Genrekost 

„Hard Powder“ im Kino

In Hard Powder beerbt Liam Neeson ­seinen Kollegen Stellan Skarsgård

Studiocanal/ Doane Gregory

Hans Petter Molands schwarzhumorige, oft gelobte Satire „Einer nach dem anderen“ feierte 2014 Premiere. Nun also das Remake, eine US-Produktion. Moland hat es sich nicht nehmen lassen, auch die Neuauflage zu inszenieren.

In „Hard Powder“ ist es Liam Neeson, dessen Leben aus den Fugen gerät. Der sich in einem Sturm aus Rache, Blut, Schnee und Gewalt wiederfindet. Als der Sohn des wortkargen Nels Coxman, Schneeflugfahrer in Kehoe, Colorado, von Bösewichtern ob verschwundener Drogen ins Jenseits befördert wird, wandelt sich der Vater zu einem Racheengel eisigster Art. Ein Gangster nach dem anderen muss dran glauben, ob er nun Speedo, Limbo oder Santa heißt. Selbst vor Viking, dem Oberbösewicht (wunderbar: ein tiefstimmiger Tom Bateman als Mafioso im Maßanzug, der bei seinem Sohn streng über die Einhaltung einer makrobiotischen Diät wacht), schreckt Nels nicht zurück. Im Verbrecher-Milieu schließlich sorgt sein Rachefeldzug für so viel Aufruhr, dass sich auch eine Bande amerikanischer Ureinwohner einmischt.

Höher als der Blutzoll sind in „Hard Powder“ nur die Schneemassen, durch die sich Nels, Sisyphos gleich, tagein, tagaus hindurchwälzt. Der soghafte, abwechslungsreiche Score tut ein Übriges – flugs verliert man sich in diesem politisch unkorrekten, indes nie rassistischen, die Conditio humana auf durchaus schlaue Weise sezierenden Gewaltrausch. Ganz abschalten sollte man das Hirn nicht: Die Ureinwohner etwa porträtiert Moland auf fürs US-Kino erfreulich unstereotype Art.

Hard Powder USA/N/GB/CAN 2019, 119 Min., R: Hans Petter ­Moland, D: Liam Neeson, Tom Bateman, Laura Dern, Start: 28.2


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