Hot Yoga, Yoga mit Hunden, Poweryoga, Yogilates – die traditionelle indische Lehre geistiger und körperlicher Übungen hat sich längst in unterschiedliche moderne Arten aufgespalten. Wir stellen euch heute Lachyoga vor, das einen genauso gut zur Ruhe bringt, wie zum Lachen.
Aber was ist Yoga überhaupt? Im Zentrum steht die Vereinigung von Körper, Geist und Seele. Beim Yoga soll das mentale, spirituelle und physische Wohlbefinden durch körperliche und Atemübungen optimiert werden. Das 2016 von der Unesco als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannte Yoga teilt sich bereits in mehr als 90 weitere Yoga-Stile. Dazu gehört das Lachyoga (Hasyayoga), welches vom indischen Doktor Madan Kataria ins Leben gerufen wurde.
Die Variante des Yogas kam aus der Idee heraus, dass Menschen körperlich und geistig fit und gesund sein wollen, es aber aufgrund von Arbeit oder anderen (persönlichen) Umständen nicht sein können. Heutzutage scheint es, dass viele Menschen, auch in Zeiten der Pandemie, vergessen haben, wie man lacht. Die Welt ist ernst genug und nicht immer ist einem zum Lachen zu Mute. Das Ziel ist deshalb, eine generelle bessere Stimmung und mehr Lachen hervorzubringen, um zum Beispiel Stress hinter sich zu lassen, die Lebensqualität zu verbessern und eine allgemeine positive Einstellung zu erhalten.
Lachyoga in Berlin: Vom falschen Lachen zu echten Glückshormonen
Aller Anfang ist schwer. So ist das auch beim Lachyoga, denn die ersten Lachversuche im Kurs sind alles andere als echt. Fake it until you make it ist das Motto hier, denn was am Anfang ein ziemlich unechtes Lachen ist, entwickelt sich nach einigen Minuten und Übungen zu einem Echten.
Und genau das ist das Ziel. Der Körper selbst weiß nicht, ob das Lachen falsch oder echt ist, setzt aber die gleichen Hormone frei, wie wenn man glücklich ist. Das bedeutet: Beim Lachen werden Glückshormone (Endorphine, Dopamine, Serotonin etc.) freigesetzt und das Gefühl von Stress (Adrenalin, Cortisol etc.) wird gesenkt.
Die Frage nach Glück: Wie Lachyoga dabei helfen kann, sie zu beantworten
„Ich habe miterlebt, dass Menschen dank der Lachyoga-Kurse leichter aus Krisen wieder herauskommen konnten“, sagt Angela Mecking, eine der vier Lachyoga Master-Trainer*innen in Deutschland, die als Repräsentanten des indischen Meisters Madan Kataria agieren. Sie selbst kam Anfang der 2000er Jahre in eine Lebenskrise und beschäftigte sich mit der Frage „Wie kann ich glücklich sein?“.
Auf ihrer Suche stieß sie auf Lachyoga, was sie zuerst als „Schwachsinn“ abstempelte. Sie merkte allerdings schnell, dass es ihr half. Nach vielen Kursen, an denen sie teilnahm, ließ sie sich zur Leiterin und Lehrerin ausbilden und wurde schlussendlich von Dr. Kataria selbst zur Lachyoga-Master-Trainerin ernannt. So fand sie zu ihrer ganz eigenen Antwort auf die Frage nach Glück: „Für mich bedeutet Glück nicht, dass man perfekt und immer gut gelaunt sein muss. Es gehören auch schlechte Tage dazu. Allerdings ist es für mich wichtig zu wissen, dass ich in Krisen zuversichtlich und unabhängig von äußeren Umständen das Blatt zum Guten wenden kann.“.
Mehr Lachen auch für zuhause
Beim Lachyoga wird das Lachen durch einfache, meist auch kindische Übungen und Gesten stimuliert. Angefangen wird mit einem absichtlich falschen, unechten Lachen, hinzu kommen Atemübungen, die man in angespannten, gestressten oder überforderten Situationen leicht selbst anwenden kann, um sich zu entspannen. Angela Mecking fügt bei einigen ihrer Kurse zusätzlich zu den Atemübungen noch Dehnübungen hinzu, damit der Aspekt des körperlichen Yogas nicht zu kurz kommt. Daraus entstand Happiness Yoga.
Um mehr Lachen und das Gefühl von Glück in das Leben zu bringen, rät die Lachyoga Master Trainerin täglich 10-15 Minuten lang einige einfache Übungen selbst vor dem Spiegel zu praktizieren. Nach ungefähr 40 Tagen wird sich eine Gewohnheit einstellen. Anleitungen finden sich zum Beispiel auch bei YouTube, einige Berliner Yoga-Studios bieten entsprechende Kurse an.
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