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Neueröffnungen in Kreuzberg: Diese Restaurants sind 2023 neu

Womit soll man bei Kreuzberger Restaurants nur anfangen? Mit den guten Klassikern mit Top-Wasserlage wie dem Rutz Zollhaus oder lieber mit den Orten, an denen man sich richtig die Finger schmutzig machen kann, wie der Henne? Bei dem fleischlastig glücklich machendem Kumpel & Keule oder lieber bei dem Gastro-Pub St. Bart?

Dies und sehr vieles Gutes dazwischen würde schon weit mehr als eine kulinarische Lieblingsliste füllen. In den vergangenen Monaten haben in Kreuzberg aber zahlreiche Läden neu eröffnet und präsentieren sich erfreulich gelungen, sodass man fast schon von einem neuen Kreuzberg sprechen kann. Die besten Neueröffnungen in Kreuzberg zeigen wir hier.


Neueröffnungen in Kreuzberg: Ein zeitgenössisches südfranzösisches Bistro namens Mastan

Im Mastan gibt es allerhand französische Feinheiten. Foto: Florian Kroll

Mit dem Mastan hat Yann Mastantuono, früherer Küchenchef des „Aux Lyonnais – Alain Ducasse“, in Berlin sein eigenes zeitgenössisches Bistro mit südfranzösischer Küche eröffnet. Bio- und Naturweine – sehr fair kalkuliert – aus Frankreich, Deutschland und Österreich sind im Ausschank. Zu verkosten an der bestuhlten Bar, dazu Schinken vom baskischen Metzger Louis Ospital. Oder man nimmt an den weiß eingedeckten Tischen Platz, für die (vegetarische) Crèmesuppe aus geeisten Erbsen und sehr präsentem Ziegenfrischkäse, fürs Kalbstatar mit wilden Austern oder für die Caillette, eine herrlich intensive Leber-Boulette. Kurzum: Ein wunderbarer, gleichsam zeitgenössischer und auch herrlich zeitloser Ort.

  • Mastan Gneisenaustraße 67, Kreuzberg, Di–Do 18–22.30 Uhr, Fr+Sa 18–23 Uhr, Tel. 030/49 92 48 44, online

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Das vegetarisch-vegane Café Blumental

Offene Einrichtung, offene Küche: das Blumental. Foto: Alessa Flemming

Betrieben wird das undogmatische Lokal von einem Kollektiv aus befreundeten Gastronom:innen, Köch:innen, Konditor:innen und Designer:innen. Aus der offenen Küche kommen Herzhaftes wie
belegte Sauerteig-Stullen oder fermentiertes Gemüse, Pancakes, Kuchen und Törtchen. Großer Wert wird auf Nachhaltigkeit gelegt. Der Biomüll landet in der Kompostiermaschine, die daraus feinsten Humus macht, der wiederum für die Pflanzen des Cafés verwendet wird.

  • Blumental Engeldamm 64, Kreuzberg, tgl. 9–22 Uhr Uhr, online

Ember Roof Top: Kochen über offenem Feuer jetzt in Kreuzberg

Nur für kurze Zeit: Die Feuerküche vom Ember zieht in diesen Dachaufbau in Kreuzberg. Foto: Ember

Wir sind Fans vom Ember Open Fire Cooking. Nun grillt, räuchert und verkohlt Tobias Beck über den Dächern Kreuzbergs. Vor einer Glasskulptur des Berliner Architekten Hinrich Baller hat er auf einem Hinterhaus seine Grills aufgebaut, um dort zweimal in der Woche ein jeweils viergängiges Menü (68 Euro) über dem offenen Feuer zuzubereiten. Damit kann sich die Stadt über ein neues, richtiges Sommerlokal freuen.

Ein Interview mit Tobi Beck von Ember Open Fire Cooking lest ihr hier.

  • Ember Roof Top Wiener Straße 10, Kreuzberg, Do+Fr 18.30–23.30 Uhr, sowie ausgewählte Samstage, nur mit Reservierung, online

Neueröffnungen in Kreuzberg: Der doppelte Hans Richard im Richard Bistro

Kulinarisch spektakulär: das Richard Bistro in Neukölln. Foto: Vaan Erofeev

Wer schon mal eine der legendären Raclette-Partys im Michelin-besternten Restaurant Richard in Kreuzberg besucht hat, weiß: Hans Richard hat mehr als nur ein Faible für die gehobene Einfachheit. Also begeistert uns diese Idee: Am Anfang der Woche, und zum Sonntagsbraten, wird das Restaurant Richard zum Richard Bistro. Mit Lammschulter, Dörraprikosen und einem Entrecôte Café de Paris mit, ja, Pommes Frites. Für uns ist das Richard Bistro das ziemlich beste Wirtshaus.

  • Richard Bistro im Restaurant Richard, Köpenicker Straße 174, Kreuzberg, So 12.30–20.30 Uhr, Mo–Mi 18–23 Uhr (Sommerpause bis 19.8.), Tel. 030/49 20 72 44, online

Kulinarische Jerusalem-Berlin-Brücke im Berta

Im Berta gibt es eine konservative, aber hochwertige Weinauswahl. Foto: Joerg Lehmann

Assaf Granit, der in Jerusalem, Paris und London bereits gefeierte (Sterne-)Restaurants betreibt, beschert Berlin seit einiger Zeit, aber immer noch aufregend ins Jetzt reichend, mit dem Berta gegenüber dem Martin-Gropius-Bau in Kreuzberg eines der jüngsten Levante-Restaurants. Mit einer eigens interpretierten israelisch-mediterranen Küche mit nordafrikanischen, jemenitischen und osteuropäischen Einflüssen, die eine kulinarischen Brücke von Jerusalem nach Berlin bauen. Und das
Berta ist Metropole durch und durch. Das Interieur vereint zeitgeistigen Industrie-Chic und Kerzenschein-Gemütlichkeit an marmornen Bistro-Tischen. Aus der offenen Küche kommen ziemlich gleichwertige Vor- und Hauptspeisen, etwa Jerusalem-Bagels mit Rote-Bete-Meerrettich-Aioli, Bernsteinmakrelen-Sashimis oder sehr cremige Jerusalemer Fischsuppe. Dazu eine vielleicht konservative, aber hochwertige Weinauswahl.

  • Berta Im Precise Hotel (separater Eingang), Stresemannstraße 99, Kreuzberg, tgl. 18–23 Uhr, Lunch Di–Sa 11.30–14.30 Uhr, Tel. 0162/886 18 27, online

Neueröffnungen in Kreuzberg: Nun auch ein Frühstück 3000 in Kreuzberg

Fine Dining zum Frühstück? Geht, nämlich im Frühstück 3000. Foto: Manu Beccera

Zeitgenössisches Fine Dining schon zum Frühstück, das hat das Frühstück 3000 in der Schöneberger Bülowstraße etabliert. Seit Mitte Juni gibt es das auch in Kreuzberg. Dann eröffnet die von morgens bis nachmittags geöffnete Frühstücks-Location eine Dependance. Mit gleichen Öffnungszeiten, gleicher
Sitzplatzanzahl und gleicher Karte. Mit Rindertatar Asia-Style, Erbsenkrapfen, frittierter Pizza und Bananenbrot. Zu alledem – wenn man sich denn bereits bereit dafür fühlt – auch sehr gute und sehr frische korrespondierende Drinks. Garantiert einer der besten Orte zum Frühstücken in Berlin.

  • Frühstück 3000 Kreuzberg im Metropolenhaus, Markgrafenstraße 88, Kreuzberg, Tel. 030/ 43 66 66 59, online

Japanische Onigiri im Tokyo Gohan

Im Graefekiez füllt Akiyasu Tsuchiya Onigiri, die dreieckigen japanischen Algenblatt-Reisbällchen, bis zum Maximum. Neben den Klassikern mit gekochtem Lachs – einfach und köstlich – oder Thunfisch und Mayo bietet das Tokyo Gokan auch viele vegane Füllungen an. Avocado etwa oder Onigiri mit eingelegtem Rettich und Yukari, einem Reisgewürz aus salzig eingelegten Blättern der Perilla-Pflanze. Zum Lunch werden die Onigiri mit Karaage (knusprig frittiertem Hühnchen), Edamame und
eingelegtem Rettich in einer Bento-Box drapiert.

  • Tokyo Gohan in der Daheim Manufaktur, Dieffenbachstraße 68, Kreuzberg, Mi–Fr 11.30–14.30 + 17.30–21 Uhr, Sa 12–20.30 Uhr, online

Neudeutung der Berliner Küche im Lausebengel

Im Lausebengel wird die Berliner Küche neu gedeutet. Foto: Augusta Leigh

Im Graefekiez hängt jetzt ein Lausebengel ab, eine Kiezkneipe mit kulinarisch-sozialen Abendgestaltung. Das Konzept kommt dabei (unter anderen) vom umtriebigen Gastro-Quereinsteiger Kristof Mulack, der sich mit dem Neuköllner Tisk ja schon mal an einer Neudeutung der Berliner Küche versucht hat. Im Lausebengel schickt die Küche nun zeitgenössische Varianten von Currywurst, Fischstäbchen mit Erbsen und Kartoffelpüree oder „Jurkensalat“ sowie Flammkuchen, letzteren mit Rote Bete und Ziegenkäse oder auch mit Blutwurst und Sauerkraut . Dazu trinkt man: Bier. Am Wochendene: Brunch. Der Lausebengel gehört zu den besten Speisekneipen Berlins.

  • Lausebengel Grimmstraße 21, Kreuzberg, Di–Fr 17–22 Uhr, Sa 10–22 Uhr, So 10–15 Uhr, Tel. 030/22 47 43 91, Facebook

Neueröffnungen in Kreuzberg: Fokussierte Produktküche im St. Bart

Die Produktküche im St. Bart fokussiert sich auf wenige Komponenten. Foto: Katharina Woll

Frittierter Rosenkohl, zitronig gedippt. Fried Chicken von Brandenburger Freilandhühnern. Saftig, fleischig und mit einer perfekten Panade. Danach eine Pavlova – das wunderbare St. Bart steht für eine auf wenige Komponenten fokussierte Produktküche, viele kleine Teller, Fine Dining mit Fettfingern. Bier vom Fass gibt’s für 2,50 Euro. Und die herausragend zusammengestellten Weine – exemplarisch seien der Franke Stefan Vetter und Horst Hummel, Wilmersdorfer mit Weinbergen in Ungarn, genannt – sind fair kalkuliert. Im St. Bart kann man sich einen sehr zeitgenössische Weingeschmack lustvoll leisten.

  • St. Bart Graefestraße 71, Kreuzberg, Mo, Do–Sa ab 18 Uhr, So ab 16 Uhr, Tel. 030/40 75 11 75, online

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Alle aktuellen News und Empfehlungen aus der Berliner Gastro-Welt gibt es in der Rubrik Essen und Trinken. Immer noch hungrig in Berlin? Mit der Berlin Food App von tipBerlin ist das passende Restaurant schnell gefunden. Und in unserer Speisekarte 2023, dem Gastro-Guide für Berlin, findet ihr, was Herz und Magen begehren.

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