Haare wachsen, egal, ob sich jemand um sie kümmern kann oder nicht. Das haben wir dank eines gewissen Virus‘ inzwischen begriffen. Nun haben wir nicht alle einen privaten Barbershop, leben nicht ausnahmslos mit haarschnittkompetenten Mitbewohnern zusammen. Was tun also, wenn da oben nun doch langsam alles wieder wuchert? Den Friseur des Vertrauens bestechen? Das kann teuer werden. Also selbst Schere anlegen. Mit diesen Tipps gelingt das. Hoffentlich.
Selbst Haare schneiden? Geduld, Geduld!
Die wichtigste Empfehlung: geduldig sein und keine großen Experimente wagen. Denn haarige Aktionen im heimischen Salon können schnell schief gehen. Im schlechtesten Fall sieht man nach dem Selbstversuch bescheuerter aus als zuvor – und kann sich nicht zum Profi für eine Korrektur flüchten.
Wer es aus welchen Gründen auch immer nicht aushält, sollte dennoch nicht gleich zur Haushalts- oder Bastelschere greifen. Für saubere Kanten empfiehlt sich eine Haarschere. Die gibt es im Drogeriemarkt.
Grundsätzlich gilt: millimeterweise vorgehen. Denn kürzer geht immer. Haare wieder ankleben dagegen nicht.
Mutig: Pony selbst schneiden
Es gibt ihn, diesen Impuls: „Ich brauche einen Pony, sofort!“. Wer ihm folgt, bereut es nicht selten bitterlich, weil es entweder doch recht bescheiden aussieht oder der Kick der Abwechslung schnell wieder verfliegt. Also sich die Sache mit dem Pony sehr gut überlegen. Wer bereits einen hat und ihn behalten möchte, sollte mit Bedacht nachschneiden.
Lange Haare – Strähne für Strähne
Für den Spitzenschnitt das Haar leicht anfeuchten und gerade kämmen. Dann einen Mittelscheitel ziehen, die Haare über die Schultern legen, mit einer Seite anfangen. Hier Strähne für Strähne vorgehen: zwischen Zeige- und Mittelfinger nehmen, straff nach unten ziehen und die Spitzen unterhalb der Finger abschneiden. Erst wenn eine Seite fertig ist, zur anderen wechseln.
Vom Stufenschnitt oder Bob sollte man besser die Finger lassen. Auch, wenn das einem die ein oder andere Youtuberin scheinbar ganz unkompliziert vormacht.
Stattdessen kann man jetzt Frisuren ausprobieren, für die man sonst entweder keine Zeit oder keinen Mut gehabt hat: hochstecken, flechten oder Lockenwickler aus Taschentüchern basteln.
Kurze Haare
Wer eine schöne Kopfform hat, für den ist der sogenannt Buzzcut die perfekte Corona-Frisur. Dafür mit der Haarschneidemaschine von vorn nach hinten, gegen den Strich, rasieren. Bahn für Bahn, bis alle Haare die gleiche Länge haben. Auch hier eventuell erstmal einen längeren Aufsatz wählen.
Für wen das zu radikal ist, der kann mit der Maschine vorsichtig den Nacken oder die Ohrpartie kürzen. Wenn man noch nicht geübt ist, sollte sich am besten helfen lassen.
Kurzhaarfrisuren per Hand nachzuschneiden, ohne dass es seltsam aussieht, fordert selbst einen Friseur heraus. Einfach lassen. Lieber zu Stylingprodukten oder Accessoires wie Haarbändern sowie Tüchern greifen und der Experementierfreude freien Lauf lassen.
Haare selbst färben
Für herausgewachsene Ansätze eignen sich Tönungssprays wunderbar. Diese sind einfach anzuwenden, waschen sich wieder aus man bekommt sie in der Drogerie oder online zu kaufen.
Dauerhafte Colorationen aus dem Drogeriemarkt sind dagegen mit Vorsicht zu genießen. Während der Friseur die Farbe selber zusammenmischt und somit die Konzentration der chemischen Mischung beeinflussen kann, müssen Hersteller von Fertigfarben eine Ergebnissicherheit bieten. Dadurch sind die Produkte meistens viel konzentrierter und damit aggressiver. Gerade beim Blondieren zuhause ist die Gefahr groß, ein zu starkes Produkt zu verwenden. Dann hat man entweder brüchiges Stroh oder Watte auf dem Kopf.
Haare vernünftig pflegen
Täglich Haare waschen? Gerade in Zeiten von Homeoffice und Social Distancing kann man darauf ruhig verzichten. Häufiges Waschen und Schrubben strapazieren nämlich Haar und Kopfhaut. Also, ein paar Tage mal nicht zum Shampoo greifen, sondern nur kämmen oder bürsten.
Hochwertige Haarkuren das A und O einer guten Pflege. Diese jedoch nur in den Haare einmassieren, nicht in die Kopfhaut, sonst können sie sich fettig später anfühlen. Ein Handtuch um den Kopf verstärkt durch Wärme die Pflegewirkung. Und jetzt, wo einige von uns mehr Zeit haben, kann man sie ruhig mal eine Stunde drin lassen.
Selbsgemachte Haarkuren sind eine tolle Alternative. Die DIY Pflege eignet sich jedoch eher für natürliches Haar. Wurde dieses chemischen behandelt, empfiehlt sich ein darauf abgestimmtes Produkt.
Corona: Mehr zum Thema
Der Corona-Lockdown sorgte für die Schließung von Geschäften und Friseuren. Was offen hat, lest ihr hier. Wer wissen will, ob er infiziert ist, kann zum Beispiel einen Schnelltest machen – aber wie gut sind die?
Bevor man aus Langeweile zur Schere greift, lieber unsere 15 Vorschläge, um die Zeit zuhause zu füllen ausprobieren. Zu einer gesunden Haarpracht gehört auch ein gesunder Körper. Da helfen unseren Sport-Übungen für zuhause.