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Jesper Jensen macht Vasen, Gläser und Karaffen aus Altglas

Jesper Jensen verdient sein Geld mit dem Sammeln von Flaschen. Sein wichtigstes Werkzeug ist dabei ein großer Ofen, den er fast nie ausschaltet. Denn Jesper Jensens große Leidenschaft ist die Glasbläserei

Jesper Jensen bei der Arbeit, seit 2009 lebt er in Berlin, Foto: Lena Ganssmann

Wer seine Werkstatt in einem Weddinger Künstlerhof betritt, merkt sofort, dass Jesper Jensen Design studiert hat. Sein Arbeitsraum ist behaglich und gleichzeitig stilvoll eingerichtet. Eine Couch und ein Tisch mit roten Bistro-Bänken passen farblich sehr gut zu den zwei verschiedenen Efeusorten, sie sich an einem an der Decke gespannten Netz entlangranken. „Ich bin an Blumen gewöhnt“, erzählt Jesper Jensen, der ursprünglich aus Fåborg, einer kleinen Insel in Zentral-Dänemark stammt. Auf dem Küchentisch liegt ein Laib selbstgebackenes Brot, das Jesper Jensens Partnerin am Morgen in eben jenem Ofen gebacken hat, in dem üblicherweise die Krüge, Vasen und vor allem Gläser gebrannt werden.

Der Weg von einer geleerten Weinflasche, die man bestenfalls noch als Kerzenhalter verwenden würde, zu einem ästhetisch ansprechenden Glas – stilistisch ganz klar im skandinavischen Design verortet – ist lang. Vom Flaschensammeln bis zum Verpacken des fragilen Endproduktes in recycelte Boxen macht Jesper Jensen alles selbst. Die meisten Gläser verkauft er dann online. Manchmal sind sie aber auch in Berliner Geschäften erhältlich, beispielsweise im Kauf Dich Glücklich. Auch Restaurants wie das dänisch-japanische Sticks’n’Sushi in der Potsdamer Straße beziehen von ihm ihre Gläser. Wer sich fragt, wer und was denn eigentlich hinter dem Endprodukt steckt, kann Jesper Jensen in seiner Werkstatt besuchen, um mitzuerleben, wie das Glas geschnitten, erhitzt und gebrannt wird.

Gerichtstr. 23, Wedding, Glas ab 12,50 €, 3er-Set mit Karaffe 75 €, www.jesper-jensen.com

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