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Neukölln

Syndikat öffnet wieder: Neue Räume für die linke Kneipe

Das Syndikat war der wichtigste linke Treffpunkt im Neuköllner Schillerkiez. 2020 war die Kneipe unter erbittertem Protest und mit riesigem Polizeiaufgebot geräumt worden, nun erwacht sie wieder: Am 20. Januar 2023 kehrt die Kneipe zurück, etwas weiter südlich, in den Räumen des ehemaligen Laika in der Emser Straße.

Das alte Syndikat in der Weisestraße.
Das alte Syndikat in der Weisestraße. Foto: Imago/Große

Künftig hat das neue Syndikat jeden Tag geöffnet

Ein legendärer und schmerzlich vermisster Bestandteil des Schillerkiezes kehrt zurück: das Syndikat. Am Freitag, den 20. Januar eröffnet die Kiezkneipe unweit ihres alten Standorts in den Räumen der ehemaligen Laika. Deren Betreiber hätten nach 15 Jahren keine Lust mehr gehabt, sagte Syndikat-Wirt Christian der „taz“. Ein Stück Laika bleibt aber über die Räumlichkeiten hinaus erhalten, denn ein Teil der Belegschaft bleibt laut Christian und arbeitet künftig mit dem vierköpfigen Syndikat-Team zusammen.

Der Wirt erwartet zwischen 50 und 500 Gästen zur Eröffnung am Freitagabend um 19 Uhr, die Resonanz auf die Wiedereröffnung sei im Kiez riesig gewesen. Danach soll die Kneipe in der Emser Straße 131 täglich ab 18 Uhr öffnen. Im Gegensatz zum alten Syndikat werde es im neuen einen großen Raucherraum geben und man werde wohl nicht mehr bis 9 Uhr morgens laut sein, sondern nur noch bis 5, sagt Christian der „taz“ weiter.

2020 wurde das alte Syndikat unter heftigem Protest geräumt

Das Team arbeite aber daran, dass das alte Syndikat auch in der Emser Straße 131 erkennbar sei. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit werde es auch wieder politische Veranstaltungen, Filmvorführungen und ähnliche Events geben, heißt es im „Tagesspiegel“.

Das Syndikat in seiner ursprünglichen Form war am 7. August 2020 unter heftigem Protest und mit einem riesigen Polizeiaufgebot geräumt worden. Mehr als 35 Jahre lang war die Kiezkneipe ein wichtiger linker Treffpunkt in Neukölln. Aber nicht nur das: Vielen Anwohner:innen galt das Syndikat als zweites Wohnzimmer und als Rückzugsort im Kiez. Entsprechend erfolgreich war die Mobilisierung und erbittert der Widerstand gegen das Ende des Syndikats.

Seit Januar 2019 hatte es keinen gültigen Mietvertrag mehr gegeben – der neue Eigentümer, die Unternehmensgruppe Pears, hatte den Vertrag nicht verlängert. Hinter Pears steht eine britische Milliardärsfamilie, die mindestens 3000 Wohnungen in Berlin besitzt. Die Räume des alten Syndikats in der Weisestraße stehen bis heute leer.


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