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Filmstarts der Woche: Von „Bullett Train“ mit Brad Pitt bis „Guglhupfgeschwader“

Die Filmstarts der Woche mit Brad Pitt, der mal wieder beweist, dass er großen Wert auf Hipness bei seinen Projekten legt: In „Bullett Train“ geht es um einen japanischen Superschnellzug, in dem zahlreiche Figuren sich gegenseitig abzumurksen versuchen, dies alles im Zeichen fernöstlicher Weltanschauung. Der „Bullett Train“ wird auf vielen Leinwänden starten, die meisten restlichen wird „Guglhupfgeschwader“ einnehmen, der neue Fall für den bayerischen Dorfpolizisten Eberhofer. Die Filmstarts der Woche im tipBerlin-Überblick

Bullet Train

„Bullet Train“ von David Leitch. Foto: Sony

THRILLER Gibt es Glück und Pech? Gibt es Schicksal? Führen Lebenswege auf mysteriöse Weise zusammen? Große Themen, die in David Leitchs hyberkinetischer Thriller-Komödie „Bullet Train“ zur Frage führen, wie realistisch es ist, dass sich tatsächlich ein Haufen Profikiller im Schnellzug von Tokyo nach Kyoto wiederfinden und sich bei rasender Fahrt im Bullet Train (so viel wie: Projektilzug) nicht nur mit vielen Bullets (das Wortspiel funktioniert leider nur auf englisch), sondern mit allerlei anderen Objekten den Garaus machen. Zugegebenermaßen ist Realismus nicht unbedingt die Erwartung, die man an die Verfilmung eines japanischen Unterhaltungsroman haben sollte, erst recht nicht, wenn David Leitch Regie führt. Er begann seine Hollywood-Karriere als Stuntdouble von Brad Pitt, und stieg dann zum Regisseur von stylischen Action-Filmen wie „John Wick“ und „Atomic Blonde“ auf. Hier inszeniert er ein selbstironisches Spiel mit Machofiguren und anderen Stereotypen, in dem attraktive Schauspieler betont lässig prügeln und morden.

Unverschämt jugendlich: Brad Pitt ist der Star in „Bullett Train“

Allen voran der immer noch unverschämt jugendlich wirkende Brad Pitt, der als Profikiller mit dem ungewöhnlichen Namen Ladybug/ Marienkäfer in einem Schnellzug landet. Eigentlich soll er diesmal nur einen Koffer stehlen, doch der Zufall – oder ist es das Schicksal? – hat anderes vorgesehen. Eine ganze Riege von Killern und anderen zwielichtigen Gestalten hat sich an Bord versammelt und versucht, das gegenseitige Umbringen zu überleben. Mit viel Lust an Absurdität ist das inszeniert, extrem bunt, brutal und vielen überraschenden Gastauftritten. Das Erstaunlichste ist jedoch, dass auf bisweilen gar nicht mal dumme Weise über die mysteriösen Wege des Daseins reflektiert wird und am Ende eindrucksvoll gezeigt wird, was Karma ist. Michael Meyns

USA 2022; 127 Min.; R: David Leitch; D:  Brad Pitt, Aaron Taylor-Johnson, Brian Tyree Henry; Kinostart: 4.8.

Warten auf Bojangles

„Warten auf Bojangles“ von Régis Roinsard. Foto: Studiocanal

DRAMA Wenn man Georges Fouquet (Romain Duris) zum ersten Mal sieht, schnorrt er sich als charmanter Hochstapler gerade durch die alkoholischen Getränke einer mondänen Party an der Mittelmeerküste und flunkert jedem, der es hören möchte, immer neue Versionen komplett erlogener Biographien vor. Camille (Virginie Efira) scheint eine ähnliche Lebenshaltung zu haben, immerhin ist sie von Georges und seiner blühenden Fantasie soweit angetan, dass sie seinem hartnäckigen Werben recht flott nachgibt: Man schwört sich ewige Liebe, und bald kommt ein Sohn auf die Welt.

Liebe, Lust, Fantasie und ein unbezähmbarer Freiheitsdrang – das klingt super, aber irgendwo muss die Geschichte ja einen Haken haben. Und sei es nur, dass auch mal jemand arbeiten gehen muss, um der Familie ein Dach über dem Kopf zu garantieren. Doch das fällt immer schwerer, zumal sich Camilles unkonventioneller Freiheitsdrang bald als eine manisch-depressive Störung erweist, die zusehends immer weiter in den Vordergrund rückt.

„Warten auf Bojangles“ ist eine Verfilmung des gleichnamigen Debütromans, mit dem Autor Olivier Bourdeaut 2016 einen veritablen Überraschungserfolg erzielte. Doch was in der Literatur funktionieren mag, der langsame Übergang von der Unbeschwertheit in die Sorgen um ein pathologisches Krankheitsbild, klappt im Kinofilm nicht so recht: Zu unversöhnlich stehen sich die beiden Teile gegenüber, die überdreht exzentrische, ein Loblied auf die Kraft der Fantasie singende Komödie und das deprimierende Melodrama, das genau dies als eine Geisteskrankheit „denunziert“. Macht nicht wirklich viel Spaß, trotz der guten Besetzung. Lars Penning

F/B 2022; 124 Min.; R: Régis Roinsard; D: Virginie Efira, Romain Duris, Grégory Gadebois; Kinostart: 4.8

Busters Welt

„Busters Welt“ von Martin Miehe-Renard. Foto: Kinostar

In Dänemark zählen die Kinder- und Jugendbücher von Bjarne Reuter zum nationalen Kulturgut, werden in Schulen gelesen und unterrichtet und immer wieder verfilmt. 1979 war es Bille August, der die Abenteuer des elfjährigen Buster verfilmte, nun hat sich Martin Miehe-Renard an eine Neuinterpretation gewagt, die zwar in der Gegenwart spielt, aber durch ihre Zeitlosigkeit besticht. Denn Buster ist kein gewöhnliches Kind, das Likes und Herzchen in den sozialen Medien hinterherrennt, sondern ein mit größter Fantasie ausgestatteter Junge, der sich nur manchmal in seinem Wolkenkuckucksheim verirrt.

Und nun sind Ferien, was für einen Jungen mit überbordender Fantasie ein Fest sein sollte. Doch Buster hat es nicht einfach, seine Schwester Ingeborg (Kerstin Jannerup Gjesing) hat Probleme beim Gehen, sein Vater (Magnus Millang) ist arbeitslos, so dass seine Mutter (Ibi Stoving) kaum Zeit hat. Wichtigster Kontakt in der Welt der Erwachsenen ist der Nachbar Herr Larsen (Henning Jensen), der Buster das Zaubern beibringt. Denn am Ende des Sommers findet ein Wettbewerb statt, bei dem Buster seine magischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und vor allem endlich einmal seinen großen Konkurrenten Simon Olaf besiegen will.

Und dann ist da noch das Mädchen Johanna, das in die Nachbarschaft gezogen ist und bei Buster ein seltsames, unbekanntes Gefühl im Magen verursacht. Im besten Sinne altmodisch erzählt Martin Miehe-Renard von Busters Abenteuern, inszeniert ruhig und bedächtig und verlässt sich ganz auf seine jungen Darsteller. Ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt „Busters Welt“ dadurch, aber gerade das macht den Charme dieses Kinderfilms aus. Michael Meyns

Dänemark 2021; 92 Min.; R: Martin Miehe-Renard; D: Manfred Weber Cortzen, Kerstin Jannerup Gjesing; Kinostart: 4.8.

Guglhupfgeschwader

„Guglhupfgeschwader“ von Ed Herzog. Foto: Constantin

KOMÖDIE Die achte Verfilmung eines Romans von Rita Falk um den bayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer und seine Großfamilie samt lokalem Anhang kreist um die Möglichkeiten des größeren Reichtums, der sich für viele Menschen auf dem Weg der Arbeitsamkeit nicht erreichen lässt. Bleiben als Möglichkeiten ein Lottogewinn oder etwas Kriminelles. Entsprechend entspinnt sich die Geschichte rund um den örtlichen Kiosk, in dem Lotto-Otto, der Sohn der Besitzerin Nicole, sich als spielsüchtig erweist, zudem hat er dubiose Verbindungen nach Tschechien, wobei sich später politisch korrekt herausstellt, dass der Grund allen Übels ein ehemaliger Kollege Eberhofers von der Polizeischule ist. Die Gründe für die Popularität der Serie werden routiniert ausgespielt, am Ende wird sogar gerappt. Nicht Gangster-Rap, vielleicht Stammtisch-Rap. Oder Bierschnauzen-Rap. Bert Rebhandl

Deutschland 2022; 97 Min.; R: Ed Herzog; D: Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Michael A. Grimm; Kinostart: 04. 08. 2022

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Ein Blick auf die Filmstarts der Vorwochen lohnt sich immer, schließlich bleiben die Filme immer kürzer im Kino präsent: hier haben wir die vergangene Woche mit „Moneyboys“. Zu dem nach wie vor laufenden Sissi-Film „Corsage“ haben wir mit der Regisseurin Marie Kreutzer gesprochen. Bei der Entscheidung, wo welchen Film zu schauen, hilft das tipBerlin-Kinoprogramm. Ihr wollt noch mehr? Dann schaut doch in unsere Kino-Rubrik!

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