Berlin verstehen

100 Jahre „Groß-Berlin“ – Stadtgeschichte in Bezirksmuseen

2020 feiert Berlin ein Jahrhundertereignis – am 1. Oktober 1920 vereinten sich acht Städte, 59 Gemeinden und 27 Gutsbezirke zu „Groß-Berlin“. Das Projekt „Großes B – dreizehnmal Stadt“ des Stadtmuseums Berlin und der zwölf Bezirksmuseen erforscht anlässlich des Jubiläums die Stadtgeschichte. Mit verschiedenen Ausstellungen und einem umfangreichen Programm wird das damals wie heute drängende Fragestellung nach der neuen Großstadt diskutiert. Wir haben aufgelistet, welches Museum welches Thema angegangen ist.


Märkisches Museum 

Das Märkische Museum in Mitte ist das Stammmuseum der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Foto: Stadtmuseum Berlin

Aufbruch & Chaos – Berlin 1920/2020 – 26. August 2020 bis 30. April 2021

1920 verdoppelte sich die Einwohnerzahl Berlins und das Stadtgebiet verdreifachte sich. „Groß-Berlin“ wurde fast über Nacht zur einer der größten und bevölkerungsreichsten Städte der Welt. Das Märkische Museum präsentiert aus diesem Anlass eine umfangreiche Sonderausstellung. Mit Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart Berlins geht sie der Frage nach, wie aus einem chaotischen Umbruch ein konstruktiver Aufbruch gestaltet werden kann: Wie kann Großstadt gelingen?

  • Märkisches Museum, Am Köllnischen Park 5, Mitte, Di–Fr 12-18 Uhr, Sa+So 10-18 Uhr, 030/ 24 00 21 62, www.stadtmuseum.de

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf 

Wohnverhältnisse Charlottenburg, Wilmersdorf und die Wohnungsfrage – 2. Oktober 2020 bis 21. März 2021

Wie kann eine Großstadt gelingen? Die Herausforderung im großstädtischen Zusammenleben begann mit der Frage nach dem Wohnen. In Charlottenburg und Wilmersdorf zeigte sich diese Entwicklung in besonderer Weise. Die Ausstellung zeigt den Aufstieg der Wohnungsfrage im Umfeld des Bezirks. 

  • Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg, Charlottenburg, Di–Fr 10–17 Uhr, Sa+So und Feiertage 11–17 Uhr, 030/ 902 92 41 06, www.villa-oppenheim-berlin.de

FHXB Museum 

Eine historische Aufnahme der Hochbahn am Halleschen Tor ca. 1920 Foto: Imago/imageBROKER/Siegfried Kuttig
Eine historische Aufnahme der Hochbahn am Halleschen Tor ca. 1920 Foto: Imago/imageBROKER/Siegfried Kuttig

Kiezgeschichten -100 Jahre Friedrichshain und Kreuzberg – 19. Juni 2020 bis 4. Oktober 2020

Die Bezirksteile Friedrichshain und Kreuzberg gelten heute als Hipster-Hotspots. Diese bilden jedoch nur Bruchteile der Geschichte und der Gegenwart ab. Die „Kiezgeschichten“ geben einen Einblick in das historische und gegenwärtige Leben der Kieze.

  • FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstraße 95A, Kreuzberg, Di–Do 12–18 Uhr, Fr–So 10–20 Uhr, 030/50585233, www.fhxb-museum.de

Museum Lichtenberg 

Oskar Ziethen – Kommunalpolitik mit Weitblick – 6. September bis 20. Dezember 2020

Die Ausstellung rückt Lichtenbergs Bürgermeister Oskar Ziehten in den Fokus. Von Beginn seiner Amtszeit 1896 bemühte er sich um einem Anschluss an der sich zur Stadt entwickelten Kommune Berlin. Trotz Ablehnung seines Vorschlags seitens Berlin wollte er eine Verflechtung. Mit Erfolg! 1924 ehrte ihn der Magistrat zum 100. Stadtältesten Berlins.

  • Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstr. 24, Lichtenberg, 030/ 57 79 73 88 11, Di-Fr 11-18 Uhr, www.museum-lichtenberg.de

Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf 

Zum Jubiläum 100 Jahre "Groß-Berlin" kann im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf ,  ein historisches Bezirks-ABC  gelernt werden. Foto:Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf/ Jan Frontzek
Zum Jubiläum 100 Jahre „Groß-Berlin“ kann im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf , ein historisches Bezirks-ABC gelernt werden. Foto:Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf/ Jan Frontzek

StadtRandLage – Ein Marzahn-Hellersdorf ABC – 17 August 2020 bis 16.April 2021

Von A wie Alice-Salomon-Hochschule bis Z wie Zwangsarbeit in der NS-Zeit: Die Ausstellung umreisst die wechselvolle Beziehungsgeschichte zwischen Marzahn-Hellersdorf und Berlin in historischen und aktuellen Beispielen.


Mitte Museum 

Das Rathaus Wedding – Ein neues Rathaus für einen neuen Bezirk – 13. November 2020 bis 27. Juni 2021

Die Ausstellung befasst sich mit der Geschichte des Rathauses Wedding von 1928/1930. Das Rathausgebäude an der Müllerstraße verkörperte den Funktionalismus, die Idee einer neuen Verwaltung in der Einheitsgemeinschaft Groß-Berlin von 1920. Der Ausstellungsbogen in die Gegenwart: 100 Jahre später wird im Bezirk Mitte wieder ein neues Rathaus geplant. Will auch dies, wie einst das Rathaus Wedding, ein „Rathaus der Zukunft“ sein?


Museum Neukölln 

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Das ist der Katalog zu unserer neuen Ausstellung „Großstadt Neukölln. 1920 – 2020“ die noch bis zum 4. April 2021 im Museum Neukölln zu sehen ist. Im Ausstellungsband enthalten sind alle Bilder der Ausstellung sowie Beiträge zur Geschichte der Großstadt Neukölln in den vergangenen 100 Jahren. Es geht um den Großstädter, wie man eine Stadt „lesen“ kann, den Hermannplatz, den Kindl-Boulevard, das Tempelhofer Feld, den Alfred-Scholz-Platz, den Bahnhof Neukölln, das Schloss und den Gutshof Britz, das ehemalige Eternit-Werk in Rudow, die Gropiusstadt sowie ein Ausblick auf die Zukunft des Stadtbezirkes. Der Katalog, herausgegeben von Dr. Udo Gößwald, kann direkt im Museum oder über [email protected] erworben werden. Die Schutzgebühr beträgt 18€ zzgl. Versandkosten. #museumneukölln #museumneukoelln #neukölln #neukoelln #berlinneukölln #berlin100 #großesB #GroßstadtNeukölln #dreizehnmalstadt #ausstellung #exhibition #berlin #museumsarbeit #Berlin1920 #Berlin2020 #Großstadt #sbahnhofneukölln #Karstadt #Hermannplatz #gropiusstadt #Stadtbild #eternit #rudow #britz #ausstellungskatalog #katalog #kulturtrotztcorona

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Großstadt Neukölln – Ausstellung – 15. August 2020 bis 4. April 2021

Eine Zeitreise in das neu eingemeindete Neukölln zu „Groß-Berlin“? Anhand von acht markanten Schauplätzen wird die städtebauliche Entwicklung im Großbezirk Neukölln in der Ausstellung visuell erlebbar. Wie ein Puzzle werden Großfotos mit historischen Motiven der acht Orte mit Würfeln selbst zusammengebaut. So sind die verschiedenen Epochen miteinander vergleichbar.


Museum Pankow 

Aufbruch und Reform – Pioniere der modernen Sozialarbeit in Prenzlauer Berg während der Weimarer Republik – Herbst 2020 bis Frühjahr 2021

In großen Teilen der Bevölkerung war die Verarmung Folge des Krieges nach 1918 und der Wirtschaftskrise Anfang der 1920er Jahre. Viele Jugendliche blieben ohne Ausbildung und Beschäftigung. Durch das „Groß-Berlin-Gesetz 1920“ konnten die neuen Berliner Bezirke mit ihrer Selbstverwaltung eigene politische Interessen betonen.

  • Museum Pankow, Prenzlauer Allee 227-228, Pankow, Di–Fr 10–18 Uhr, 030/ 902 95 39 17, www.museum-pankow.de

Museum Reinickendorf 

Wie Reinickendorf ein Teil von "Groß-Berlin" wurde und Stück für Stück die ländlichen Strukturen in urbane Lebensräume umwandelte, ist ab dem 18. Oktober in der Ausstellung "Mitten in Reinickendorf – 100 Jahre (Groß-) Berlin" zu sehen. Foto: Imago/ Jürgen Ritter
Wie Reinickendorf ein Teil von „Groß-Berlin“ wurde und Stück für Stück die ländlichen Strukturen in urbane Lebensräume umwandelte, ist ab dem 18. Oktober in der Ausstellung „Mitten in Reinickendorf – 100 Jahre (Groß-) Berlin“ zu sehen. Foto: Imago/ Jürgen Ritter

Mitten in Reinickendorf – 100 Jahre (Groß-)Berlin – 18. Oktober 2020 bis 6. Juli 2021

Vor über 100 Jahren erstreckten sich zwischen den Landgemeinden des späteren Bezirks Reinickendorf noch Felder so weit das Auge reichte. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung Reinickendorfs von dörflichen Strukturen zu städtischen Lebensräumen.


Stadtgeschichtliches Museum Spandau 

– Jein danke! Spandau und die Gründung von Groß-Berlin 1920 –
13. September bis 18. Mai 2021

Neben dem Alltag der Bewohner*innen Spandaus über 100 Jahre hinweg, werden die Themen Verkehr, Arbeit, Freizeit, Wohnen und Militär vorgestellt. Die Spandauer Identität wird in Objekten, Texten und durch Interaktion gespiegelt. 

  • Stadtgeschichtliches Museum Spandau in der Zitadelle, Am Juliusturm 64, Spandau, Fr-Mi 10-17 Uhr, Do 13-20 Uhr, 030/ 354 94 40, www.zitadelle-museum-spandau.de

Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf 

Hell erleuchtet ist nicht nur das Gutshaus Steglitz, auch die Ausstellung "NEU, GROSS, GRÜN – 100 Jahre Architekturmoderne im Berliner Südwesten" beleuchtete die Spuren der Bezirke. Foto: Imago/ Schöning
Hell erleuchtet ist nicht nur das Gutshaus Steglitz, auch die Ausstellung „NEU, GROSS, GRÜN – 100 Jahre Architekturmoderne im Berliner Südwesten“ beleuchtete die Spuren der Bezirke. Foto: Imago/ Schöning

– NEU, GROSS, GRÜN – 100 Jahre Architekturmoderne im Berliner Südwesten 27. Januar 2020 bis 28. Juni 2021

Anhand von 12 repräsentativen Beispielen des Neuen Bauens in Steglitz und Zehlendorf und sechs Schlüsselbegriffen zeigt die Ausstellung, wie sich Berlin ab 1920 zum Experimentierfeld der Moderne entwickelte. Diese Architektur hat gerade hinsichtlich der Schlüsselbegriffe „NEU“, „GROSS“, „GRÜN“, „GEMEINSCHAFT“; „BEWEGT“ und „ARBEIT“ Spuren in den Bezirken hinterlassen. 


Schöneberg Museum 

Wege aus der Wohnungsnot  – Teil II – Bauen für „Groß-Berlin“ in Schöneberg und Tempelhof 1. August 2020 bis 14. März 2021 

Tempelhof Museum 

Wege aus der Wohnungsnot  – Teil I – Bauen für „Groß-Berlin“ in Schöneberg und Tempelhof 25 Juni 2020 bis 14. März 2021

Die Einwohnerzahl verdoppelt sich und die bestehenden Wohnungen weisen enorme Mängel auf – es fehlen 130.000 Wohnungen in der Stadt. Die Ausstellung in den Bezirksmuseen Schöneberg und Tempelhof greifen den Weg aus der Wohnungsnot auf.


Museum Treptow-Köpenick 

Ein großer Spann zwischen Zustimmung bis hin zu Bestrebung Berlin wieder zu verlassen, ist im Museum Treptow-Köpenick zum Jubiläum 100 Jahre "Groß-Berlin" zu sehen. Foto: Imago/ Bernd Friedel
Eine großer Spanne zwischen Zustimmung bis hin zur Bestrebung, Berlin wieder zu verlassen, ist im Museum Treptow-Köpenick zum Jubiläum 100 Jahre „Groß-Berlin“ zu sehen. Foto: Imago/ Bernd Friedel

„Wir kommen nicht mit leeren Händen“ – Die Ortsteile von Treptow-Köpenick und ihr Weg nach Groß-Berlin im Jahr 1920 17. September 2020 bis 31. März 2021

Der Zusammenschluss zu einer gemeinsamen Stadt, klingt nicht für jedermann romantisch. Die Ausstellung blickt in die 15 Ortsteile von Treptow-Köpenick und deren veränderten Alltag in „Groß-Berlin“. 

  • Museum Treptow-Köpenick, Alter Markt 1, Köpenick, Di+Mi 10-16 Uhr, Do 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr, 030/ 902 97 33 51, www.museum-koepenick.de

Bildmaterial aus der Ausstellung „Chaos & Aufbruch“

Lust auf noch mehr Kultur? Empfehlenswert sind die 12 Impressionen von der Ausstellung „Chaos & Aufbruch“ im Stadtmuseum. Oder gleiche eine Zeitreise durch die Stadt um 1920?

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