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China in Berlin: Gärten, Restaurants und Pandas

So viel China steckt in Berlin! Wir präsentieren 12 Orte, Geschichten und Aktivitäten, die die Kultur, Tradition und Gegenwart des bevölkerungsreichsten Landes der Welt auch an der Spree erfahrbar machen. Ob ein Tai-Chi-Kurs, ein gutes chinesisches Restaurant oder ein Spaziergang zu den Berliner Pandas oder in die Gärten der Welt, mehr China in Berlin findet Ihr nicht!


Botschaft der Volksrepublik China

Die Botschaft der Volksrepublik China in Berlin-Mitte. Foto: Imago/Shotshop

Die chinesische Botschaft in Berlin sieht aus wie eine Weltraumstation aus den 1980er-Jahren, die irgendwie am Spreeufer gelandet ist und da nun bleiben muss. Verspiegelte Fenster, silbrig-weiße Außenfassade und die rote Fahne vereinen sich zu einem dystopischen Bild wie aus einem Science-Fiction-Film. Manchmal stehen einzelne Anhänger von Falun Gong vor dem Bau und üben sich im schweigenden Protest. Der Bau wurde noch zu DDR-Zeiten als Kongresszentrum geplant und nach der Wende von China gekauft. Man setzte einen traditionellen Wächterlöwen ans Tor, umzäunte das Areal und 1999 zogen die chinesischen Diplomaten ein.

  • Botschaft der Volksrepublik China Brückenstraße 10, Mitte

Chinesischer Musikpavillon im Zoo Berlin

Chinesischer Musikpavillon im Zoologischen Garten Berlins. Foto: Imago/Norbert Schmidt

Der Zoo Berlin hat mal ganz klein angefangen — dafür aber als erster Deutschlands und als einer der ersten weltweit. Begründer des Zoos waren König Friedrich Wilhelm der Dritte von Preußen und seine Frau. Die beiden legten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Menagerie — Menagerien waren so etwas wie die Vorläufer von Zoos — auf der Pfaueninsel an. Auch die Begeisterung für die chinesische Kultur, die sich in Europa des 19. Jahrhunderts ausgebreitet hat, findet im Berliner Zoo einen Widerhall. So errichteten 1899 die Berliner Architekten den chinesischen Musikpavillon im Zoologischen Garten.

  • Zoo Berlin Hardenbergplatz 8, Charlottenburg

Chinesische Galerie im Schloss Charlottenburg

Chinesische Galerie im Schloss Charlottenburg. Foto: Imago/Imagebroker

Schon am Ende des 17. Jahrhunderts orientierte sich die europäische Kunst an China. Ob Porzellanarbeiten, Möbel, Keramik, Textilgestaltung oder Illustration, die Ästhetik aus dem Reich der Mitte prägte die Ausstattung von Gutshäusern, Palästen und vornehmen Stadtwohnungen. Im 18. Jahrhundert erreichte die „Chinoiserie“ ihren Höhepunkt, wofür die chinesische Galerie im Schloss Charlottenburg ein gutes Beispiel ist.

  • Schloss Charlottenburg Spandauer Damm 10-22, Charlottenburg

Chinesisches Kulturzentrum

Chinesisches Kulturzentrum in Tiergarten. Foto: Imago/Steinach

Wer sich von offizieller, sprich staatlicher Seite über China informieren will, ist im Chinesischen Kulturzentrum an der richtigen Adresse. Die Institution bietet neben regelmäßigen Veranstaltungen, etwa Kinderfilmvorführungen, Vorträgen und Diskussionen auch Sprachkurse an. Zudem gibt es eine Bibliothek mit Lesesaal und Kurse zu Themen wie Kochkunst, Kalligraphie und dem traditionellen chinesischen Musikinstrument Guzheng.

  • Chinesisches Kulturzentrum Berlin Klingelhöferstraße 21, Tiergarten, mehr Informationen zu dem Angebot findet ihr hier.

Ai Weiwei

Der chinesische Aktionskünstler Ai Weiwei und sein Sohn Ai Lao in Berlin, 2015. Foto: Imago/epd
Der chinesische Aktionskünstler Ai Weiwei und sein Sohn Ai Lao in Berlin, 2015. Foto: Imago/epd

Das Verhältnis zwischen dem weltberühmten chinesischen Konzeptkünstler, Dissidenten, Aktivisten und Professor Ai Weiwei reicht bis ins Jahr 2010 zurück. Ende April 2011 gelang in enger Zusammenarbeit mit der Einstein Stiftung Berlin und mithilfe des UdK-Professors Olafur Eliasson, Ai Weiwei nur wenige Tage nach seiner Inhaftierung eine Gastprofessur der Einstein Stiftung Berlin an der UdK Berlin anzubieten. Diese nahm er schon bald an. Er blieb mehrere Jahre in der Stadt, unterhielt neben seine Lehrtätigkeit ein Atelier in Prenzlauer Berg, tauchte mal mit seiner Entourage und mal mit der Familie in Restaurants auf und sorgte mit Kunstprojekten aber auch abfälligen Bemerkungen über seine temporäre Wahlheimat für Schlagzeilen. Nicht alle waren mit Ai Weiwei als charismatischer Star des Kunstbetriebs einverstanden.


Chinesischer Garten in den Gärten der Welt

Chinesischer Garten in den Gärten der Welt in Marzahn. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Wer China in Berlin wirklich mal erleben will, sollte sich nach Marzahn aufmachen. In den Gärten der Welt findet man eine Vielzahl an Themen- und Wassergärten sowie Kunst und tolle Architektur. Bei einem Parkbesuch können verschiedenste Grünanlagen mit thematischer Gestaltung bestaunt werden. Neben dem orientalischen, koreanischen und jüdischen Garten, sticht vor allem der chinesische Garten mit den angelegten Teichen, Pavillons, Brücken und Pagoden hervor.

  • Gärten der Welt Marzahn, Eingänge: Haupteingang am Blumberger Damm 44, Marzahn; Eingang Kienbergpark(Seilbahn-Station) Hellersdorfer Str. 147, Marzahn, Eingang Nord, Eisenacher Str. 99, Tel. 030/700 90 67 20, weitere Informationen hier

China Pfanne

Ein Imbiss in Reinickendorf macht Werbung für die China Pfanne. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Ein Imbiss in Reinickendorf macht Werbung für die China Pfanne. Foto: Imago/Jürgen Ritter

China ist für viele Dinge berühmt. Die chinesische Mauer, Bambuswälder, Billigmode, einen laxen Umgang mit Menschenrechten und die China-Pfanne. Die Fast-Food-Antwort findiger Imbissbetreiber auf Döner, Hamburger und Currywurst. Für ein paar Euro mischen die Schnellköche Nudeln, Schweinefleisch, Ingwer, Chinakohl und Süß-Sauer-Sauce zusammen, packen das Ganze in die Pappschachtel, fertig ist das „China to go“-Gericht. Manche dieser Pfannen-Spezialitäten sind nahrhaft, lecker und gut zubereitet, andere, nun ja, weniger.

  • Gibt es in verschiedener Qualität beim Asia Imbiss um die Ecke

Die Berliner Pandas

Der Panda Meng Meng im Zoo Berlin. Foto: Imago/Xinhua
Der Panda Meng Meng im Zoo Berlin. Foto: Imago/Xinhua

Schon in den 1980er-Jahren hatte der Zoo Berlin ein Panda-Pärchen und die schwarzweißen Bären waren auch damals eine Sensation. Das beiden hießen Bao-Bao und Tien-Tien. Die seltenen Tiere waren ein Geschenk der chinesischen Regierung an Bundeskanzler Helmut Schmidt. Bao-Bao lebte bis 2012 im Zoo Berlin, allein, denn Tien-Tien starb bereits 1984 an einer Virusinfektion. Berlin hat auch heute wieder seine Pandas, nicht nur das aus China importierte Pärchen Meng Meng (Foto) und Jiao Qing sondern auch zwei in Berlin geborene und zuckersüße Pandababys, die man hier flott Pit und Paule taufte. Sie sind die neuen Superstars des Zoos.


Good Friends in der Kantstraße

Ein Klassiker unter den China-Restaurants in Berlin, das Good Friends in der Kantstraße. Foto: Imago/F. Anthea Schaap
Ein Klassiker unter den China-Restaurants in Berlin, das Good Friends in der Kantstraße. Foto: Imago/F. Anthea Schaap

Ein erstes Indiz sind die vielen Chines:innen unter den Gästen. Die Küche im Good Friends versteckt sich nicht und steht daher innerhalb der chinesischen Community hoch im Kurs. Vieles stammt aus der Kanton-Küche – vor allem die hier tatsächlich süß-sauer abgeschmeckten Fleisch- und Fischgerichte. Übrigens: genau gegenüber hat die Charlottenburger Restaurantlegende einen zweiten Ableger eröffnet, das „Good Friends too“, mit einem Fokus auf Gegrilltes aus der chinesischen Küche.

  • Good Friends Kantstraße 30, Charlottenburg, tgl. 12–23 Uhr

China Club Berlin in Mitte

Der Aufgang des China-Club in Mitte. Foto: Imago/Tinkeres
Der Aufgang des China-Club in Mitte. Foto: Imago/Tinkeres

Von wegen billig, Plastik und Massenproduktion. In den vergangenen Jahrhunderten war China für edle Stoffe, virtuose Handwerkskunst und stilvolle Gestaltung bekannt – und den Europäern oft weit voraus. Daran knüpft auch das VIP-Etablissement China Club Berlin an. Anne Maria Jagdfeld hat im Herzen der Stadt einen Ort geschaffen, der sich als glamourös, kosmopolitisch und individuell bezeichnen lässt. Die Innenräume sind in einer Kombination aus abendländischer Moderne und fernöstlicher Eleganz eingerichtet, dazu serviert man beste Drinks und eine (nicht nur chinesische) Haute Cuisine. Hier trifft sich die Elite der Berliner Republik, das Who is Who aus Medien, Wirtschaft, Kunst und Politik. Und alle anderen nicht: Der exklusive Club im Adlon-Palais ist nur für Mitglieder zugänglich.

  • China Club Berlin im Adlon-Palais, Behrenstraße 72, Mitte

Restaurant Kong

Die Betreiber des chinesischen Restaurants Kong – Tong Liu and Ling Ma. Foto: Imago/F. Anthea Schaap
Die Betreiber des chinesischen Restaurants Kong – Tong Liu and Ling Ma. Foto: Imago/F. Anthea Schaap

Es gibt viele chinesische Restaurants in Berlin, die Kunst ist es, die richtige Lokalität zu finden. Im Restaurant Kong gelingt einem jungen Gastronomenpaar ein zeitgenössisches und gerade deshalb so traditionsbewusstes Update einer Sichuan-Küche. Immer gibt es sechs kleinere Gänge für faire, ach, wirklich günstige 35 Euro. Würziges Hühnerknusper etwa, das die Karte trefflich als „Chicken Popcorn“ benennt. Oder eine Art Milchbrötchen, aus dem sich der Gast mit allerlei wiederum Scharfem und Fermentiertem eine Art Lamm-Burger baut. Als Dessert dann einen Reispudding mit Sesamsauce.

  • Kong Niederbarnimstr. 4, Friedrichshain, Tel. 030/98 40 28 8, tgl. 18–22 Uhr

Qi Gong

Anna Elisa Heine in einer Qi Gong Übung im Lindenhof in Schöneberg. Foto: Imago/Imagebroker
Anna Elisa Heine in einer Qi Gong Übung im Lindenhof in Schöneberg. Foto: Imago/Imagebroker

Neben Kunst, Essen und Politik ist China vor allem für die verschiedenen Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsformen bekannt. Qi Gong sind langsame, fließende Bewegungen, die im alten China entwickelt wurden und gleichermaßen als Heilgymnastik wie Meditation dienen. Unter Mao wurde Qigong als Volkssport für die Gesundheit der Massen wiederentdeckt, man kann die Übungen, ob in einer Gruppe, mit einem Lehrer oder auch allein, wunderbar in den Berliner Parks machen.


Mehr erleben in Berlin

Mehr schöne Parks in Berlin stellen wir euch hier vor. Lieber auf eigene Faust durch die Gegend streifen? In und um Berlin könnt ihr schöne Wanderwege zu entdecken. Für den Spaziergang ideal: Berlins Wälder und Forste. Euch fehlt der Überblick? Das sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Fans klassischer oder kontroverser Bauwerke lesen am besten unseren großen Architektur-Guide. Und wenn ihr mehr unternehmen wollt: Hier sind noch mehr Ausflugstipps für euch.

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