Die Spritze im Arm gehabt, nicht umgekippt – und jetzt erstmal Hunger? Berlins Impfzentren sind leider nicht alle zentral gelegen. Wir sagen euch trotzdem, welche Restaurants und Läden drumrum ihr ansteuern solltet. Und es ist eben doch Berlin: Es ist IMMER etwas Gutes in der Nähe.
Gute Restaurants bei den Impfzentren in Berlin: Bisschen Belohnung muss sein
Wir sind neidisch! Immer öfter hört man von Anreizen in den USA, um mehr Menschen gegen das Covid-19-Virus zu impfen: Freibier, Donuts oder sogar Geld! Und in Deutschland? Wir haben gerade Mal die Belohnung des „Nicht-Sterben-Müssens“. Oh, und wir dürfen wieder zum Karaoke-Singen, ohne uns gleich darüber Sorgen machen zu müssen, jemandes Großmutter anzustecken.
Doch das heißt nicht, dass das Impfen keinen Spaß machen kann. Die sechs offiziellen Berliner Impfzentren befinden sich allerdings nicht gerade vor der Haustür der meisten Menschen. Für die Glücklichen, die einen Termin in einem Impfzentrum in Berlin ergattern konnten, lohnt es sich, daraus einen Tagesausflug zu machen.
Die Orte und ihre Umgebungen sind oft nicht gerade Hotspots in Berlin und so lohnt es sich, die Gegenden etwas besser kennenzulernen. Bier schmeckt immer, vor allem nach der Impfung, mit dem Wissen, dass der Körper grade lebensrettende Spitzen-Proteine ausbildet. Wobei vielleicht besser das alkoholfreie, denn offiziell sollen wir nach dem Stich erstmal nicht Saufen. Wir wissen trotzdem, wo man in der Nähe der Impfzentren gut essen und trinken kann.
Glück gehabt: Arena Berlin
Wirkliches Glück: Nicht nur, dass ihr hier mit dem „guten Stoff“ BioNtech geimpft werdet, ihr befindet euch an dem zentralsten Impfzentrum in Berlin. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten für ein Dinner nach der Impfung. Gleich neben der Arena befindet sich der Biergarten Festsaal Kreuzberg, welcher noch nicht offen ist – doch der Freischwimmer auf der anderen Seite der Spree ist endlich wieder für Gäste bereit.
Auch das Birgit & Bier bietet, neben der eigenen Covid-Test-Station, wieder das ein oder andere Kaltgetränk am einem Freitagnachmittag vor Ort an. Ihr wollt nach der Impfung den Tag doch lieber entspannter mit Burger und Pommes verbringen? Im Karl-Kunger-Kiez befindet sich der vegane Burger-Laden Neue Republik Reger.Es wird eine unglaublich große Auswahl an veganen Burgern angeboten, vielleicht sogar die größte Auswahl der Stadt. Hier findet ihr alles: handgemachte Pattys aus Schwarzer Bohne, Seitan und noch viel mehr.
Ohne Flug zum Flughafen: Tempelhof Hangar 4
Wenn ihr hier geimpft werdet, seid ihr wohl oder übel „Ü60“. Der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm, warum als nicht schön früher in der Nähe zu Abend essen. Einmal über den Columbiadamm und rein in den Bergmannkiez: Hier befindet sich Peter Schlemihl – Die Terrasse wurde für Kartoffelsalat, Bulletten oder unglaublich leckere Käsespätzle geöffnet. An Freitagen solltet ihr in Richtung Norden, durch Kleingärten und Friedhof, bis ihr bei Two Trick Pony landet. Es ist ein britisch angehauchtes Café, welches sich von den sehr beliebten Sausage-Rolls verabschiedet hat, nun aber mindestens genauso leckere Brunch-Gerichte vor Ort anbietet. Eine Reservierung wird definitiv empfohlen.
Oder ihr bleibt gleich auf dem Tempelhofer Feld. Hier befindet sich der Luftgarten, die erste und bislang einzige gastronomische Einrichtung auf dem ehemaligen Flughafengelände. Es gibt BBQ und Schultheiß vom Fass. Prost, aufs Alter!
Amerika und Italien beim Erika-Hess-Eisstadion
Im Eisstadion gibt es die amerikanische Vakzine, also muss auch amerikanisch gefeiert werden: Leckere Cupcakes findet ihr bei Tigertörtchen, direkt gegenüber. Diese sind phantasievoll dekoriert und haben einen besonderen Geschmack. Hier gibt es alles vom erwarteten Brownie, über Schwarzwälder Kirsch, falschem Spagetti-Eis bis zu, ähm, Currywurst oder Guacamole. Weniger als zehn Cupcakes zu bestellen, wird schwierig. Einige Cupcakes werden mit Modellierspritzen dekoriert. Also kommt nicht nur in den eigenen Arm eine Spritze, sondern auch in den Cupcake: egal, ob Pina Colada, Mojito oder Lumumba.
Doch eher Lust auf deftiges Essen? Die Chausseestraße hat sich zum neapolitanischen Pizza-Strip verwandelt. Beginnend mit der vornehmen Pizzeria, dann in Richtung Süden zum super-italienischen Take-Away-Spot Nea Pizza 1889 und weiter in die Nähe zum Naturkundemuseum, zu einer neuen Filiale von W, welche bald öffnen wird.
Auch ohne Sputnik: Russisch und asiatisch beim Velodrom genießen
Hier gibt es Pfizer. Nicht Sputnik, dennoch sollte es euch nicht daran hindern, über die Straße zum tollen russischen Lebensmittelgeschäft Stolitschniy zu gehen. Auf dem Parkplatz gibt es gegrilltes Schwein von Sergey, dem „Schaschlik-Mann“. Im Laden findet ihr alles für ein ausgiebiges russisches Picknick: Vodka (oder Kvas), Schwarzbrot, Butter, geräucherte Sprotten und Kaviar, wenn es glamourös werden soll.
Wenn wir schon von gegrilltem Schweinefleisch in der Landsberger Allee sprechen, dann solltet ihr auch gleich die Möglichkeit ergreifen, mit der M8 zum DongXuan Center zu fahren. Weiterhin bietet Restaurant Duc Anh eine große Terrasse, auf welcher man leckere Nudel- und Reisgerichte genießen kann. Die Pho-Suppe empfehlen wir, wenn der Impfstoff zu sehr kickt.
Asiatische Küche in Charlottenburg: Messe Berlin
Hier seid ihr in Charlottenburg, jedoch leider nicht in dem spaßigen Bereich des West-Berliner Stadtteils. Uns erinnert das graue Ödland nur an trübe Flixbus-Reisen und Treffpunkte für Fahrgemeinschaften. Von hier sind es jedoch nur 20 Minuten Fußweg zum westlichen Ende der Kantstraße, wo Leckereien aller Art auf euch warten. Wenn ihr nicht genügend Energie für Udagawa, Lon Men oder einem Laden von Duc Ngo habt, dann aber auf jeden Fall für Co Do Hue, welches sich als letztes in die asiatischen Restaurants der Straße reiht.
Die Impfung feiert man nicht mit mittelmäßigen Sushi: Gönnt euch vietnamesische Spezialitäten, wie zum Beispiel banh it ram (Vietnamesische Mochi mit Garnelenfüllung, frittiertem Klebreis-Kloß und Frühlingszwiebeln) oder hen xao (Minimuscheln mit gebratenen Glasnudeln, Morcheln und Chili) – damit kann man auf Pfizer anstoßen.
Tegel Airport, hier is(s)t niemand
Alles geschlossen: vom Flughafen Tegel fliegt seit letztem Jahr auch niemand mehr in den Urlaub. Hier ist es oft sehr leer. Von einem Currywurst-Stand mit Fleisch und veganen Optionen war die Rede, welcher sich am Terminal C befinden sollte, doch bei unserem Besuch haben wir nichts entdeckt. Nicht einmal ein Stand an der Straße, welcher die auf die BioNtech-Impfung wartenden Menschen verköstigen könnte.
Auch die Situation an den umliegenden Plätzen – Jungfernheide, Jakob-Kaiser-Platz and Kurt-Schumacher-Platz – ist ähnlich schrecklich. Wir nahmen dann die Nähe zur U6 als Ausrede, um uns auf den Weg zu der heiß-diskutierten, neuen bosnischen Bäckerei Sarajevo in der Triftstraße zu machen. Beschämende 30 Minuten mit Bus und Bahn, doch für das Essen hat es sich gelohnt. Dennoch: Es muss doch in der Mitte von Reinickendorf gute Döner-Stände und Currywurst-Buden geben? Vielleicht entdecken wir ja bei der zweiten Spritze noch etwas Gutes. Wir halten euch auf dem Laufenden.
- Der Text erschien zuerst bei unserem englischen Schwester-Magazin Exberliner.
Noch mehr gutes Essen in Berlin
Getestet, genesen und geimpft: In Berlin macht die Außengastronomie endlich wieder auf. Wir kennen zwölf tolle Spots für Frühstück und Brunch in der Sonne. Zum Glück haben wir die Spree und viele Seen in Berlin. Es gibt Restaurants am Wasser, mit romantischen Ambiente. So richtig auf die Corona-Impfung anstoßen könnt ihr in Berlins schönsten Biergärten. Natürlich kennen wir auch Gartenrestaurants zum Lunchen und Brunchen in Berlin.