In Berlin wurden bereits zahlreiche Weltrekorde aufgestellt. Bei weltberühmten Sportveranstaltungen wie dem BMW Berlin-Marathon oder dem ISTAF (Internationales Stadionfest Berlin). Oder beim Olympischen Tag der Leichtathletik der DDR, der von 1963 bis 1989 einmal jährlich stattfand. Alleine beim Berlin-Marathon wurden bereits elf Weltrekorde aufgestellt. Beim ISTAF wurden von 1937 bis heute insgesamt 18 Weltrekorde geknackt. Von Uwe Hohn über Usain Bolt bis Gesa Krause. Diese Sportler gingen durch herausragende Leistungen in die Sport-Geschichte der Hauptstadt ein. 12 Weltrekorde in Berlin, die wir nicht mehr vergessen.
Rosemarie Ackermann sprang 1977 als erste Hochspringerin der Welt über zwei Meter
Die Olympiasiegerin von Montreal, Rosemarie Ackermann, stellte am 26. August 1977 vor ungefähr 30.000 Zuschauern im Olympiastadion einen Weltrekord auf. Mit ihrem siebten Sprung sprang sie als erste Hochspringerin der Welt zwei Meter. Eine neue Weltrekordhöhe.
Uwe Hohn und seine 104,80 Meter: Ein „ewiger Weltrekord“
Uwe Hohn ist – neben Uwe Beyer – die DDR-Ikone des Speerwurfs und ein international berühmter Athlet. Es war der 20. Juli 1984, als er am Olympischen Tag in Berlin im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark einen neuen Weltrekord warf. Unglaubliche 104,80 Meter weit flog sein Speer durch das Stadion.
Diese Rekordweite gab den Ausschlag für eine Regeländerung. Ab 1986 wurde ein neuer Wettkampf-Speer eingeführt, der durch einen veränderten Schwerpunkt eine steilere Flugbahn und somit ein schnelleres Absinken des Speers bewirkt. Dank der Regeländerung und einer neuen Rekordliste, wurden Uwe Hohns 104,80 Meter zu einem „ewigen Weltrekord“. Den neuen Weltrekord in derselben Disziplin hält seit 1996 der tschechische Athlet Jan Železný mit 98,48 Metern.
Naoko Takahashi beim Berlin-Marathon 2001: 2:19:46 Stunden
Es war der 30. September 2001, als die japanische Olympiasiegerin Naoko Takahashi beim 28. Berlin-Marathon den Weltrekord brach. Nach 2:19:46 Stunden lief sie am Brandenburger Tor durch die Ziellinie. Takahashi war die erste Frau, die für die 42,195 Kilometer lange Strecke unter 2,20 Stunden benötigte. Eine unglaubliche Leistung. Seit dem lief keine andere Teilnehmerin in Berlin wieder so schnell, wie sie damals.
Stefan Nystrand beim Schwimm-Weltcup 2007: 45,83 Sekunden über 100 Meter Freistil
Beim Schwimm-Weltcup in Berlin 2007 schwamm Stefan Nystrand aus Schweden über 100 Meter Freistil einen Weltrekord in 45,83 Sekunden. Mit deutlichem Vorsprung zu seinen Kontrahenten kam er ins Ziel. Ebenso die Niederländerin Marleen Veldhuis: In 23,58 Sekunden erzielte sie über 50 Meter Freistil einen neuen Weltrekord.
Usain Bolt rennt beim ISTAF 2009 in eine andere Dimension: 9,58 Sekunden über 100 Meter
Usain Bolt. Sein Rekordlauf machte ihn zum schnellsten Mann der Welt und zum internationalen Superstar. „USAIN BOLT!“, brüllte der Kommentator, selbst überrascht, wie schnell ein Mensch laufen kann – mit eindrücklicher Betonung in der Stimme. Bolt erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 44,72 Stundenkilometern, als er über 100 Meter in 9,58 Sekunden ins Ziel sprintete.
Schulkinder in Berlin und vermutlich vielerorts weltweit, schrieen fortan den schnellsten Läufer*innen in der Klasse nach: „Sie’s“ bzw. „Er’s Usain Bolt.“ Als der damals 22-jährige Jamaikaner am 16. August 2009 im Olympiastadion in die Geschichte einging, war ich gerade einmal elf Jahre alt. Und sehr bald darauf verstand ich dann auch: „Nein, sie bzw. er ist nicht Usain Bolt.“ Eine solche Ikone gibt es nur einmal. An diesen 100-Meter-Weltrekord – Usain Bolt und seine 9,58 Sekunden – wird man sich noch lange zurückerinnern.
David Rudisha beim 69. ISTAF: 1,41,09 Minuten über 800 Meter
David Rudisha aus Kenia lief beim 69. internationalen Stadionfest im Jahr 2010 die 15. Bestzeit in der Geschichte des ISTAF. In 1:41:09 Minuten lief er auf der blauen Bahn über 800 Meter zum Weltrekord. Und verbesserte die ehemalige Bestzeit von Wilson Kipketer (Dänemark) damit um 2/100 Sekunden.
Patrick Makau beim 38. Berlin-Marathon: 2:03:38 Stunden
Den 38. Berlin-Marathon krönte Patrick Makau aus Kenia am 25. September 2011 mit einem Weltrekord. Jeden 5-km-Abschnitt der Strecke lief er damals unter 15 Minuten. Die ehemalige Rekordzeit – 2:03:59 Stunden von Haile Gebrselassie aus dem Jahr 2008 – schlug er um 21 Sekunden. Den letzten Kilometer sprintete der Kenianer in gerade einmal 2:47 Minuten und lief in 2:03:38 Stunden ins Ziel.
Wilson Kipsang beim Berlin-Marathon 2013: Nach 2:03:23 Stunden lief er durch das Ziel
Am 29. September 2013 gewann Wilson Kipsang aus Kenia den 40. BMW Berlin-Marathon. Und brach mit einer Zeit von 2:03:23 Stunden den ehemaligen Weltrekord von Patrick Makau. Die zwei letzten Kilometerabschnitte lief Kipsang mit 2:48 und 2:53 Minuten superschnell und konnte damit die alte Bestmarke um 15 Sekunden unterbieten. Ein Höhepunkt in seiner Karriere. Und für uns ein historischer Rekordmoment.
Hammerwerferin Anita Wlodarczyk warf das 4 Kilogramm schwere Gerät 79,58 Meter weit
2014 war das ISTAF der großen Würfe. Beim 73. internationalen Stadionfest im Olympiastadion warf die Polin Anita Wlodarczyk den 4kg schweren Hammer 79,58 Meter weit, entriss ihrer Berliner Konkurrentin Betty Heidler den Weltrekord wieder. Damit sorgte Wlodarczyk für den 16. Weltrekord in der Geschichte des traditionsreichen Meetings in Berlin.
Christoph Strasser knackte 2015 den 24-Stunden-Weltrekord in Berlin: 896,173 Kilometer
2015 knackte Christoph Strasser einen über damals elf Jahre lang ungebrochenen Rekord von Jure Robic: den 24h-Straßenweltrekord. Dieser zählt als eine Königsdisziplin im Ultracycling-Rennsport. Was man seinem Körper alles zumuten kann, wenn man ihn darauf trainiert, zeigen Spitzensportler wie er. 896,173 Kilometer – beinahe 900Kilometer – legte er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 37 Stundenkilometern auf dem ehemaligen Flughafengelände Berlin-Tempelhof zurück.
Eluid Kipchoge und seine Weltrekordzeit von 2:01:39 Stunden beim Berlin-Marathon 2018
Er wird auch der beste Marathon-Läufer aller Zeiten genannt: Eliud Kipchoge. Beim 45. BMW Berlin-Marathon im September 2018 lief der dreifache London-Marathon Sieger und amtierende Olympia-Sieger von Rio de Janeiro eine neue Weltrekordzeit von 2:01:39 Stunden. Im Jahr darauf lief er die gleiche Strecke in Wien sogar noch schneller – 1:59:40 Stunden brauchte er für die 42,195 Kilometer. Damit ist er der erste Mensch unter zwei Stunden für eine Strecke mit Marathon-Distanz.
Gesa Krause stürmt beim ISTAF 2019 zum Weltrekord
Am 1. September 2019 läuft Gesa Felicitas Krause beim ISTAF in Berlin über 2000 Meter Hindernis einen neuen Weltrekord. In gerade einmal 5:52,80 Minuten meistert sie die selten gelaufene Strecke sowie alle Hürden und Wassergraben mit augenscheinlicher Leichtigkeit. Unter tosendem Jubel und Applaus der über 40.000 Zuschauer konnte sie, so Krause nach dem Rennen, gar nicht mehr aufhören zu laufen.
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Am 13. September findet die ISTAF in Berlin 2020 statt. Auch dort werden wieder einige Weltrekorde versucht. Tickets bekommt ihr hier. Der Berlin-Marathon 2020 ist aufgrund der Auswirkungen deer Corona-Pandemie abgesagt. Der Termin für nächstes Jahr steht aber bereits: Der 25. und 26. September 2021.
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