Essen & Trinken

Café Benjamine im Georg Kolbe Museum: Mit Liebe zum Detail

Mit dem Café Benjamine haben Jasmin Hein und Markus Mahla etwas geschafft, das in Berlin eigentlich schier unmöglich ist: Sie haben ein heimeliges, kulinarisch engagiertes Museumscafé geschaffen. Zu finden ist das Café Benjamine im Georg Kolbe Museum.

Ein Besuch im Café Benjamine lohnt nicht nur wegen der Erbsen-Stulle. Foto: Clemens Niedenthal

Café Benjamine: Jenseits von Automatenkaffee

Essen ist Kultur. Dem dürfte niemand widersprechen. Wahr ist aber auch, dass man im kulturellen Betrieb dieser Stadt ausnehmend schlecht essen kann. Theaterkantinen, Museumscafés – sie sind das natürliche Habitat der Tiefkühltorten, schwitzender Käsescheiben und des Automatenkaffees.

Auftritt Benjamine. Denn Jasmin Hein und Markus Mahla haben das Café im Georg Kolbe Museum nun nach dessen Ehefrau benannt. Was die beiden sonst noch neu gemacht haben? Vieles, inklusive einer denkmalgerechten Revitalisierung des beinahe bauhäuslichen Backsteingebäudes. Geblieben ist die nachbarschaftliche Wärme, die schon das Café K zu einem besonderen Ort im Westend und unter den Berliner Museumsgastronomien gemacht hatte.

Künftig arbeitet die kleine Küche ausschließlich mit Bio-Produkten. Oder holt das Gemüse und die Wildkräuter direkt vom Wochenmarkt. Es gibt viel Vegetarisches und Veganes – eine herrlich erbsige Stulle etwa, listig„Berliner Avocado“ genannt. Cannellini-Bohnen geben den Kalbsbouletten derweil einen mediterranen Twist und verweisen auf Georg Kolbes Liebe zum Tessin. Die Backwaren sind ehrlich, und ehrlich gut. Der Kaffee rinnt nussbraun aus der Siebträgermaschine.

Zukunftspläne mit Tradition

Pläne? Markus Mahla, der in Wien einer der Betreiber des nur mit offenem Feuer kochenden Dogenhofs ist, will das Café Benjamine auch als nachbarschaftliche (Natur-)Weinbar etablieren. Ein begehbarer Weinkeller ist geplant, in Georg Kolbes Garage. Und Jasmin Hein wird die Blumen ihrer Oma aus dem Wedding ins Westend bringen, dieser gehört die 125 Jahre alte Müllerstraßen-Institution Blumen Porz.

Und dann ist da ein goldenes Pissoir, das in einigen Wochen an eine Charlottenburger Lokalposse erinnern soll. Hatte sich die Eröffnung des Café Benjamine doch verzögert, weil CDU-Stadtrat Arne Herz die dortigen Unisex-Toiletten untersagt hatte. In Charlottenburg nämlich taugt Diversität noch zum Disput.

  • Café Benjamine Sensburger Allee 26, Charlottenburg, Sa+So 10–18 Uhr, ab 19. November wieder täglich geöffnet, Tel. 030/23 59 25 03, mehr Infos hier

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