Einrichten im Loft-Stil

Den Wohntrend für die Großstadt gekonnt umsetzen und dekorieren

Berlin ist die Stadt der Kontraste. Hier geben sich Banker und Arbeiter oder Hipster und Manager die Klinke in die Hand. So unterschiedlich wie die Menschen sind, so wohnen sie auch, beispielsweise im Plattenbau, im Berliner Altbau oder im Loft. Letzteres ist allerdings gar nicht mal so leicht zu bekommen.

Viele können von einem Loft nur träumen. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten, wie man jeder Wohnung ein bisschen Loftcharakter verleihen kann. ©unsplash.com, Aaron Huber

Wer nach einer Fabriketage sucht, sollte sich beispielsweise beim Denkmalamt umhören oder bei leerstehenden Fabrikgebäuden den Eigentümer ausfindig machen, um so an ein Loft zu kommen. Wer allerdings dabei ohne Erfolg ist, trotzdem aber nicht auf den Fabrik-Charme verzichten möchte, für den haben wir ein paar passende Einrichtungstipps.

Das zeichnet ein Loft aus

Bei einem Loft handelt es sich um einen Raum in einer alten Fabrik oder auch einen ehemaligen Lagerraum. Besonders durch die Größe und das offene Wohnkonzept zeichnet sich das Loft aus. Dabei handelt es sich nicht selten um Räume oder Hallen, die über 100 m² Fläche bieten. Kochen, Schlafen und Wohnen findet alles im gleichen Raum statt. Manchmal ist sogar nur das Bad durch eine dünne Wand oder undurchsichtige Glasbausteine abgetrennt.

Hohe Decken machen die Räume besonders luftig. Die freigelegten Wände in Backsteinoptik sowie sichtbare Holzbalken oder auch Metallträger verleihen dem Loft einen gewissen Shabby Chic. Bei der Einrichtung herrscht das Motto „Weniger ist mehr“. Klare Formen, rohe Materialien, viel Raum – Ein Großteil davon lässt sich in jeder anderen Wohnung umsetzen.

Unbehandelte Wände und Böden

Nichts sagt mehr Loft als Backstein oder Wände die nicht verputzt sind. In der Mietwohnung kann das allerdings etwas schwerer umzusetzen sein. Wenn man die Wände nicht bis auf Stein und Putz freilegen möchte oder es durch das Mietverhältnis gar nicht möglich ist, kann man sich beispielsweise mit Farben oder auch Tapeten aushelfen. Eine glatte Wand, die grau gestrichen wird, kann hier schon einiges zum Loft-Flair beitragen.

Dabei muss man nicht einmal wirklich aufpassen, dass die Farbe gut deckt, denn je mehr Struktur man an der Wand erkennen kann, desto besser. Will man eine Backsteinoptik simulieren, findet man entsprechende Tapeten, die man zumindest optisch nicht von einer echten Klinkerwand unterscheiden kann.

Einzelne Akzente kann man an der Wand beispielsweise mit gerahmten Postern oder mit Fotos auf Leinwand setzen. Vor allem große Drucke machen sich bei hohen Decken besonders gut, besonders dann, wenn die haarscharfen Details gut rauskommen.

Für den Boden bieten sich alle möglichen Stein oder Holzbeläge an. Laminat und Parkett sind eine gute Alternative zum echten Dielenboden, da sie deutlich pflegeleichter sind. Hier kann man mit einem Hochflorteppich in Weiß, Grau oder Cremefarben ein wenig Gemütlichkeit in den Raum bringen.

Minimalistische Möbel kombiniert mit Retro-Charme

Auch hier geht es eher reduziert und minimalistisch zu. Optisch sollten die Möbel nicht zu aufgeregt sein. Hier bieten sich beispielsweise Einrichtungsgegenstände im Bauhausstil. Die punkten durch ihren schlichten und schnörkellosen Stil und wirken trotzdem modern. Allerdings kann das auf Dauer etwas zu kalt und steril sein, weshalb man die Bauhausmöbel ruhig mit alten Möbeln vom Flohmarkt, Do-it-Yourself-Gegenständen oder Upcycling-Ideen aufpeppen sollte.

Mit einfachen Mitteln kann man einen passenden Couchtisch aus Europaletten basteln. ©YouTube, Jebnij Bassem

Auf diese Art muss man nicht Unmengen an Geld für Möbel ausgeben, sondern findet sie online auf dem Kleinanzeigenmarkt, beim Stöbern auf dem Flohmarkt oder bei einer Möbelbörse. So steht eine moderne große Couchlandschaft vor einem Fernsehtisch aus Europaletten oder die Bauhaussessel um einen Nierenkaffeetisch vom Flohmarkt. Die Möbel dürfen gerne eine Geschichte erzählen. Der Trick ist, Altes mit Neuem zu kombinieren. Die Mischung macht’s.

Beleuchtung

Ein gutes Lichtkonzept kann ebenfalls zu einer loftigen Atmosphäre beitragen. In der Küche sollte es beispielsweise etwas heller sein, damit man dort ordentlich arbeiten kann. Gleiches gilt für den Arbeitsbereich. Im Wohn- und Schlafbereich darf es dagegen auch etwas gemütlicher zugehen. Gerade dort sollte man mehr mit dimmbaren Leuchten oder mit einer indirekten Beleuchtung arbeiten. Darunter versteht man generell, dass das Licht von der Decke oder der Wand reflektiert wird, bevor es in den Raum hineinstrahlt. Das wird im Vergleich zum direkten Licht als weicher und somit gemütlicher empfunden.

Edison Lampen machen sich besonders gut, wenn man seine Wohnung im Loft-Stil einrichten will. © unsplash.com, Patrick Tomasso

Für einen coolen Loft-Stil dürfen Industrieleuchten nicht fehlen. In der Küche und im Essbereich machen sich hängende Lampen mit Metallschirm besonders gut. Die haben ein zeitloses Design und wirken immer edel und schick. Sehr gut passen dazu Edison Birnen, die ein schwächeres Licht ausstrahlen und ohne Lampenschirm aufgehängt werden. Aber auch Deckenstrahler, Bodenstrahler und Stehlampen aus Metall, die ein warmweißes Licht ausstrahlen, können hier eingesetzt werden.

Accessoires

Die Dekoration spielt in einer Wohnung im Loft-Stil eine große Rolle. Sie gibt dem Ganzen den letzten Schliff. Wichtig ist, dass die Accessoires, genauso wie die Möbel, etwas zu erzählen haben. Das kann beispielsweise eine alte Truhe von der Großmutter sein oder ein Straßenschild, dass man bei einer der verrückten Touren einmal hat mitgehen lassen. Das alles zusammen trägt zu dem persönlichen und loftigen Touch bei, den die Wohnung am Ende haben soll.

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