Architektur

12 sehenswerte Kirchen in Berlin von mittelalterlich bis modern

In Berlin gibt es viele sehenswerte Kirchen, die Sakralbauten finden sich in allen Bezirken. Manche erinnern noch an den mittelalterlichen Ursprung der Kieze, andere sind preußische Monumentalbauten. Berlin ist dabei anders als andere Weltstädte. Die Kirchen hier sind keine alles überragenden Kathedralen. Aber sie erzählen viel von der Geschichte der Stadt. Und ob man nun selten besuchte Gegenden für sich entdeckt oder Mitte neu betrachtet: Für Erkundungstouren lohnen sich unsere Tipps ebenfalls. 12 Exkursionen zu Berliner Kirchen.


Berliner Dom

Evangelische Kirche und dynastische Grabstätte: der Berliner Dom. Foto: Imago/Westend61

Einen Dom auf der Spreeinsel in Mitte gibt es in Berlin seit bald 500 Jahren. Der erste Dom, eine wenig prunkvolle Konstruktion aus Backstein, entstand 1536. Es folgte der zweite Dom um 1747. Friedrich II. ließ das Gotteshaus im Barockstil errichten. Der heutige Dom wurde im Auftrag von Wilhelm II. nach den Plänen des Architekten Julius Carl Raschdorff im Jahre 1894 gebaut. Sehr empfehlenswert sind die Orgelkonzerte. Mehr über den Berliner Dom und zum Besuch findet ihr hier.

  • Berliner Dom Am Lustgarten, Mitte

St. Annen-Kirche

Kirchen in Berlin: St. Annen-Kirche in Dahlem.
St. Annen-Kirche in Dahlem. Foto: Imago/Günter Schneider

Die Geschichte der idyllisch gelegenen St. Annen-Kirche in Dahlem reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Anfangs war es eine Holzkonstruktion. Das heute bestehende, aus Feldsteinen und Ziegeln errichtete Gotteshaus ist dennoch das älteste Gebäude in Dahlem und Umgebung. Wie bei sehr alten Kirchen so üblich, wurde der gotische Bau immer wieder beschädigt, umgebaut, restauriert und erweitert. Sehenswert ist die moderne Kreuzigungsplastik des Berliner Bildhauers Bernhard Heiliger.

  • St. Annen-Kirche Königin-Luise-Straße 55, Dahlem

Französischer Dom

Kirchen in Berlin: Französischer Dom am Gendarmenmarkt
Französischer Dom am Gendarmenmarkt. Foto: Imago/image broker/Valentin Wolf

Der Französische Dom mit dem markanten Kuppelturm entstand um 1785. Auch hier stand Friedrich II. als Bauherr hinter dem Vorhaben und Carl von Gontard entwarf den Bau ebenfalls im Barockstil. Interessanterweise wurde der Dom direkt neben der Französischen Friedrichstadtkirche gebaut. Beides zeugt vom Einfluss der Hugenotten auf die Hauptstadt Preußens. Nicht der einzige Grund, den Gendarmenmarkt zu besuchen.

  • Französischer Dom Gendarmenmarkt 5, Mitte

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Kirchen in Berlin: Erstmals seit vielen Jahren ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ohne Gerüst zu sehen.
Erstmals seit vielen Jahren ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ohne Gerüst zu sehen. Foto: Imago/epd-bild/Rolf Zöllner

Die berühmteste Kirche West-Berlins wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Wilhelm II. in Erinnerung an dessen Großvater Wilhelm I., nach den Plänen des Architekten Franz Schwechten erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt, aber nicht restauriert, sondern als Ruine zum Mahnmal umfunktioniert. Der Architekt Egon Eiermann hat in den frühen 1960er-Jahren die oktagonale modernistische Kirche und den Glockenturm um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gebaut.

  • Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Breitscheidplatz, Charlottenburg

Friedrichswerdersche Kirche

Ein Schinkel-Meisterwerk: die Friedrichswerdersche Kirche am Werderschen Markt. Foto: Imago/Hohlfeld

Hier spürt man Preußens Geschichte. Kronprinz Friedrich Wilhelm ließ seinen Stararchitekten Karl Friedrich Schinkel gehaltenen Kirchenbau um 1830 im Herzen Berlins errichten. Das wichtige Beispiel für neugotische Architektur in Berlin war seinerzeit der erste große Ziegelbau in Berlin seit dem Mittelalter. Im Krieg wurde die Friedrichwerdersche Kirche stark beschädigt. Es folgten lange Renovierungsarbeiten und Schließungen. Seit Anfang 2020 ist sie wieder eröffnet.

  • Friedrichswerdersche Kirche Werderscher Markt, Mitte

Alte Nazarethkirche

Kirchen in Berlin: Alte Nazarethkirche am Leopoldplatz.
Alte Nazarethkirche am Leopoldplatz. Foto: Imago/Schöning

Auch die kleine und auf den ersten Blick wenig spektakuläre Alte Nazarethkirche am Leopoldplatz in Wedding wurde von Schinkel entworfen. Sie gehört damit zu den vier Vorstadtkirchen Schinkels, die weiteren sind die Elisabethkirche in Mitte, die Johanniskirche in Moabit und die Paulskirche am Gesundbrunnen. Eingeweiht wurde der von der italienischen Romantik inspirierte Ziegelbau im Jahre 1835. Noch mehr Schinkel-Bauten in Berlin seht ihr hier.

  • Alte Nazarethkirche Leopoldplatz, Wedding

St. Matthäi-Kirche

St. Matthäi-Kirche, evangelischer Kirchenbau mitten im Kulturforum. Foto: Imago/Joko

Ein dreischiffiger Kirchenbau im Stil der oberitalienischen Romantik. Die St. Matthäi-Kirche steht seit 1846 am Rande des Großen Tiergartens. Heute ist sie in bester Nachbarschaft, inmitten des Kulturforums zwischen Neuer Nationalgalerie und Philharmonie. In der Kirche sind mehrere bedeutende Kunstwerke zu sehen, etwa ein Kruzifix von Gerhard Schreiter und eine Skulptur von Vadim Sidur.

  • St. Matthäi-Kirche Matthäikirchplatz, Tiergarten

Kirche am Südstern

Kirchen in Berlin: Kirche am Südstern in Kreuzberg.
Kirche am Südstern in Kreuzberg. Foto: Imago/Schöning

Auf eine Verkehrsinsel gelegen, ragt die Kirche am Südstern monumental in den Himmel. Die evangelische Garnisonskirche im Neugotischen Stil wurde Ende des 19. Jahrhunderts unweit der Hasenheide gebaut. Heute gehört sie dem Christlichen Zentrum, einer Vereinigung christlicher Freikirchen im deutschsprachigem Raum.

  • Kirche am Südstern Südstern, Kreuzberg

Alte Pfarrkirche

Alte Pfarrkirche Zu den Vier Evangelisten in Pankow.
Alte Pfarrkirche „Zu den Vier Evangelisten“ in Pankow. Foto: Imago/Schöning

Pankow ist geschichtlich seit knapp 800 Jahren beurkundet. Natürlich hatte das Dorf auch stets eine Kirche. Die Alte Pfarrkirche, wie man sie heute sehen kann, ist ein neugotischer Bau aus dem 19. Jahrhundert. In den 1980er-Jahren organisierte sich um die Alte Pfarrkirche der „Friedenskreis Pankow“, der Teil der oppositionellen Bewegung in der DDR war.

  • Alte Pfarrkirche Breite Str. 37, Pankow

Zionskirche

Blick auf die imposante Zionskirche. Foto: Imago/Christian Thiel

1873 wurde der neoromantische Bau eingeweiht. Seitdem war die Geschichte der Zinskirche stets bewegt. So war sie etwa die Wirkungsstätte des Pastors und wichtigsten Vertreters der Bekennenden Kirche während der Nazizeit, Dietrich Bonhoeffer. In der DDR-Zeit spielte sie wiederum eine wichtige Rolle für die oppositionelle Umwelt- und Bürgerrechtsbewegung. Jetzt laden die Cafés drumherum zum Verweilen ein, und gelegentlich sind in der Zinskirche auch Konzerte und Ausstellungen zu erleben.

  • Zionskirche Zionskirchplatz, Mitte

Taborkirche

Kirchen in Berlin: Taborkirche in Wilhelmshagen
Taborkirche in Wilhelmshagen. Foto: Imago/Steinach

Der denkmalgeschützte Kirchenbau wurde 1911 eingeweiht und ist einen Ausflug ins entlegene Rahnsdorf durchaus wert. Die Architektur vereint Anleihen aus der Moderne und dem Jugendstil und kombiniert diese mit traditioneller Bauweise von Dorfkirchen. Umgeben ist die beschaulich gelegene Taborkirche von einem Park und Villen.

  • Taborkirche Schönblicker Straße 48, Wilhelmshagen

St. Hedwigs-Kathedrale

St. Hedwigs Kathedrale am Bebelplatz.
St. Hedwigs Kathedrale am Bebelplatz. Foto: Imago/POP-EYE/Christian Behring

Ganze 140 Jahre währte der Bau, von 1747 bis 1887 brauchte man, bis die Bischofskirche des Erzbistums Berlin fertiggestellt wurde. Dagegen muteten die Verzögerungen beim BER fast lachhaft an. Der Architekt von Knobelsdorff orientierte sich am römischen Pantheon, die Innenräume wurden allerdings immer wieder neu gestaltet. In Zeiten der Weimarer Republik bediente man sich sogar expressionistischer Motive. Im Krieg wurde die Kathedrale stark beschädigt und um 1963 im Stil der Nachkriegsmoderne wiederhergestellt.

Achtung: Die Sankt Hedwigs-Kathedrale ist bis auf Weiteres geschlossen. Derzeit wird die Kuppel saniert und die Umgestaltung des Innenraums vorbereitet. 

  • St. Hedwigs-Kathedrale Bebelplatz, Mitte

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