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Science Fiction 

Brad Pitt im All: „Ad Astra – Zu den Sternen“ im Kino

Völlig allein, in einer Rakete, in den dunklen Tiefen des Alls – kaum ein Ort vermittelt wohl mehr das Gefühl von Ver­lorenheit und Isolation

20th Century Fox

Und an kaum einem Ort wird man vermutlich mehr auf sich selbst ­zurückgeworfen als dort. Auch Brad Pitt kommt als Astronaut Roy McBride in James Grays ­Sci-Fi-Drama „Ad Astra – Zu den Sternen“ ­ordentlich ins Sinnieren, während er in der nicht allzu fernen Zukunft auf denkbar wichtiger Mission unterwegs sein wird: die Menschheit vorm Untergang zu bewahren. Dafür soll er zum Neptun fahren und Kontakt aufnehmen zu seinem verschollenen Vater (Tommy Lee Jones), einem brillanten Forscher, der nach Jahrzehnten dort noch am Leben sein soll.

Trotz der unendlichen Weite ist „Ad Astra“ dabei vor allem die Zustandsbeschreibung eines einzelnen Mannes. Schließlich wird das Geschehen zum permanent majestätischen Filmmusik-Wabern nicht nur von existenziellen Gedanken und raunenden Reflexionen begleitet, sondern auch von einem wiederkehrenden Motiv in Grays Werk: der schwierigen Vater-Sohn-Beziehung. An die mag man zwar emotional nicht wirklich vollends andocken. Doch der US-Regisseur („Die versunkene Stadt Z“) lässt immer mal wieder prägnante Actionmomente in seine Space-Meditation hineinrauschen und füllt die Breite der Leinwand mit eindrucksvollen Bildern.

Während Pitt im Weltraum nach seinen Möglichkeiten versucht, den Film schauspielerisch zu schultern, bewegt sich das ungewöhnliche Science Fiction zugleich wuchtig und introspektiv zwischen zwei nicht gleichermaßen überzeugenden Extremen.

Ad Astra – Zu den Sternen
USA 2019, 116 Min., R: James Gray, D: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga, Liv Tyler, Donald Sutherland, Start: 19.9.

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