Im tipBerlin-Ranking lest ihr, welche Filme am 20. August 2020 in den Kinos anlaufen. Ein herausragender deutscher Psychothriller ist diese Woche der Spitzentitel: „Exil“ von Visar Moreno; dazu startet die spanische schwarze Komödie „Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden“ und das Künstlerporträt „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ von Bettina Böhler. Hier sind die Filmstarts der Woche.
„Exil“ von Visar Moreno
Psychothriller Irgendwer terrorisiert den gebürtigen Kosovo-Albaner Xhafer (Mišel Matičević), der sich langsam in einen Verfolgungswahn hineinsteigert. Regisseur Visar Morina findet für den inneren Zustand seiner Hauptfigur die passenden klaustrophobischen Bilder: düsteres Haus, noch düsterere Büroräume. Brillant: Mišel Matičević als zutiefst verunsicherter Mann. MS
D/B/RKS 2020, 121 Min., R: Visar Morina, D: Mišel Matičević , Sandra Hüller, Rainer Bock, Thomas Mraz; Kinostart: 20. 8. 2020
Den herausragenden Thriller „Exil“ besprechen wir hier.
„Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ von Bettina Böhler
Christoph Schlingensief war Filmemacher, Theaterregisseur, Aktionskünstler, Fernsehstar. Nun ist er schon zehn Jahre tot. Bettina Böhlers Porträtfilm durchmisst linear alle Stationen auf Schlingensiefs Weg, bis zu seiner „Parsifal“-Inszenierung in Bayreuth, mit der er seine Krebserkrankung in Zusammenhang brachte. Man sieht viele Ausschnitte aus dem Werk, dazu teils sehr private Familienszenen, und immer wieder dazwischen Schlingensief, wie er sich selbst kommentiert – häufig in seinen legendären Gesprächen mit Alexander Kluge. Materialreich und interessant. BR
D 2020; 120 Min.; R: Bettina Böhler; Kinostart: 20. 8. 2020
Hier die tip-Filmkritik zu „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“.
„Die obskursen Geschichten eines Zugreisenden“ von Aritz Moreno
Spanische Groteske um die bizarren Geschichten eines Psychiaters, der eine mitreisende Verlegerin im Zug unterhält. Oder ist er etwa gar kein Arzt? In absurden Wendungen erzählt der Film selbstreferenziell über das eigene Erzählen, das Verhältnis von Realität und medialer Realität. LP
ESP/F 2019; 106 Min.; R: Aritz Moreno; D: Pilar Castro, Ernesto Alterio, Luis Tosar; Kinostart: 20. 8. 2020
Die ausführliche tip-Filmkritik zu „Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden“ lest ihr hier.
Mehr Kino in Berlin
Weiterhin im Kino: Die Filmstarts der Woche vom 13. August; Das Jugenddrama „Kokon“ von Leonie Krippendorf ist der vielleicht schönste Berlin-Film seit langer Zeit; „Il Traditore“ erzählt von der Mafia als Lebensweg; Sally Potters „Wege des Lebens“ geht feinsinnig und anrührend mit dem Thema Demenz um. Die Filmstarts vom 6. August findet ihr hier; welche Filme in den Freiluftkinos laufen, sagen wir euch täglich hier.