Im Clärchens Berlin findet am 20. Dezember eine Benefizveranstaltung für das Projekt „Bildung ohne Bücher“ von der Autorin Sadaf Zahedi statt. „Bildung ohne Bücher“ ist eine Initiative zur zweisprachigen Bildungsförderung analphabetischer Kinder in den ländlichen Regionen Afghanistans – der gesamte Erlös des Abends kommt der Initiative zugute. Mehr dazu lest ihr hier.
Die humanitäre Lage in Afghanistan ist vor allem für junge Mädchen und Frauen prekär
Zweidrittel der Kinder in Afghanistan leben mit Analphabetismus, besonders prekär ist die Lage in den ländlichen Regionen des Landes. Nicht selten können die Eltern der Kinder selbst nicht richtig lesen und schreiben und sind demnach nicht in der Lage, ihren Kindern die Grundkenntnisse der Grammatik beizubringen. Diese Umstände haben Sadaf Zahedi zum Nachdenken angeregt. Sie selbst ist 1985 in Afghanistan geboren und kam während ihres dritten Lebensjahres als Kriegsflüchtlingskind nach Deutschland.
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Im April diesen Jahres hat Zahedi ihren Job niedergelegt und nutzt seither jede Möglichkeit, all das aufzuschreiben, was ihre Kindheit in einer Familie zwischen Krieg, Flucht und Heimatlosigkeit auf der Suche nach der wahren Liebe geprägt hat. Sie verfasst autobiographisch gefärbte Erzählungen und Texte, um eine laute Stimme gegen die Stille Gewalt an Mädchen und Frauen in Afghanistan zu erheben. Ihre Erlebnisse bringt sie mittels Gedichten auf die Bühne und die Leinwand – alle Erlöse daraus werden von Zahedi an Kinder in Kriegsgebieten gespendet.
Das Projekt „Bildung ohne Bücher“ will Kindern in Afghanistan Bildung und Sicherheit ermöglichen
Das Projekt „Bildung ohne Bücher“, das die Autorin zusammen mit dem Ingenieur Samuel Thomas Buschhorn ins Leben gerufen hat, hat sich zum Ziel gesetzt, tausenden Kindern in Afghanistan Bildung und Sicherheit zu ermöglichen.
Da viele der Kinder noch nie ein Buch in der Hand gehalten haben, hat sich Zahedi dafür entschieden, vorrangig mit MP3-Playern zu arbeiten. Mit Hilfe von Lehrer:innen wurden diese mit den Sprachen Dari/Englisch und Paschtu/Englisch besprochen. Spielerisch sollen die Kinder von einer Elster – die traditionell in Afghanistan Nachrichten überbringt – begleitet werden.
„Da ich selbst als Kind keine Bücher hatte, aber unbedingt lesen wollte, ist das Projekt ‚Bildung ohne Bücher‘ ein wichtiges Anliegen für mich“, sagt Zahedi. Sie möchte den Kindern Hoffnung schenken und deutlich machen, dass kein Traum zu groß und kein Träumer zu klein ist. „Ich möchte den Kindern helfen, weil jedes Kind kostbar ist und das recht auf Kindheit hat, egal wo auf dieser Welt“, erklärt die Autorin.
Nach einem Jahr will Sadaf Zahedi selbst nach Afghanistan reisen, um die entstandenen Lernerfolge zu prüfen. Gedacht ist es, die Kinder über zehn Jahre hinweg zu begleiten, um den Lernprozess tatsächlich beurteilen zu können. Das Projekt „Bildung ohne Bücher“ finanziert sich durch Spenden und durch die Einnahmen der Auftritte und Lesungen Zahedis.
Eine Benefizveranstaltung soll „Bildung ohne Bücher“ unterstützen
Im Clärchens Berlin findet am 20. Dezember ab 19 Uhr eine Benefizveranstaltung statt, die das Projekt „Bildung ohne Bücher“ finanziell unterstützen soll. Verschiedene Lesungen sowie musikalische Auftritte werden den Abend begleiten. Mit dabei ist die Moderatorin und Comedy-Newcomerin Negah Amiri, die in ihrem Programm unter anderem über den Umzug aus dem Iran nach Deutschland spricht und dabei zahlreiche lustige Anekdoten erzählt. Sie wird die Benefizveranstaltung mit einer Rede eröffnen. Den Abend moderieren soll Melissa Khalaj. Der Sänger Philipp Dittberner soll die Veranstaltung mit einem zusätzlichen Beitrag begleiten. Sadaf Zahedi selbst wird eine kurze Lesung halten. Musikalisch begleitet wird die Benefizveranstaltung von dem Sänger Benoby. „Mein Ziel ist es auf meine Heimat Afghanistan aufmerksam zu machen, denn sie gerät in Vergessenheit“, sagt Zahedi. Natürlich werden auch hier alle Erlöse der Veranstaltung an das Projekt „Bildung ohne Bücher“ gespendet.
- Bildung ohne Bücher im Clärchens Auguststraße 24/25, Mitte, 20.12., 19 Uhr, Tickets 38,50 €, mehr Infos und Tickets hier
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