Kaugummiautomaten in Berlin – rotweiße Kästen, bunt verziert mit Tags, Graffiti und Aufklebern, drin süß-klebrige Kügelchen oder billiges Plastikspielzeug. Sie hängen an Hausfassaden und an Mauern, seltener auch mal an einem speziellen Pfeiler. Kaugummiautomaten, die gibt es noch? Das fragen sich viele. Aber ja doch, mehr als man denkt! Wir haben schöne Bilder von Kaugummiautomaten in Berlin für Euch rausgesucht. Sie sollen auch als Inspiration dienen, selbst loszugehen und diese schmuddelige Relikte aus Kindertagen zu suchen. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Freude bereiten.
Der Vierfach-Kaugummiautomat
Actionfiguren aus Plastik für einen Euro, die Flexible Smileys kosten nur 50 Cent und Süßkram gibt es wahlweise für 20 und 10 Cent. An diesem Vierfach-Automaten gibt es alles, was das Kinderherz begehrt.
Dieser Kaugummiautomat ist nicht tot
Sie wirken etwas aus der Zeit gefallen, Überbleibsel aus einer analogen Ära, so wie Punks mit rotem Irokesenschnitt und Nietenjacke. Kaugummiautomaten sind urbane Veteranen, hart im Nehmen und immer am Start, bei Wind und Wetter.
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Süße Abhänger
Meist läuft man an ihnen einfach nur vorbei, sie sind einfach da. In Deutschland geht ihre Geschichte auf die Nachkriegszeit zurück. Zusammen mit den amerikanischen Soldaten kamen die Kaugummis nach Europa und schon bald auch die Automaten. Über eine habe Million soll es geben, so die Zahlen des Verbands Automaten-Fachaufsteller (VAFA).
Der kleine Buddy des Kippenautomaten
Links zog sich Papa ’ne Schachtel Kippen und rechts gab es einen Groschen fürs Kind, das sich am Kaugummiautomaten mit Zuckerzeugs versorgen konnte. Das ist die gute alte Automatenzeit.
Doppeldecker neben Briefkasten
Das Geschäft mit den Kaugummiautomaten wirft viele Rätsel auf. Man sieht selten, dass sich jemand an den Dingern etwas zieht, aber würde es sich nicht lohnen, stünden sie nicht überall herum. Spannend ist auch die Frage, wer darüber entschiedet, wo genau die Automaten aufgestellt werden dürfen.
An der Fliesenwand
Hier mal ein seltenes Beispiel eines unbeschmierten Kaugummiautomaten, eigentlich müsste man sagen, einer Automatenbatterie mit drei mechanischen Automaten bestückt. Interessant dürfte auch die Zukunft der Automaten sein, was passiert, wenn irgendwann (Gott bewahre!) dann doch die Münzen aus dem Alltag verschwinden, so wie es in einigen europäischen Ländern bereits Alltag ist. Verschwinden dann die Kaugummiautomaten, oder werden sie auf digitale Zahlungsformen umgerüstet?
Macht kaputt was euch kaputt macht
Wer im Stadtraum an finsteren Ecken rumsteht, wird irgendwann zwangsläufig Opfer von Vandalismus. Die Kaugummiautomaten sind aber äußerst beständig und lassen sich nicht so leicht vertreiben.
Das Kunstwerk im öffentlichen Raum
Kaugummiautomaten komponieren sich geschmeidig in ein ästhetisches Sammelsurium aus Tags, Graffiti, Stickern und Streetart ein und werden so zum Teil einer zweiten Haut, die sich über die Stadt zieht.
Auf der Mauer, auf der Lauer
In der Anfangszeit der Kaugummiautomaten, damals als sie noch in Kinos und Kneipen rumstanden, konnte man sich tatsächlich nur Kaugummis ziehen. Heute verkaufen die Geräte auch andere Kleinigkeiten wie Spielzeug, Flummibälle oder Haarbänder. In der Regel werden sie alle drei bis vier Monate neu aufgefüllt.
Der Automat in digitalen Zeiten
Die Frage nach den zukünftigen Zahlungsmöglichkeiten an Kaugummiautomaten in Berlin ist die eine Sache, die andere ist ihre digitale Verortung auf Anwendungen wie Google-Maps. Wer „Kaugummiautomat“ ins Suchfenster schreibt, wird erstaunt sein, wie viele der Dinger schon erfasst sind.
Der Kaugummiautomat als Pop-Phänomen
Es gibt Indoor-Kaugummiautomaten, Kaugummiautomaten-Puzzles, Kaugummiautomaten-Kunstwerke und natürlich einen florierenden Retro-Vintage-Kaugummiautomaten Sammlermarkt. Der „Batman Kaugummiautomat“ etwa kostet auf eBay knapp 1000 Euro. Eines ist klar: Der Kaugummiautomat ist ein Pop-Phänomen! Wer mehr darüber erfahren will, kann sich das hübsche Buch „Bubble Gum Studies“ zulegen, in dem die Kulturgeschichte des Kaugummis erörtert wird. Und in Karin Falkenbergs Buch „Alte Liebe“ geht es um Kaugummiautomaten und ihre Spielzeugschätze.
Kaugummiautomaten auf Instagram
Eine große Resonanz erfährt der Kaugummiautomat in letzten Jahren auf diversen Social-Media-Plattformen. Allein auf Instagram existieren zahlreiche Seiten (zum Beispiel der Kaugummiautomat-Kanal), die sich mit viel Liebe der Dokumentation von Kaugummiautomaten im öffentlichen Raum widmet.
Mehr Berlin verstehen
Kaugummiautomaten gibt es noch: Hier sind Dinge, die (fast) aus Berlin verschwunden sind. Wir zeigen euch außerdem außergewöhnliche Automaten in Berlin – für Maden, Bücher und Bienenfutter. Wer jetzt noch nicht genug davon hat, mehr über Berlin zu erfahren, kann etwas über berühmte Berliner:innen lesen, die man kennen sollte. Oder man taucht in das Berlin der 1960er Jahre ein. Wenn ihr jetzt genug Berlin-Wissen habt, fehlen nur noch diese Erlebnisse, die zum Hauptstadt-Urlaub dazu gehören. Mehr zu Berlin gibt es in der Stadtleben-Rubrik. Immer über Berlins Historie informiert, bleibt ihr mit unserer Geschichts-Rubrik.