Sehenswürdigkeiten

Berliner Unterwelten: Infos zu Tickets, Touren und Besuch

Wer sich für Berlins Untergrund interessiert, kommt an den Berliner Unterwelten nicht vorbei. Der Verein wurde in den 1970er-Jahren gegründet und kennt die Tunnel, Schächte und Bunker unter der Stadt wie ein zweites Zuhause. Was die Berliner Unterwelten genau bieten und was ihr für euren ersten Besuch unter Tage wissen müsst, erfahrt ihr hier.

Berliner Untewelten Licht am Ende des Tunnels: Eine der Führungen der Berliner Unterwelten e.V. führt durch den AEG-Versuchstunnel, die erste U-Bahn-Röhre Deutschlands, die im Jahr 1897 gebaut wurde.
Licht am Ende des Tunnels: Eine der Führungen der Berliner Unterwelten führt durch den AEG-Versuchstunnel, die erste U-Bahn-Röhre Deutschlands, die bereits 1897 gebaut wurde. Foto: Imago/Future Image

Unterwelten: Vergessene Bunkeranlagen und alte Fluchttunnel erkunden

Wissenswertes Der Verein Berliner Unterwelten existiert seit 1997 und hat sich der Erforschung und Dokumentation des Berliner Untergrundes verschrieben. Neben dem Unterwelten-Museum sind vor allem die Gruppenführungen des Vereins beliebt, die Interessierte unter die Oberfläche der historischen Stadt Berlin in eine geheimnisvolle Welt entführen. Die Touren des Vereins führen zum Beispiel in vergessene Bunkeranlagen und durch ehemalige DDR-Fluchttunnel, mittels derer Ost-Berliner:innen versuchten, nach Westberlin in die Freiheit zu fliehen. Ein weiteres Highlight im Programm der Berliner Unterwelten ist eine Führung durch den AEG-Versuchstunnel, den ersten U-Bahn-Tunnel Deutschlands, der schon 1897 gebaut wurde. Die Krise nutzte der Verein, um das Angebot auch auf digitaler Ebene umzusetzen. Die virtuellen Führungen finden jeweils über Zoom statt.

Kinder unter sieben Jahren können an den Führungen der Berliner Unterwelten leider nicht teilnehmen. Eine Ausnahme bildet die Reihe „Mama, was ist ein Bunker?“, die für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren konzipiert wurde. Vom Inhalt und Anspruch werden die regulären Führungen Jugendlichen ab der achten Klasse empfohlen.

Ausstellung im Unterwelten-Museum: Der Mythos der „Welthauptstadt Germania“

Das ständige Unterwelten-Museum des Vereins bietet eine Dauer- sowie wechselnde Sonderausstellungen, ist jedoch auch „nur“ im Rahmen einer Führung begehbar. Die Dauerausstellung trägt den Titel „Mythos Germania – Vision und Verbrechen“ und beleuchtet auf multimediale Weise die Architektur im Dritten Reich. Besucher:innen können Hitlers Hofarchitekten, Albert Speer, in die Karten schauen, um mehr über die Legenden und Klischees rund um die „Welthauptstadt Germania“ zu erfahren.

Die aktuelle Sonderausstellung „Kriegsbunker als Stadtdekoration – NS-Planungen für die Friedenszeit“ illustriert die Planung Speers für die Gestaltung Berlins nach dem angestrebten „Endsieg“ der Nazis. Die sogenannten Flaktürme, überirdische Bunkeranlagen, erhielten aufwendige Fassaden, damit man sie auch nach Kriegsende auf ästhetische Art und Weise ins Stadtbild integrieren konnte. Besucher:innen können originale Bauelemente anschauen und so in die Zeit des Baus zurückreisen. Nazi-Architektur in Berlin: Die baulichen Spuren des Dritten Reichs.

Berliner Unterwelten 1940 veranlasste Hitler persönlich den Bau sogenannter Flaktürme in Berlin: Unter meterdickem Beton fanden während eines Bombenangriffs tausende Zivilisten Schutz.
1940 veranlasste Hitler persönlich den Bau sogenannter Flaktürme in Berlin: Unter meterdickem Beton fanden während eines Bombenangriffs tausende Zivilisten Schutz. Foto: Imago/Zöllner

Fun Fact Mehr als 1000 bombensichere Schutzanlagen, sogenannte Bunker, wurden zwischen 1935 und 1945 in Berlin gebaut. Aber wer weiß schon, wo sich diese Bunker befinden? Mit der „Bunker Berlin“-App der Berliner Unterwelten lassen sich die unterirdischen Gewölbe lokalisieren und erkunden. Ohne selbst physisch vor Ort zu sein, erhalten Interessierte via App einen umfassenden Einblick in verschiedene Bunker, wie den ehemaligen Mutter-Kind-Bunker in Kreuzberg oder in den Luftschutzbunker unter dem Flakturm Humboldthain in Wedding.

Die Basisversion der App gibt es kostenlos im App-Store. Die bezahlte Version bietet noch intensivere Einblicke, vor allem in das Berliner Bunkerlabyrinth der nationalsozialistischen Führungsriege, zum Beispiel in den Führerbunker von Adolf Hitler und in den Goebbelsbunker. Durch beeindruckende Informationen und authentische Anekdoten von Historiker:innen und Zeitzeug:innen erwachen die mystischen Nazibunker wieder zum Leben.

Berliner Unterwelten Einblick in den Führerbunker von Adolf Hitler: Originale Briefe und Dokumente geben Aufschluss darüber, was in den letzten Tagen vor Hitlers Tod wirklich geschah.
Möglich mit Unterwelten: Einblick in den Führerbunker von Adolf Hitler: Originale Briefe und Dokumente geben Aufschluss darüber, was in den letzten Tagen vor Hitlers Tod wirklich geschah. Foto: Imago/IPON

Die „Berlin Bunker“-App ist in den Sprachen Deutsch, Englisch und Spanisch verfügbar. Wer alles Wichtige zum Berliner Führerbunker und Informationen zum Besuch des Originalschauplatzes sucht – hier findet ihr mehr Infos zum Führerbunker.

Wichtige Infos für den Besuch der Berliner Unterwelten

Öffnungszeiten Um eine Übersicht aller Touren der Berliner Unterwelten angezeigt zu bekommen, können Interessierte hier den Online-Kalender einsehen und direkt buchen. Wer sich für eine bestimmte interessiert, findet unter „Führungen“ auf der Webseite direkt die jeweiligen Termine und Treffpunkte. Das Unterwelten-Museum ist immer samstags zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass und Beginn der letzten Führung ist um 16 Uhr. Zwischen dem 20. und 24. Dezember und am 1. Januar eines jeden Jahres finden keine Führungen statt und das Museum bleibt geschlossen.

Preise Preis pro unterirdischer Führung 15 Euro, erm. 13 Euro, Eintritt in das Unterwelten-Museum 6 Euro, erm. 5 Euro

Anfahrt S+U Gesundbrunnen, S1, S2, S25, S26, S41+S42 (Ringbahn), U8, Bus 247

Berliner Unterwelten Im Rahmen einer Tour der Berliner Unterwelten können Interessierte einen originalen DDR-Fluchttunnel besichtigen, in dem Menschen von Ostberlin nach Westberlin flohen.
Im Rahmen einer Tour der Berliner Unterwelten können Interessierte einen originalen DDR-Fluchttunnel besichtigen, in dem Menschen von Ostberlin nach Westberlin flohen. Foto: Imago/epd

In der Nähe Unweit des Berliner Unterwelten-Museums befindet sich der beliebte Park Humboldthain, der sowohl schöne Pflanzen als auch historische Relikte bietet. Hier haben wir euch zudem eine Übersicht der populärsten Sehenswürdigkeiten in Wedding erstellt. Und wenn ihr den Bezirk lieber von der lockeren, authentischen Seite kennenlernen wollt: Diese 12 Ziele zeigen euch Wedding so, wie es ist.

  • Berliner Unterwelten e.V. Brunnenstraße 105, Eingang via Eingangshalle des U-Bahnhofs Gesundbrunnen (U8), Wedding, Tel. 030/49910517, www.berliner-unterwelten.de


Noch mehr erleben in Berlin

Auch diese unterirdischen Führung bringen euch an geheimnisvolle Orte und zeigen unerwartete Seiten der Stadt. Mehr Lust zu fahren als zu laufen? Diese Anbieter in Berlin verleihen günstig hochwertige Fahrräder. Und für ein kostenloses Naturspektakel: An diesen dunklen Orten in und um Berlin lässt sich besonders schön der Sternenhimmel beobachten.

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