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Die Komische Oper spielt jetzt am Flughafen Tempelhof

Das Stammhaus der Komischen Oper an der Behrenstraße wird in den kommenden sechs Jahren saniert und erweitert. Die Institution muss deshalb ins Ausweichquartier. Sie spielt gleich an mehreren Orten: in einem Zelt vor dem Roten Rathaus, im Schillertheater und in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof.

In Tempelhof zeigt die Komische Oper Hans Werner Henzes Oratorium „Das Floß der Medusa“. Foto: Jan Windszus Photography

Im Dezember 2022 feierte die Komische Oper 75. Jubiläum – im Sommer musste sie ihr Stammhaus verlassen

Die letzte Premiere in der vergangenen Spielzeit fand am 10. Juni 2023 statt. Axel Ranisch brachte eine fulminante Inszenierung des heutzutage selten gespielten Händel-Oratoriums „Saul“ auf die Bühne. Vor der Vorstellung zeigten sich die Ko-Intendant:innen Susanne Moser und Philip Bröking vor dem Vorhang. Sie kündigten eine Party nach Ende der Vorstellung an. Doch gefeiert wurde bereits im Dezember 2022 – das 75-jährige Jubiläum des Opernhauses an der Behrenstraße. „Saul“ markierte die letzte Premiere an diesem Ort. Denn mit der Spielzeitpause rückten die Bautrupps an. „Für die Sanierung und Erweiterung des Gebäudekomplexes ist es höchste Zeit“, betont Moser. Sechs Jahre sollen die Baumaßnahmen dauern.

Das Leitungsteam in der Spielzeit 2023/24 der Komischen Oper Berlin: GeneralmusikdirektorJames Gaffigan und die Ko-Intendant:innen Susanne Moser und Philip Bröking. Foto: Jan Windszus Photography

Mitte Oktober folgt die Eröffnung der Charlottenburger Interimsspielstätte: Die Komische Oper residiert dann im Schillertheater

Die Komische Oper bespielt bis Ende des Jahrzehnts mehrere Orte der Stadt. Los geht es mit „Das Floß der Medusa“ im Hangar 1 des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Tobias Kratzer inszeniert Hans Werner Henzes Oratorium aus dem Jahr 1968. Die opulente Umsetzung des humanistischen Plädoyers mit 83 Chorsänger:innen, mehr als 40 Statist:innen, 20 Sängern aus dem Knabenchor, 82 Musiker:innen und drei Solist:innen auf 6.000 Quadratmeter Fläche besitzt visuelle Verweise auf Théodore Géricaults Gemälde „Das Floß der Medusa“ (1819).

Für mindestens sechs Jahre die Heimat der Komischen Oper Berlin: das Schillertheater in Charlottenburg. Foto: Jan Windszus Photography

Die Komische Oper Berlin befindet sich in Aufbruchsstimmung

Mitte Oktober erfolgt die Eröffnung der neuen Interimsspielstätte in Charlottenburg: Mit dem Schillertheater machte vor einigen Jahren bereits die Staatsoper Unter den Linden eine gute Erfahrung. Auch Bröking zeigt sich optimistisch: „Die Komische Oper Berlin befindet sich in Aufbruchsstimmung“, hebt der Intendant hervor. „Wir glauben fest daran, auch den Teil des Publikums, für den die wechselnden Spielorte eine Herausforderung darstellen, vom Reiz und den Möglichkeiten, in die Stadt hinauszuziehen, begeistern zu können.“

Ganz abtrünnig wird die Komische Oper ihrem alten Heimatbezirk nicht. Am Roten Rathaus wird ein Zelt bespielt, unter anderem mit Ranischs Inszenierung der Gerd-Natschinski-Operette „Messeschlager Gisela“(1960).

  • Komische Oper Berlin Interimsspielstätten, Programm und Karten findet ihr online

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