Eine kleine Ausstellung in der Gemäldegalerie untersucht, wie Pieter Bruegel seine „Zwei Affen“ malte
Das Gemälde mit den zwei angeketteten Äffchen, die neben Nussschalen in einem Rundbogen hocken, hat eine rätselhafte Wirkung. Der flämische Maler Pieter Bruegel der Ältere kreierte seine „Zwei Affen“ 1562, und das Motiv fasziniert auch über 400 Jahre später noch. Unter Kunst-historiker*innen wurde das Gemälde schon politisch, persönlich auf Bruegels Leben und allegorisch gedeutet.
Auch, wenn die Interpretation nie eindeutig sein wird, kann man die Entstehung des Gemäldes sehr wohl nachvollziehen. Weil diese Forschung normalerweise hinter verschlossenen Türen stattfindet, ist es umso schöner, dass man diesen Prozess aktuell in der Gemäldegalerie betrachten kann – hier wird die Untersuchung und Rekonstruktion des Schaffensprozesses von „Zwei Affen“ ausgestellt. Einige Merkmale des Originals, das ebenfalls im Raum hängt, werden so erklärt.
Die feinen Risse in der Farbe, die man besonders in den hellen Flächen hinter den Affen sieht, kommen wahrscheinlich vom feuchten Schleifen des Kreidegrundes, mit dem der Künstler das Eichenholzbrett ebnete. Außerdem wurde eine Vorzeichnung der Bildelemente mit Grafit unter der Farbschicht gefunden. Die Technik der Infrarotreflektografie offenbarte dabei, dass Bruegel auf einem kleinen Segelboot im Hintergrund zunächst sogar eine Person auf dem Mast gezeichnet hatte. Was die Farben betrifft, ist die Untersuchung im Museum aufschlussreich: Heute erkennt man den Himmel zwischen den Wolken kaum, so sehr ist das blaue Pigment über die Jahrhunderte verblasst. Die Magie des Gemäldes ist aber weiter da.Lorina Speder
Gemäldegalerie Matthäikirchplatz, Tiergarten, Di, Mi, Fr 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr, Sa+So 11–18 Uhr, bis 5.1., 10/ erm. 5 €