hier könnt ihr in die dänische Geschichte abtauchen und ein paar angenehme Stunden verbringen, auch wenn das Wetter einmal nicht so mitspielt.
So genießt man den Herbst – auf Dänisch
Viele Urlauber denken bei Dänemark nur an den Sommerurlaub. Dabei gibt es so viel mehr, was wir bei unseren Nachbarn noch entdecken und erleben können.
Ob lange Spaziergänge am Strand oder im Wald oder eine entspannte Radtour entlang den weitreichenden Feldern, die Natur Dänemarks hält einiges für euch bereit. Besonders wenn noch der Nebel über der Landschaft liegt, wird euer Ausflug zu einem wirklich magischen Erlebnis.
Wenn ihr dann vielleicht etwas durchgefroren seid, könnt ihr euch im Anschluss in euer Ferienhaus in Dänemark zurückziehen und euch vor dem knisternden Kamin mit einer heißen Tasse Kakao wieder aufwärmen. Viele Ferienhäuser sind auch mit Whirlpool oder Sauna ausgestattet, so dass einem entspannten Wellness-Tag nichts mehr im Wege steht.
Hygge, Wellness und Natur pur warten auf euch an der dänischen Ostküste – und alles nur einen Umstieg entfernt.
