Tragikomödie 

„Der Glanz der Unsichtbaren“ im Kino

Ein Mut machender Ensemblefilm

Piffl Medien

Lady Di, Edith Piaf, Brigitte Macron: Glanzvoll sind die Pseudonyme der ­Frauen, die tagtäglich das Envol besuchen. Das aber ist ein Tageszentrum für wohnungslose ­Frauen in einer nordfranzösischen Stadt, ­deren Besucherinnen sich auf der Straße durchschlagen – wo sie nachts unterkommen, interessiert die Behörden nicht, die stellen vielmehr gerade die Existenz der ­Institution an sich in Frage, weil nach ihrer Ansicht zu wenige der Frauen wieder in den Arbeits­prozess eingegliedert werden. So sehen sich Manu, die Chefin, ihre Mitarbeiterin Audrey, sowie die ehrenamtlichen H­elferinnen ­Hélene und Angélique mit einem Ultimatum ­konfrontiert: Innerhalb von drei Monaten müssen sie liefern, sonst wird der Laden dicht gemacht. Also heißt es herauszufinden, was die Frauen wirklich können und genau diese Fähigkeiten zu verbessern.

Inspiriert von einem Sachbuch und ­einer ­darauf basierenden TV-Doku hat Autor und Regisseur Louis-Julien Petit einen Film ­gedreht, der das Drama immer wieder durch komödiantische Momente auffängt, aber nicht weichspült – so zeigt er in einer Figur auch eine Frau, an der die Sozialarbeiterinnen scheitern.

Der Film beeindruckt durch das scheinbar mühelose Zusammenspiel von profes­sionellen Darstellerinnen und Frauen, die ihre eigene Vergangenheit als Wohnungslose in ihre Darstellung einbringen. „Der Glanz der Unsichtbaren“ ist ein Ensemblefilm, der dabei einer Vielzahl von Frauen individuelles Profil verleiht. Ein Film, der Mut macht.

Der Glanz der Unsichtbaren F 2018, 102 Min., R: Louis-Julien Pétit, D: Audrey Lamy, Corinne Masiero, Noémie Lvovsky, Start: 10.10.

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