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Petri Heil

Angeln in Berlin und Brandenburg: Die Regeln und Tipps vom Experten

Auch das Angeln ist ein Bereich, den die Coronavirus-Pandemie betrifft. Dabei ist das für die Menschen in Berlin und Brandenburg ein entspannter und naturnaher Sport. Wie ist die rechtliche Lage? Und warum sollte man nicht einfach an seinem Lieblingsspot die Rute auswerfen? Wir haben einige wichtige Hinweise und Regeln, die ihr befolgen solltet, wenn ihr zum Angeln aufbrecht. Denn auch in der Abgeschiedenheit am Wasser sollte man vorsichtig und vorbildlich handeln.

Angeln in Berlin ist eine ruhige Angelegenheit. Dennoch gibt es viele Regeln, und die sollte man auch einhalten, damit die Natur keinen Schaden nimmt.
Angeln in Berlin ist eine ruhige Angelegenheit. Dennoch gibt es viele Regeln, und die sollte man auch einhalten, damit die Natur keinen Schaden nimmt. Foto:instagram.com/catchiii.de

Angeln trotz Kontaktverbot: Darf man das?

Die kurze Antwort ist: Ja. Dabei gelten natürlich zahlreiche Einschränkungen. Für die Ausgestaltung der Regeln zum Umgang mit der Pandemie sind die Bundesländer verantwortlich. Am 23. März stellte das Netzwerk Angeln eine Presseanfrage an die zuständigen Ministerien in allen Bundesländern und erkundigte sich, ob Angeln grundsätzlich erlaubt sei, und ob das auch für die notwendigen Wege und Fahrten gelte.

Angeln in Berlin und Brandenburg ist (wieder) erlaubt

Es war ein Hin und Her: Zeitweise war Angeln in Berlin erlaubt, dann allerdings kurzzeitig verboten – zur Irritation vieler Angler*innen. Schließlich ist gebührender Abstand eine der Grundvoraussetzungen für entspanntes und effektives Angeln. Das am 1. April verhängte Angelverbot wurde bereits am Folgetag wieder rückgängig gemacht.

Die Berliner Senatsverwaltung stellt klar, dass das Angeln unter die Regelung für Sport und Bewegung an der frischen Luft fällt. Es gibt ja schließlich einige triftige Gründe, um das Haus zu verlassen. Spaziergänge durch Wälder und Forste etwa, oder die Versorgung. Es sind schließlich auch noch einige Fischläden für Take-away-Kundschaft geöffnet.

Beim Angeln in Berlin gelten dennoch Einschränkungen. Das Angeln darf nur alleine, mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder mit einer anderen Person ausgeübt werden. Gruppen dürfen sich dabei nicht bilden. Schon gar nicht gestattet ist gemeinschaftliches Angeln. Und die Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern sind unbedingt einzuhalten. Die Vereinsgelände zum Angeln zu betreten ist nicht mehr gestattet.

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Angeln in Berlin: Welche Dokumente brauche ich? Was sind die Schonzeiten?

Regeln können sich von Gewässer zu Gewässer unterscheiden. Auf jeden Fall brauchst du aber den Fischereischein und die Gewässerkarte (Angelerlaubnis). Darüber hinaus wichtig:

  • Fischereiabgabemarke und gegebenenfalls ein Fangbuch
  • Messvorrichtung, um die Länge des gefangenen Fisches zu bestimmen.
  • Hakenlöser, der es erlaubt, Fische schonend vom Haken zu befreien.
  • Etwas, um den Fisch zu betäuben, es sei denn, du angelst auf Plattfische oder Aal
  • Vorrichtung, um den Fisch zu töten. Das kann ein Messer sein oder aber auch ein spezieller Aaltöter.
  • Je nach Gewässer kann es sein, dass du eine Landungshilfe brauchst.

Hier findest du die aktuellen Schonzeiten in Berlin und in Brandenburg.

Woher bekomme ich die Dokumente zum Angeln in Berlin?

Um angeln zu dürfen, benötigst du in Berlin zunächst den Fischereischein. Die Voraussetzung ist in jedem Fall eine bestandene Angelprüfung. Alle Informationen über den Fischereischein gibt es auf berlin.de. Du brauchst das Prüfungszeugnis, einen ausgefüllten Antrag und ein Passbild. Der Fischereischein kostet für ein Jahr 18 Euro zuzüglich der Fischereiabgabe von 21 Euro.

Die Angelkarte ist das Dokument, mit dem du belegst, dass du die Erlaubnis hast, in einem bestimmten Gewässer zu angeln. Sie enthält auch die genauen Auflagen für das jeweilige Gewässer. Angeln ohne Angelkarte ist Fischwilderei und strafbar. Eine Auflistung der Ausgabestellen für Angelkarten findest du auf berlin.de.

In Brandenburg brauchst du für das Angeln auf Friedfische keinen Fischereischein. Willst du allerdings Raubfische angeln, musst du wie in Berlin einen Test bestehen. Mit dem Nachweis der bestandenen Prüfung stellt dann die untere Fischereibehörde des Landes Brandenburg einen Fischereischein aus.

Die Angelkarten in Brandenburg kann man wiederum ohne viel Bürokratie bei Angelvereinen und Fischereifachgeschäften kaufen.

Was macht ein gutes Gewässer aus?

Beim Angeln in Berlin sollte man das Gewässer genau kennen und vorher gut untersuchen.
Beim Angeln in Berlin sollte man das Gewässer genau kennen und vorher gut untersuchen. Foto: instagram.com/catchiii.de

Sein Revier zu kennen, ist für jeden Angler Pflicht. Nur wer die Topografie unter Wasser kennt, als könne er die unsichtbaren Hügel am Grund des Sees tatsächlich sehen, hat nachhaltig Erfolg. Zur Zeit zieht der Hecht langsam in die höheren Zonen. Wird das Wasser kälter, tummelt er sich weiter unten. Der Zander wiederum ist eher lichtscheu und bevorzugt die trüberen Gewässer. Was sagt mir die Topografie am Land über das, was unter Wasser passiert?

  • Wie ist die Bodenbeschaffenheit an Land? (sandig, steinig, kieselig, lehmig)
  • gibt es viel Struktur und steil abfallende Hänge außerhalb des Wassers? Dann ist das in der Regel auch unter Wasser so.
  • gibt es Hindernisse? (Kann ich meine Angel auswerfen ohne Verluste?)
  • Wie steht der Wind?
  • Wo ist der nächste Mülleimer?
  • Wie ist die Fließrichtung und wie stark die Strömung?
  • Wie ist die Wassertemperatur
  • Welche Unterwasserpflanzen gibt es?
  • Wie ist die Gewässertrübung?
  • Gibt es schattige Plätzchen?

Warum sollte ich nicht einfach meinen Lieblingsspot beangeln?

Kannst du natürlich auch weiterhin tun, aber auf die Idee werden auch andere kommen und 20 Angler auf einem Steg braucht nun niemand. Erkunde doch lieber neue Lieblingsgewässer und neue Lieblingsspots. Wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du hier:

  • Erkundige dich auf GoogleMaps, Wanderkarten, Apps
  • Frag deine Angelfreunde nach geeigneten Stellen (teile deine Lieblingsspots)
  • Erkundige dich nach dem Gewässerbetreibenden
  • Suche nach weiteren Gewässerinformation (Tiefenkarten, Sprungzeiten, Wassertemperatur)
  • Erwirb vorab die Gewässerkarten
  • Fahr mit leichtem Gepäck oder geh vorab einfach nur an dein ausgewähltes Gewässer spazieren
  • Erkunde dein Gewässer vor Ort

Angeln ist ein Sport für Naturliebhaber: Entsprechend benehmen!

Das Erkunden neuer Angelspots und Gewässer bringt mindestens genauso viel Freude wie das Angeln selbst. Denn die Spots, die jeder kennt, sollten erst gar nicht angelaufen werden. Lernt was Neues kennen und respektiert dabei Natur, Mitmenschen und Umgebung. Angler sollten mehr denn je Vorbilder für andere Besucher im Wald und Seen sein.

  • Befolge die Regeln und führe deine Dokumente mit (Fischereischein, Fischereiabgabemarke, Angelerlaubnis)
  • Nimm möglichst wenig Equipment mit ans Wasser. Sortier unnötiges aus und pack Müllbeutel ein
  • Sei spontan und erkunde deine Umgebung, neue Gewässer und neue Spots
  • Lerne die Topografie eines Gewässers kennen
  • Störe niemanden und verhalte dich vorbildlich. Verlass deinen Spot sauberer als vorher. Hilf mit
  • Überleg dir gut, ob du einfach alleine losziehst oder du mit deiner Familie oder einem Freund zusammen unterwegs bist
  • Start & enjoy

Wer Öffis meiden und trotzdem zu einem schönen See will, kann zum Beispiel die Carsharing-Angebote in Berlin nutzen – oder sein Bike bei einem dieser 22 Fahrradläden auf Vordermann bringen lassen.

Mit Unterstützung vom Angel-Experten und App-Entwickler Carsten Schmitz.

love nature. equipped with success. catch with care. Was auch immer Ihr braucht, um euren Zielfisch an der perfekten Stelle zu eurer gewählten Zeit zu landen, findet ihr bald in catchiii.

catchiii ist Tool und Service, das die Rauheit der Wildnis, die Liebe zur Natur und die Leidenschaft zum Angeln, mit den neuesten und fortschrittlichsten digitalen und datengesteuerten Funktionen kombiniert.

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