Gleich drei Ausstellungen im KW Institute for Contemporary Art beschäftigen sich mit Gender und Identität
Drei Ausstellungen in einem Haus. Das Sommerprogramm der Kunstwerke hat es in sich. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Gender und Identität, zwei Themen, die ja aktueller nicht sein könnten.
In der Halle im Erdgeschoss wartet eine raumgreifende Installation aus drei Videoarbeiten, beschriebenen Glasscheiben, Steinen der Künstlerin Anna Daučíková auf den Besucher. Das linke Video zeigt die Künstlerin im schwarzen Anzug beim Zerbrechen und Hantieren mit Glasplatten. Das zentrale Video führt hinab in ein Höhlensystem und doppelt so noch einmal den Gesamteindruck dieser Installation. Das dritte, rechts, zeigt einen Freund Daučíkovás, der mit Kleidern hantiert. Dazu die sich mit der LGBTQ Community beschäftigenden, in die Glasplatten geritzten Sätze, Gedichtzeilen, Statements, Einlassungen. Ein Spiel mit der eigenen Wahrnehmung als geschlechtliches Wesen, das „Dazwischensein“, wie Daučíková das nennt.
Neben den vielfältigen Assoziationen und Anspielungen durch das Höhlenmotiv – von Platon bis hin zum Abstieg ins Unterbewusste – kommt in der Arbeit „Expedition for Four Hands an Accompaniment“ fast alles vor, was das Werk dieser Künstlerin ausmacht: Körperlichkeit, performative Selbsterforschung, Glas. So verwundert es auch nicht, dass diese sozusagen zentrale Arbeit den End- und Ausgangspunkt für die erste institutionelle Einzelausstellung Daučíkovás anlässlich des Kunstpreises der Schering-Stiftung bildet. Ein wunderbarer Einblick in das Werk einer entdeckenswerten Körper-Forscherin.
Neben den vielfältigen Assoziationen und Anspielungen durch das Höhlenmotiv – von Platon bis hin zum Abstieg ins Unterbewusste – kommt in der Arbeit „Expedition for Four Hands an Accompaniment“ fast alles vor, was das Werk dieser Künstlerin ausmacht: Körperlichkeit, performative Selbsterforschung, Glas. So verwundert es auch nicht, dass diese sozusagen zentrale Arbeit den End- und Ausgangspunkt für die erste institutionelle Einzelausstellung Daučíkovás anlässlich des Kunstpreises der Schering-Stiftung bildet. Ein wunderbarer Einblick in das Werk einer entdeckenswerten Körper-Forscherin.
Ein Stockwerk drüber wird es mit „Image Bank“ spielerisch, wild, witzig und bunt. Ein Archiv auszustellen ist ja meist eine eher beschauliche und gerne mal langweilige Angelegenheit, in diesem Fall ist es ein echtes Fest. „Image Bank“, das ist ein Anfang der 70er-Jahre entstandenes Mail-Art-Projekt aus Kanada mit engen Verbindungen zu Fluxus, zu Robert Filiou und Ray Johnson. Neben der Mail Art gehört zu „Image Bank“ auch Babyland, ein weites Gelände nahe Vancouver, das zu einem künstlerischen Spiel- und Experimentierfeld wurde. Und dann ist da noch Mr. Peanut. Eine Erdnussverkleidung mit Zylinder, mit der Vincent Trasov, einer der Gründer von Image Bank, 1974 zur Wahl zum Bürgermeister von Vancouver antrat. Samt Empfehlungsschreiben von William S. Burroughs. Hat damals leider nicht geklappt mit dem Wahlsieg.
Als dritte Ausstellung zeigen die Kunstwerke „speed“ der Künstlerin Heike-Karin Föll. Ein Einblick in ein ganz eigenes, zeichnerisches Universum, das sich mithilfe digitaler Technik auf die Suche nach der Linie begibt.
Anna Daučìíková, Image Bank, Speed bis 18. August (Anna Daučíková) bzw. 01. September 2019 (Image Bank, Speed), Mittwoch bis Montag 11 bis 19 Uhr, Donnerstag 11 bis 21 Uhr, KW Institute for Contemporary Art, Auguststr. 69, Mitte