Der Bergmannkiez ist auf die Muschel gekommen. Moules Frites und Austern sind ohne Frage ideale Nervennahrung für die konzentrierte Kunstbetrachtung in der dort beheimateten Rekorder Galerie. Großartig begleitet von Naturwein.
Ein Bild und viel Naturwein: Wandgestaltung à la Rekorder Galerie
Anstatt die Wände vollzuhängen, beschränkt sich die Rekorder Galerie am Chamissoplatz im Bergmannkiez auf ein einziges Bild. Es ist ein Porträt von mehreren jungen Menschen, die nebeneinander auf Stühlen sitzen, in kräftigen Farben, in Hochglanz. Immerhin: Alle paar Monate wird das ausgestellte Bild durch ein neues ersetzt, denn die Rekorder Galerie möchte durchaus die Arbeit von verschiedenen zeitgenössischen Künstlern zeigen und sie so unterstützen.
Die freigebliebenen Wände aber bieten so Platz für eine großartige Auswahl an Naturweinen, darunter beispielsweise der Orange Wine Nature’s Calling Riesling von Jonas Bosch aus der Pfalz, der im Mund beinahe cremig ist und hervorragend zu Meeresfrüchten passt – die hier zufälligerweise den Hauptbestandteil der Karte ausmachen. Während die kalten Shrimps mit Aioli eher Geschmacksache sind, überzeugen die Miesmuscheln auf Anhieb und ihr Sud ist geschmacklich wunderbar ausbalanciert.
Der große Berg an dunklen, dünnen Pommes frites fällt auf in Sachen Salzigkeit und Röstaromen, ergänzt aber die milden Muscheln ausgezeichnet. Moules Frites, so nennt sich dieses belgische Gericht aus Miesmuscheln und Pommes.
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Dazu empfiehlt es sich, ein paar der Vorspeisen zu bestellen, angefangen natürlich bei zwei dicken Scheiben Sauerteigbrot von Albatross mit gesalzener Butter. Interessant ist auch die vegetarische Option aus bissfest gebratenen Pimientos de Padrón, dunkel gegrillter Zucchini und etwas geriebenem Pecorino, bei dem sich die Bitternoten schön mit der Süße der Zucchini abwechseln.
- Rekorder Galerie Chamissoplatz 4, Kreuzberg, Mi–Sa 17–22 Uhr, online
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