Das Ellenbogen-Prinzip: Im Festival „Das Ost-West-Ding“ erkunden die Sophiensaele die DDR aus der Kinder- und Enkelperspektive sowie
die langen 30 Jahre seit dem Mauerfall
„Das Ost-West-Ding“ ist nicht allein aufs 30-jährige Mauerfall-Jubiläum hin kuratiert. „Schon länger beschäftigen sich die Künstler, mit denen wir zusammenarbeiten, mit der Frage, wie sie als dritte und vierte Generation noch von der DDR geprägt wurden“, sagt Sophiensaele-Chefin Franziska Werner. Das sind jene Millennials, die teils noch als Kinder die DDR miterlebt haben, teils lange nach dem Mauerfall geboren wurden. Trotz dieser zeitlichen Distanz verspüren sie bei sich noch Ost-Prägungen. Dem gehen sie nun in meist gemischten Ost-West-Teams, oft auch gemeinsam mit internationalen Kunstschaffenden, nach. So befragt Tanja Krone in „Das Ellenbogen-Prinzip“ frühere Mitschüler, Verwandte und Bekannte zum Assimilationsspruch, der ihre Jugend einst geprägt hat: „Ihr müsst jetzt lernen, die Ellenbogen auszufahren.“ (25.–27.10.) Die Choreografin Jule Flierl und die bildende Künstlerin Mars Dietz erkunden im Doku-Tanz-Stück „Wismut: A Nuclear Choir“ den lange streng geheimen Uranbergbau im Erzgebirge und suchen mit einem Bewegungschor nach kollektiver Identität (17.–20.10.)
Sophiensaele Sophienstr. 18, Mitte, Bis 10.11., Eintritt frei bzw. 5–15, erm. 5–10 €