„The Dark Rooms Vertical“: Neue Ausstellung in geheimer Location

Berlin ist eine Metropole, in der sich das Leben manchmal wie ein nicht langsamer werdendes Karussell anfühlt – die Stadt ruht nie. Die Ausstellung „The Dark Rooms Vertical“ von den Macher:innen von „Himmel unter Berlin“ setzt genau an diesem Punkt an und knipst vom 18. Januar bis zum 4. Februar einfach mal das Licht aus. Ein altes Automobilwerk dient als einmalige Location, in der Licht- und Soundinstallationen zu sehen sein werden – nach Beendigung der Ausstellung wird das Gelände zu großen Teilen geschlossen. Was euch erwartet, lest ihr hier.

Ein altes Automobilwerk wird ab Januar 2024 als Ausstellungsort umfunktioniert. Foto: The Dark Rooms Vertical

Ausstellung „The Dark Rooms Vertical“: Der Veranstaltungsort ist eine Secret Location

In der pulsierenden Hauptstadt scheint es manchmal so, als wären Ruhe und Zeit kostbare Privilegien, die mühsam eingeplant werden müssen. Die Ausstellung „The Dark Rooms Vertical“ hat sich diesem Phänomen in einer Ausstellungsreihe angenommen und macht inmitten des Berliner Großstadtlebens einfach mal das Licht aus.

Die Ausstellung soll innerhalb eines sehr hohen Turms eines ehemaligen Automobilwerks von 1917 stattfinden. Der Turm gilt als Monument der Berliner Industriekultur und war nach seiner Fertigstellung das höchste Gebäude Deutschlands. Bisher blieb ein Großteil der Gemäuer für die Öffentlichkeit verschlossen. Im Rahmen der Ausstellung haben Besucher:innen die einmalige Möglichkeit, die Location in einem unberührten Zustand zu erleben. Wenn nach Beendigung der Ausstellung Anfang Februar das letzte Kunstwerk aus den dunklen Türmen geräumt wird, schließen sich die Türen, die Gebäude auf dem Gelände werden geschlossen und restauriert.

Zwölf Stockwerke gilt es bei der Ausstellungsreihe „The Dark Rooms Vertical“ zu erklimmen. Foto: The Dark Rooms Vertical

„The Dark Rooms“ fand erstmalig 2016 in den verlassenen Gemäuern der Willner Brauerei statt. Vor sieben Jahren wurde das fünfstöckige Industriedenkmal in Pankow zum Kunstort für elf verschiedene Künstler:innen, die jeweils ein Werk in der Dunkelheit beleuchteten. Nächstes Jahr wird die Ausstellungsreihe unter dem Namen „The Dark Rooms Vertical“ fortgesetzt. Ab Mitte Januar können Kunstinteressierte dann die zwölf Stockwerke des ehemaligen Automobilwerks erklimmen und in jedem angrenzenden Raum des über hundert Jahre alten Gebäudes einnehmende Licht- und Soundinstallationen entdecken. Für die genaue Adresse ist jedoch Geduld gefragt: Der Ort ist eine Secret Location und wird den Besucher:innen erst 48 Stunden vor Besuch mitgeteilt.

Künstler:innen bei „The Dark Rooms Vertical“ spielen mit Sound, Licht und Raum

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Bei den verschiedenen Kunstwerken wird vor allem mit Licht, Sound und Raum gespielt: Foto: The Dark Rooms Vertical

Die Ausstellungsreihe zeigt Kunstwerke von neun verschiedenen Artists. Mit dabei sind unter anderem Nonotak aus Paris, Sizhu Li aus New York oder Hanna Antonsson aus Schweden. Sven Sauer, Gründer des Künstlerkollektives „The Dark Rooms“ wird neben weiteren Künstler:innen ebenfalls beteiligt sein. „The Dark Rooms Vertical“ möchte in der Auseinandersetzung mit Kunst vor allem Entschleunigung, Ruhe und Zeit bieten. Die Besucher:innen haben die Möglichkeit durch Bäume aus Blitzen zu wandern, die Klarheit brennender Wälder zu entdecken oder die Schönheit eines Kornfeldes tief in der Dunkelheit eines 100 Jahre alten Gebäudes verstehen zu lernen.

Die zwölf zu erklimmenden Stockwerke des „hohen dunklen Turms“ sollen den Besucher:innen mit einem Drink so angenehm wie möglich gestaltet werden. Auf Hälfte der Strecke findet sich eine Bar, in der ein gratis Aufstiegs-Drink gereicht werden soll. Auf die höchsten Ebenen werden die Kunstinteressierten dann in kleinen Gruppen geführt. Alle anderen Räume können durch die Dunkelheit eigenständig erforscht werden. Damit jede:r genug Zeit und Raum für Sich und die Kunst hat, werden sich immer nur eine Hand voll Menschen gleichzeitig im Gebäude befinden.

Alle Kunstwerke sind bisher in Berlin ungesehen und haben ihre Premiere bei „The Dark Rooms Vertical“. Foto: The Dark Rooms Vertical

Die „12 Levels of Darkness“ ermöglichen es, die Rolle eines unsichtbaren Beobachters einzunehmen. Nur die Kunstwerke werden beleuchtet, ansonsten herrscht Dunkelheit. Diese Schwärze ist innerhalb der Ausstellung sehr vorteilhaft, die einnehmende Dunkelheit lässt die Sinne messerscharf werden und macht es quasi unmöglich, sich nicht einzig und allein auf die Kunst zu konzentrieren. Alle Werke sind in Berlin ungesehen, viele sind Premieren. Einige wurden speziell für das Gebäude erstellt. Die Ausstellung lebt daher nur für diesen einen Moment und ist nicht wiederholbar. „The Dark Rooms Vertical“ bietet düstere Atmosphäre inmitten der dunkelsten Monate in Berlin.

In der Dunkelheit sind die Sinne messerscharf, nur die Kunst wird beleuchtet. Foto: The Dark Rooms Vertical

„The Dark Rooms Vertical“ ist nicht die erste Kunstveranstaltung des Teams

Die beiden Ausstellungsmacher:innen Clara und Sven Sauer haben in den vergangenen sieben Jahren Kunstevents wie „Tulip Mania“ am Kurfürstendamm, „The Dark Rooms Exhibition“ oder das „LOST Art Festival“ veranstaltet. Laut den beiden steht hinter ihren Ausstellungen ein psychologischer Mechanismus, der die Besucher:innen dazu veranlassen soll, sich wieder stärker mit der Kunst zu beschäftigen. Nach der zweiten exklusiven „Himmel unter Berlin„-Veranstaltung im Sommer, bei der eine ausgewählte Gruppe die Möglichkeit hatte, in geheimen Katakomben unter Berlin spannende Kunstwerke zu betrachten, geht es im Januar mit der Ausstellungsreihe „The Dark Rooms Vertical“ weiter. Mit einem Fokus, der nur auf Kunst liegt.

Mit tipBerlin zu „The Dark Rooms Vertical“

Mit tipBerlin kommt ihr zu „The Dark Rooms Vertical“. Zwei Tickets pro Person könnt ihr unter diesem Link im Pre-Sale mit dem Code „tipberlindarkrooms“ kaufen. Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Die Eintrittskarten sind personalisiert, damit euch 48 Stunden vor Beginn der Ausstellung die bislang geheime Location mitgeteilt werden kann.