In Berlin gibt es zwar so viel zu erleben, dass es für ein ganzes Leben reicht. Ein kleiner Tapetenwechsel darf es zwischendurch aber doch mal sein. Mit dem Hauptbahnhof und dem Flughafen Berlin Brandenburg stehen gleich zwei riesige Türen offen, die Möglichkeiten zu einer spontanen Reise bieten. Da Kurzurlaube mit dem Zug in jeder Hinsicht sinnvoller sind, dient der Bahnhof als Dreh- und Angelpunkt eines Wochenendtrips. Wohin geht die Reise?
Prag
Gelegentlich verwundert es, wie nah die schönsten Reiseziele doch sind. Nur zwei Filmlängen entfernt, in etwa vier Stunden, erreichen Berliner die Hauptstadt Tschechiens. Prag ist zwar alles andere als ein Geheimtipp, aber immer eine Reise wert. Wer die Karlsbrücke in Prag noch nie vor Ort gesehen hat, sollte das an einem Wochenendtrip dringend nachholen. Kurz im örtlichen Reisebüro nachgefragt, entdecken Reisende aller Art auf bequeme Weise, was die Stadt zu bieten hat. Hobbyhistoriker dürften angesichts der historischen Architektur und den wundervoll-lehrreichen Museen aus dem Staunen kaum herauskommen. Die erwähnte Karlsbrücke, die Prager Burg und der Veitsdom, die gesamte Altstadt und das Nationalmuseum sind sicherlich die Highlights. Nachteulen, die alle Berliner Clubs abgegrast haben, freuen sich natürlich ebenso auf neue Eindrücke.
Dresden
Wer von Kunst und Kultur nicht genug bekommen kann, findet in Dresden eine beinahe prahlerische Aneinanderreihung historisch bedeutender Bauwerke, lohnenswerter Museen, Galerien und Theater. Liebhaber musischer Hochkultur sind schon beinahe verpflichtet, der Semperoper einen Besuch abzustatten. Der Anblick ist bereits von außen sehenswert. Die wahre Schönheit verbirgt sich allerdings innerhalb der königlichen Hallen, wenn berühmte Musiker und Orchester ihre Kunst darbieten. Die fast 50 Museen können Besucher zwar nicht an einem Wochenende erkunden; für den Zwinger mit der Gemäldegalerie Alter Meister und dem Residenzschloss sollten aber zumindest die wichtigsten abgehakt werden. Ein Abstecher zur imposanten Dresdner Frauenkirche gehört ebenso auf jede To-do-Liste.
Ueckermünde
Es sind nicht immer die weltbekannten Orte, die den schönsten Urlaub bieten. Familien und ruhige Zeitgenossen verbringen ihre Tage sowieso lieber abseits der Touristenströme und treten am Stettiner Haff auf die Bremse. Das kleine Ueckermünde im hohen Norden Mecklenburg-Vorpommerns ist die ideale Anlaufstelle für alle, die es nach einer Auszeit verlangt. In gut zwei Stunden erreichen Bahnfahrer das etwas aus der Zeit gefallene Örtchen. Die Region gibt sich sichtlich Mühe, den Besuchern eine schöne Zeit zu ermöglichen. Der große Tierpark zählt ebenso zu den attraktiven Ausflugszielen wie das Stettiner Haff oder der angrenzende Naturpark.
Elbsandsteingebirge
Raus aus der Stadt, rein in die Natur. Im Norden ist es zwar auch schön, für leidenschaftliche Wanderer allerdings zu flach – und vielleicht zu unspektakulär. Ein Blick Richtung Süden offenbart dagegen ein kleines Naturwunder. Das Elbsandsteingebirge zeigt sich zu jeder Jahreszeit von seiner besten Seite und ist ein freudiger Anlass, die Wanderstiefel zu schnüren. An schroffen Felsformationen vorbei und durch tiefe Schluchten wirkt die Landschaft wie aus einer anderen Welt. Besonders beeindruckend ist die Schrammsteinaussicht bei Bad Schandau. Die ist allerdings so beliebt, dass sie an schönen Tagen viele Besucher anlockt. In etwa vier Stunden Bahnfahrt erreichen Naturfreunde die Sächsische Schweiz; nur etwas weiter die Böhmische.