Die Digitalisierung hat die Kreditsuche vereinfacht. Man kann online vergleichen, die Beantragung online vornehmen und sogar binnen weniger Stunden das Geld erhalten. Der Weg zur Hausbank oder anderen lokalen Kreditinstituten ist überhaupt nicht mehr nötig. Doch wie sicher ist die digitale Abwicklung, um an einen Kredit zu kommen, wirklich?
Worauf es bei Kreditvergleichen ankommt
Um in der Vielfalt an Möglichkeiten einen geeigneten und günstigen Kredit zu wählen, ist ein unabhängiger Kreditvergleich ein stabiles Fundament. Doch es reicht nicht, die Sollzinsen zu vergleichen und davon auszugehen, dass das Angebot mit dem niedrigsten Zinssatz auch der günstigste Kredit ist. Onlinevergleiche schaffen binnen weniger Minuten Transparenz und damit einen Vorteil.
Wer richtig vergleicht und alle essenziellen Faktoren in Gegenüberstellung betrachtet, schließt Risiken aus und den richtigen Vertrag ab. Der Effektivzins, die Laufzeit und die monatliche Tilgung sollten im Vergleich stehen. Da niemand weiß, ob sich die eigene finanzielle Situation in der nächsten Monaten ändert, sind flexible Tilgungsbedingungen mit kostenlosen Sonderzahlungen und Ratenpausen optimal. Je mehr Informationen auf der Vergleichsstartseite zu finden sind, desto einfacher ist der Vergleich von zwei bis drei relevanten Krediten.
Kredit- oder Konditionsanfrage?
Kreditgeber werben mit dem niedrigsten Zinssatz: den Schaufensterzinsen. Welche Konditionen man selbst erhält, hängt von der eigenen Bonität ab. Wie günstig oder wie teuer der favorisierte Kredit ist und ob ein Angebot, das auf den ersten Blick teurer aussieht, besser ist, erfährt man nur durch einen personalisierten Konditionsvorschlag. Die Anfrage bei verschiedenen Kreditgebern sollte immer als Konditionsanfrage und nicht als Kreditanfrage erfolgen. Erfragt man einen Kredit, erfolgt ein für alle Vertragspartner sichtbarer Schufa-Eintrag.
Erkundigt man sich hingegen nach den persönlichen Konditionen, bleibt die Bonität erhalten und man geht kein Risiko ein. Die Konditionsanfrage muss diesen Begriff in der Betreffzeile enthalten. Anderenfalls geht die Bank von einer verbindlichen Kreditanfrage aus und der Eintrag in der Schufa wird vorgenommen. Fragt man bei drei oder mehr Banken nach, erweckt es den Eindruck, dass man Ablehnungen erhalten hat, was sich wiederum negativ auf die Bonität auswirkt.
Kredit ohne Schufa: Ein Fallstrick, der teuer werden kann
Für einen kleinen oder größeren Kredit gibt es viele Gründe. Muss ein neues Auto angeschafft werden oder möchte man sich und seiner Familie eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen, kann eine kleine Finanzspritze hilfreich sein.
Schnell stößt man auf Sofortkredite ohne Schufa und das Versprechen der Kreditgeber, dass weder ein Eintrag noch eine Abfrage erfolgt. Niemand verleiht Geld ohne die Sicherheit, dass der Kreditnehmer zahlungsfähig ist. Es gibt Kleinkredite ohne Schufa, doch diese sind hoch verzinst und bringen nicht selten Zusatzverträge mit. Hier besteht das Risiko, dass der Kredit letztendlich abgelehnt wird – doch die verbindlich abgeschlossene Versicherung mit zweijähriger Mindestlaufzeit bleibt bestehen. Oder der/die Verbraucher:in wird um die Zahlung der Gebühren in Vorkasse gebeten, aber das angeblich bewilligte Geld trifft nicht ein.
Fazit: Wenn es um die Beantragung von Krediten geht, sollte man den Vertragspartner mit größter Sorgfalt auswählen. Hat man das augenscheinlich beste Angebot gefunden, gibt eine Konditionsanfrage Einblick in die Verzinsung und Rahmenbedingungen. Bei Sofortkrediten ohne Schufa und Co. handelt es sich nicht selten um unseriöse oder unverhältnismäßig hoch verzinste Kredite.