Polizisten werden angespuckt und geschlagen. Das ist keine Ausnahme sondern fast schon die Regel. 19 Ordnungshüter werden im Durchschnitt in Berlin täglich angegriffen. Unter dem Hashtag #angegriffen macht der Öffentliche Dienst nun bundesweit auf diesen Missstand aufmerksam
Nun haben Polizisten es oft mit Betrunkenen oder besonders agressiven Personen zu tun. Der Alltag der Berliner Polizisten ist aber immer mehr zu einer Belastung geworden. Trotz speziellen Trainings ist das schwer auszuhalten, das weiß auch die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik. In einer Stellungnahme betonte sie kürzlich: „Es ist mir wichtig, möglichst viel zu tun, um diese Belastung aufzufangen.“
Auch Feuerwehrleute und Rettungssanitäter erfahren immer wieder Gewalt. Was besonders absurd ist, da sie ja gerufen werden, um zu helfen. Und selbst Gärtner im Park und Mitarbeiter in Sozialämtern müssen sich mit zu meist verbaler Gewalt auseinandersetzen. Gesammelt werden die Erahrungen auf Twitter auch unter dem Schlagwort „Gefahrenzone Öffentlicher Dienst“. Es sind beängstigende Zustände, die so offenbart werden.
Dabei kann der Tatbestand „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ bis zu drei Jahren Gefängnis bedeuten. Das Erschreckende an der Entwicklung ist jedoch die Alltäglichkeit der Gewalt. An gewalterfüllte Bilder von Demos zum 1. Mai oder Rempeleien mit feiernden Fußballfans hat man sich fast gewöhnt, sie gehören wohl oder übel zu Berlin dazu. Doch die Verrohung findet nicht nur in solchen Ausnahmesituationen statt, sondern überall. Etwa in der BVG, wenn Busfahrern beschimpft werden oder Mitarbeitern des Ordnungsamtes beim Ausstellen von Strafzetteln. Manchmal kann Berlin auch eine ziemlich unangenehme Stadt sein. Und das lässt sich nun wirklich nicht mit der Schnoddrigkeit der „Berliner Schnauze“ erklären.