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Corona-Regeln

2G in Berlin: Senat beschließt Optionsmodell – Ausnahmen für Kinder

Der Senat hat am Dienstag, 14. September, den Weg für 2G-Regeln in Berlin freigemacht. Der Beschluss sieht allerdings Wahlfreiheit vor: Das 2G-Optionsmodell bedeutet, dass Veranstaltungsorte, Gastronomie, Fitnessstudios und andere Orte weiterhin Zutritt auch für negativ Getestete ermöglichen können – dann aber mit Einschränkungen. Einen Tag später wurden die Regeln angepasst, auch für Kinder gibt es nun Ausnahmen. Was ändert sich durch das Optionsmodell, welche Corona-Regeln fallen weg? Der Überblick.

Partys vor der Pandemie: So wie hier könnten Gastro-Betriebe bald wieder aussehen, wenn sie das 2G-Optionsmodell nutzen. Foto: Imago/Seeliger
Partys vor der Pandemie: So wie hier könnten Gastro-Betriebe bald wieder aussehen, wenn sie das 2G-Optionsmodell nutzen. Foto: Imago/Seeliger

2G ab Samstag: Schnelltest reicht nicht mehr

2G, das bedeutet: Zutritt nur für Geimpfte und Genese, ein negativer Antigen-Schnelltest ist so nicht mehr ausreichend, um Zugang beispielsweise zu Restaurants, Konzerten und Bars zu erhalten. Bislang gilt die 3G-Regel: geimpft, genesen oder getestet. Der Senat hatte bereits vergangene Woche begonnen, über neue Regeln zu beraten und hat nun das 2G-Optionsmodell beschlossen. In Berlin soll es am Samstag, 18. September, in Kraft treten. Und es sollte anfangs ohne Ausnahme gelten, doch nun hat der Senat nach heftiger Kritik reagiert. Ausnahmen von der Regel sollten für Kinder gelten, denn für sie gibt es keinen zugelassenen Impfstoff. Und auch Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sollen Zugang zu Orten erhalten können, die die 2G-Regel anwenden.

Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hatte am Dienstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Vorteile des Optionsmodells herausgestellt: Es sei „zentral, um einen weiteren Lockdown zu verhindern“, würde wegen größerer Teilnehmer:innenzahlen für die Gastronomie Lockerungen bieten und bedeute auch für die Wirtschaft Planungssicherheit im Herbst und Winter. Das 2G-Optionsmodell besteht für Veranstaltungen, Dienstleistungen, für Gastronomie sowie den Kultur- und Sportbereich.

Ramona Pop bei einer Senatssitzung. Das 2G-Optionsmodell sei "zentral, um einen weiteren Lockdown zu verhindern", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Foto: Imago/Emmanuele Contini
Ramona Pop bei einer Senatssitzung. Das 2G-Optionsmodell sei „zentral, um einen weiteren Lockdown zu verhindern“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Foto: Imago/Emmanuele Contini

In Hamburg wurde das 2G-Optionsmodell zuerst erprobt, so können Bars, Clubs, Restaurants und Veranstalter Ungeimpften den Zugang verwehren. Das hat deutliche Vorteile: Die Beschränkung der Gästezahl und die in Hamburg geltende Sperrstunde entfallen. 2G ist bundesweit im Gespräch, in Berlin ermöglichte das Modell Clubs die Öffnung: Geimpfte und Genesene dürfen ohne Maske und Abstand in Innenräumen feiern.

Während vor allem unter Ungeimpften die Inzidenz weiter ansteigt, steht für Geimpfte und Genese mit der Option auf 2G ein wenig prä-pandemische Normalität in Aussicht. Denn wer den Zugang nach diesen Regeln organisiert, kann dafür, wie in den Clubs bereits erprobt, auf bestimmte Corona-Regeln verzichten: Abstandsgebote und Maskenpflicht in Innenräumen entfallen weitestgehend, wenn nur Geimpfte und Genese aufeinandertreffen, und Personenobergrenzen liegen deutlich höher: selbst Großveranstaltungen dürfen mit voller Auslastung stattfinden, auch wenn die Obergrenze bei 25.000 Menschen liegt.

Für Geimpfte und Genese kommt das 2G-Optionsmodell also Lockerungen der Corona-Regeln gleich. Für Ungeimpfte erhöht sich der Druck – was durchaus beabsichtigt ist. „Das Testen ersetzt nicht das Impfen. Das muss man klar sagen“, so Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).


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