Roy Courtnay (Ian McKellen) „verdient“ sein Geld als skrupelloser Trickbetrüger: Mithilfe eines Komplizen bringt er seine Opfer dazu, ihr Geld in vermeintlich sichere und gewinnbringende Anlagen zu investieren – um das Konto anschließend leer zu räumen. Roys jüngste Bekanntschaft ist die Witwe Betty (Helen Mirren), eine ältere, wohlhabende Dame, die Roy nach und nach Herz, Haus und Bankkonto öffnet. Doch dann entwickeln sich die Dinge ganz und gar nicht nach Plan.
Das lässt sich allerdings auch für diesen auf dem gleichnamigen Roman von Nicholas Searle beruhenden Thriller des britischen Regisseurs Bill Condon sagen: Egal wie sehr sich die Top-Stars McKellen und Mirren auch anstrengen, gegen die strukturellen Probleme dieser Geschichte, die von Überraschungseffekten mit besonders langer Leitung „lebt“, können sie nicht anspielen. Bettys Naivität glaubt man keine Sekunde (wer bitte würde Helen Mirren als leichtgläubige ältere Dame besetzten?), gleichwohl kommt das – heftige – Finale schließlich wie ein aus dem Hut gezaubertes Kaninchen. Schlecht inszenierte und gespielte Rückblenden in die deutsche Nazi- und Nachkriegszeit steigern die Glaubwürdigkeit auch nicht und tun ihr Übriges.
The Good Liar – Das alte Böse USA 2019, R: Bill Condon, D: Helen Mirren, Ian McKellen, Russell Tovey, Jim Carter, Start: 28.11.